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Nach Abschluss der Bauarbeiten:
Neue Fahrradstraße in der Uferstraße kommt

24. März 2025
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Der Bezirk Mitte setzt seinen Plan zur Förderung des Radverkehrs weiter um und richtet entlang der Uferstraße zwischen Exerzierstraße und Wiesenstraße eine neue Fahrradstraße ein. Diese Maßnahme ist Teil des umfassenden Radnetzes, das bis 2030 vollständig realisiert werden soll. Ziel ist es, den Radverkehr sicherer und attraktiver zu gestalten und gleichzeitig eine nachhaltige Mobilität in Berlin zu fördern.

Umgestaltung und Bauarbeiten

In den Jahren 2023 und 2024 führten die Berliner Wasserbetriebe bereits umfangreiche Sanierungsarbeiten an den Abwasserleitungen durch. Im Zuge dieser Arbeiten wurde die Fläche für die neue Fahrradstraße asphaltiert. Dabei wurde besonderer Wert auf den Denkmalschutz gelegt, da die Uferstraße durch historische Elemente wie die Uferhallen und die ehemalige Straßenbahnstrecke geprägt ist. Das denkmalgeschützte Kopfsteinpflaster wurde weitgehend erhalten, nur in wenigen Bereichen wurden Asphaltflächen ergänzt, um eine bessere Befahrbarkeit für Radfahrende zu gewährleisten.

Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur

Neben der Einrichtung der Fahrradstraße werden auch begleitende Maßnahmen umgesetzt, um die Verkehrssituation für alle Beteiligten zu verbessern:

  • Abstellmöglichkeiten: An den Kreuzungen entstehen spezielle Abstellbereiche für Fahrräder, Lastenräder und E-Scooter.
  • Lieferzonen: Entlang der Strecke werden neue Lieferzonen für den Wirtschaftsverkehr eingerichtet.
  • Erhalt von Parkplätzen: Die meisten Parkplätze bleiben erhalten, allerdings wird aufgrund der neuen Verkehrsführung in vielen Abschnitten das Parken nur noch auf einer Straßenseite möglich sein. Um den Platz effizient zu nutzen, wird in einigen Bereichen Schrägparken vorgesehen.

Diese Maßnahmen sollen nicht nur die Sicherheit für Radfahrende erhöhen, sondern auch die Aufenthaltsqualität entlang der Uferstraße steigern.

Steinsetzer Marco Allrich in der Uferstraße. Fotos: Philipp Maußhardt
Steinsetzer Marco Allrich in der Uferstraße. Fotos: Philipp Maußhardt

Warum gibt es so viele Abschnitte mit Kopfsteinpflaster?

Die Uferstraße war seit dem 19. Jahrhundert ein bedeutender Standort für den öffentlichen Nahverkehr. 1873 richtete die Große Berliner Pferde-Eisenbahn-AG hier einen Betriebshof für ihre Pferdestraßenbahnen ein. Mit der Elektrifizierung des Straßenbahnnetzes ab 1895 wurden die Anlagen entsprechend umgebaut, um den Anforderungen der elektrischen Straßenbahnen gerecht zu werden. Die Straßenbahnlinien, die durch die Uferstraße fuhren, wurden im Zuge der veränderten Verkehrspolitik in West-Berlin nach und nach eingestellt. Ein markantes Datum ist der 1. September 1961, als die Linie 25, die von der Bernauer Str./Wolliner Str. bis nach Schöneberg, Gotenstr. führte, stillgelegt wurde. Diese Maßnahme war Teil der schrittweisen Einstellung des Straßenbahnbetriebs im Westteil der Stadt bis 1967.

Auswirkungen auf Anwohnende

Ein wichtiger Aspekt bei der Einrichtung einer Fahrradstraße ist die Frage, wie sich die Änderungen auf die Anwohnenden und den motorisierten Verkehr auswirken:

  • Erreichbarkeit: Alle Häuser und Gewerbebetriebe entlang der Strecke bleiben weiterhin mit dem Auto oder anderen Kfz erreichbar.
  • Parkmöglichkeiten: Während viele Parkplätze erhalten bleiben, wird aufgrund der neuen Verkehrsanordnung meist nur noch auf einer Straßenseite geparkt werden können.

Informationsveranstaltung

Um die Planungen vorzustellen und offene Fragen zu beantworten, lädt das Bezirksamt Mitte zu einer Informationsveranstaltung mit Bezirksstadtrat Christopher Schriner ein:

Wann? Mittwoch, 26. März, von 18:00 bis 19:30 Uhr
Wo? Bibliothek am Luisenbad, Puttensaal, Badstraße 39, 13357 Berlin

Interessierte Bürger:innen sind herzlich eingeladen, sich über die geplanten Maßnahmen zu informieren und ihre Fragen direkt an die Verantwortlichen zu richten.

weddingweiserredaktion

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19 Comments Leave a Reply

  1. ALLES geht IMMER gegen Autofahrende und richtet sich NUR noch an junge, wohlhabende und sportliche Menschen. DAS ist die Gentrifizierung, die die Linken nie wollten, und jetzt betreiben sie sie selbst. Bald werden in ganz Mitte nur noch Gutverdiener um die 35 wohnen.

    • Also ich bin 20 Jahre älter und finde, dass 50 Jahre lang ALLES und IMMER nur für die autofahrende Minderheit gemacht wurde. Es ist also nur demokratisch und gerecht, dass es jetzt wenigstens ein bisschen anders zugeht. Auch für Leute über 35!

