In “Just another line” trifft Clubkultur auf Zeichenkultur. Es ist eine Ausstellung über Piktogramme, die den Raum verändern, so Studentin Annick Rietz. Sie hat die abgeänderten Bildzeichen entworfen. Vom 22. bis 30. April sind die umgedeuteten sprechenden Bilder in der Studio 8 Bar in der Grüntaler Straße 8 zu sehen. Der Eintritt ist frei, doch der Genuss eines Cocktails wird wärmstens empfohlen.
Die Ausstellung zeigt modifizierte Piktogramme aus dem Berliner Alltag. Annick Rietz greift die Berliner Clubkultur und das Nachtleben auf und deutet die bebilderten Winke mit dem Zaunpfahl um. Die Studentin will mit den veränderten Bildzeichen “der Berliner Clubkultur auch in Zeiten des Lockdowns eine Präsenz geben.” Lockdown? Welcher Lockdown? Dazu muss der Leser wissen, dass die angehende Kommunikationsdesignerin zum Beginn der Pandemie im Jahr 2020 an der Idee zur Ausstellung zu arbeiten begann. Der Anstoß dazu kam in einem der ersten Online-Seminare. “Außerhalb des Uni-Kurses habe ich mein Projekt anschließend weiter als eigene künstlerische Arbeit präzisiert und die Ausstellung konzipiert.” Angetrieben wurde sie dabei von der Frage, ob Zeichen allein den Raum verändern können. Und wenn ja, wäre es möglich, die während der Corona-Pandemie geschlossenen Clubs in der allgemeinen Wahrnehmung auf eine andere Art wieder zu öffnen?
Beim Rundgang durch die Ausstellung können einige der Piktogramme mit der App Artivive (kostenlos im App-/Play-Store verfügbar) gescannt werden. Sie erscheinen anschließend als Augmented Reality animiert auf dem Smartphone.
Öffnungszeiten
jeweils ab 19 Uhr in der Studio 8 Bar in der Grüntaler Straße 8 (Raucherbar):
Freitag, 22. April, Vernissage
Sonnabend, 23. April, Dienstag, Donnerstag, Freitag, 29. April
Sonnabend, 30. April, Finissage
Der Veranstaltungsort funktioniert nach dem Prinzip vorn Bar, hinten Kunst.
Annick Rietz
Annick Rietz hat 2020 der Weddinger Seele die orange Farbe des U‑Bahnhofes Wedding geschenkt, indem sie die Kampagne “Gemeinsam für das Wir” gestaltete. Ihre orangefarbenen Werbetafeln mit den beiden großen, schwarzen Buchstaben WE im U‑Bahnhof Pankstraße blieben im Gedächtnis. Über die aktuellen Werke in “Just another line” sagt Annick Rietz, dass sie “keine Auftragsarbeit und nicht kommerziell” sind. Annick Rietz hat ihren Bachelor-Abschluss an der HTW Berlin absolviert und studiert nun für Masterteil ihres Faches Kommunikationsdesign/Visuelle Kommunikation an der Universität der Künste Berlin.