Altberliner Eckkneipen verschwinden zunehmend aus dem Weddinger Straßenpanorama. Ob solche mit Musik von AC/DC im Hinter- und Schreckdekor im Vordergrund, oder die der stillen Art mit unsterblichen Raumpflanzen und vergilbten Gardinen im Schaufenster.
Aus dem Kontakt mit den Besitzern und Managern noch lebender Lokale in Wedding hat sich eine Idee für künstlerische, kulturelle generationsmäßige Konfrontation ergeben, wo auch Buhrufe noch gut möglich sein werden. Das Projekt Neue Musik in Eckkneipen bringt am Wochenende (25./26./27.8.) an vier Orten ein wenig Leben an den Tresen.
In einem kompakten einstündigen und teils interaktiven musikalischen Programm werden die in Wedding lebenden Interpreten und Komponisten Susanne Kabalan, Lucien Danzeisen, Malte Giesen und Milos Tadic mit den Werken Komponisten Neuer Musik in Lokalen wie „Zum Magendoktor“ in der Reinickendorfer Straße 111 (Freitag 25. August, 21 Uhr), „Beim Dicken“ in der Bellermannstraße 17 (Samstag, 26. August, 20 Uhr), in der „Weinstube“ in der Wollankstraße 98 (Samstag, 26. August, 16 Uhr) und im „Seetank“ in der Seestraße 37 (Sonntag, 27. August, 20 Uhr) auftreten.
Eine Konfrontierung junger Weddinger Komponisten und Interpreten mit dem AC/DC-Erbe soll die Hand zum Dialog gegen das Spurenverschwinden ausstrecken, so die Veranstalter. Der Eintritt zu allen Konzerten ist frei.
Die Konzerte werden als miKrOPROJEKTE 2017 gefördert und finden statt im Rahmen von: “Programmkoordination für Stadtkultur und Vernetzung 2015–2017, ein Projekt des Bezirksamts Mitte von Berlin, Amt für Weiterbildung und Kultur, Fachbereich Kunst und Kultur. Konzeption und Umsetzung: Kerstin Wiehe und Jennifer Aksu, k&k kultkom.