      • hin und wieder haut Herr Faust aber echt Dinger raus , da bin icke echt platt wie ne Flunder
        demokratisch und gerecht, …. ein „bisschen“ anders zugeht ?!?!?!?
        Also gegen die Pollerei in Mitte – und nicht nur hier – gibt es schon eine reihe von Klagen und Widerstand regt sich auch bei der Feuerwehr
        Gruß
        PS : Paris ist zwar nicht Berlin… dennoch brennt der Hof, weil dort 10tausend Parkplätze in 500 Straßen zu Grünanlagen umgebaut werden sollen, obwohl nur 2.6% dafür gestimmt haben – und das alles weil man Städte Klimaneutral gestalten will !!! Was ist eingentlich Klimaneutral ???

        • …und mehr als 95% der Pariser*innen haben ihr Abstimmungsrecht nicht wahrgenommen. Warum eigentlich? Dann scheint es doch in Paris keine breite Ablehnung gegen die verkehrspolitischen Maßnahmen zu geben.
          Berlin ist verkehrspolitisch eine höchst rückständige Stadt! Da sorgen natürlich schon wenige Poller für Schnappatmung in Berlin.

        • Du hast das Wahlergebnis falsch gelesen: 66% der abgegebenen Stimmen waren dafür.

          Dass die Wahlbeteiligung so niedrig ist, ist 1. nicht unüblich in Paris und 2. für das Ergebnis irrelevant.

          Berlin ist flächenmäßig 9x so groß wie Paris, der direkte Vergleich hinkt meißt. Im Innenstadtbereich weniger Autos zu haben ist allerdings schon angenehm. Von daher können sind ein paar Inspirationen schon ok aus meiner Sicht.

          • @ Lieber Samuel, ist das eine Antwort an mich?
            Ich stimme deinem Kommentar nämlich vollkommen zu.
            Mir ging es nur darum, dem falschen Narrativ, dass angeblich nur eine winzige Minderheit in Paris verkehrspolitische Entscheidungen trifft, etwas entgegenzusetzen. Es waren 1,4 Millionen Menschen abstimmungsberechtigt. Ob da am Ende nur ein paar Zehntausend abstimmen ist irrelevant. Die die abgestimmt haben, stimmten mit großer Mehrheit für die verkehrspolitischen Maßnahmen.

            Und ja, selbstverständlich kann bzw muss Berlin von Paris lernen!

          • Nein, das ist eine Antwort an Reinhard gewesen - das wird hier nur ungünstig dargestellt ab einer bestimmten Tiefe. Wir sind uns einig, Grüße aus der Bellermannstraße (inkl. Pollern)

      • Die ganze Pollerei, und ich weiß wie kaum ein anderer, von was ich rede, denn ich bin umzingelt von 5 dieser eisernen sog. Modalfilter, führt nur zu NOCH mehr Belastung für die, die an den Hauptstraßen wohnen, wo schon jetzt der Verkehrsinfarkt stattfindet 24/7, und nur diejenigen Privilegierten, welche innerhalb von Pollerbü wohnen, die freuen sich. Es ist wie eine Gated Community für die wohlhabende und sportliche Minderheit, und das haben Grüne und Sozis zu verantworten. Man könnte lachen, wenn es nicht so absurd wäre.

        • Durchgangsverkehr gehört auf Hauptstraßen und sonst nirgendwo hin.
          "Pollerbü" ist genau der richtige Weg. Und dieser wird zum Glück fortgeführt von Herrn Schriner und den Grünen.
          Und um auch Sie zu entlasten, ist es notwendig den MIV insgesamt in der Stadt zu verringern.

          • Sie verstehen es nicht ... es hat keinen Sinn ... ich bin jetzt wieder raus hier ... das macht mich krank

    • Also ich weiß nicht wo Ihr Auto herkommt, aber ich finde die extrem teuer. Sie verschlingen in der Anschaffung locker 1-2 Jahresnettoeinkommen und Verursachen locker 200€+ Betriebskosten. Dazu noch Wartung und Instandhaltung.
      Wenn überhaupt sind Autos doch für Gutverdiener?

  2. Super Sache!
    Ich blicke aktuell, mal wieder, neidisch nach Paris und sehe was gehen kann und wie viel Berlin in Sachen Verkehrspolitik leider noch vor sich hat.

  3. Hallo und Morjen

    hmmm muss dort wirklich eine Fahrradstraße entstehen ?? ist das sinnvoll ??

    Als radfahrender war und wird es für mich auch in Zukunft sehr sicher und attraktiv sein zwischen Exerzier/Wiesenstr immer durch die Walter-Nicklitz-Promenade zu fahren

    hitzefreie Woche noch

    • Jetzt musste ich aber suchen, was das ist. Das ist ja der Fußweg an der Panke. Da kommt man immer mit den Fußgängern ins Gehege, und das ist ja auch blöd. Auf dem Gehweg Uferstraße fahre ich auch nicht gerne. Und auf der Straße ist es eng und rumpelig. Ich steuere auch oft Ziele direkt an der Straße an, da hilft der Pankeweg nicht.

      • Hallo Felix

        also ich komme weder dort noch sonstwo mit den Fussgängern ins Gehege...
        Also bitte nicht sauer sein, aber wenn du dort nicht gerne fährst und es auf der Straße eng und rumpelig findest... dann scheinst du etwas ängstlich zu sein was radfahren angeht !!??

        Gruß

        • Sehen das die Fußgänger auch so?

          Ich persönlich mag die Strecke an der Parke zwar zum gemütlichen Radeln, aber Aufgrund des in die Quere kommens, wäre zum "einfach von A nach B kommen" eine richtige Fahrradstraße schön.

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