20.11.2019 Schon seit September stehen sie in unseren Supermärkten herum; viele fühlen sich davon genervt: Süßigkeiten für die Adventszeit. Doch die Weddingerin Ebru Schäfer sieht die Vorboten von Weihnachten vielmehr als Auftrag, anderen, weniger gut situierten Menschen in unserer Stadt eine Freude zu machen. Jahr für Jahr bringt sie von vielen Spenderinnen und Spendern abgegebene Schokoladentüten in Gemeinschaftsunterkünfte. Denn dort leben Kinder, die es nicht so leicht haben und sich über diese Geste der Menschlichkeit freuen. Auch kinderreiche Familien werden bedacht.
Schoko-Nikoläuse und Adventskalender
“Ihr Lieblingsmenschen da draußen”, so startet der Aufruf von Ebru in der Facebookgruppe Weddingweiser Pinnwand. Auch in diesem Jahr möchte sie wieder Schokolade und Adventskalender an Kinder in Unterkünften verteilen. Dabei kommt es ihr nicht darauf an, um was für eine Einrichtung es sich handelt, sondern vielmehr darum, dass die Hilfe wirklich ankommt. Da hilft es, dass die 33-Jährige als Sozialarbeiterin und als ehrenamtliche Flüchtlingshelferin viele Adressen kennt. Bereits zum vierten Mal wird Ebru Spenden wie Adventskalender, Schoko-Nikoläuse und Kleinigkeiten zum Befüllen von Tüten direkt in die Unterkünfte bringen und in vertrauensvolle Hände geben. “Angefangen hat alles 2016, da wünschte ich mir zu meinem Geburtstag statt Geschenken Süßigkeitentüten”, erzählt die die Bewohnerin des Brunnenviertels. Über 1.500 kamen zusammen! 2017 gingen einige der wieder knapp 1.500 Tüten an die Caritas-Ambulanz, die Menschen ohne Krankenversicherung (99% Obdachlose) behandeln sowie an das Arztmobil der Caritas.
Wer in diesem Jahr bedacht wird
Die Spenden gehenauch in diesem Jahr wieder an die unterschiedlichsten Einrichtungen. Darunter sind Initiativen, die Obdachlose unterstützen, z.B. Wohnungslosenunterkünfte. Eine Mutter mit 5 Kindern, die ebenfalls angefragt hat, ob sie Unterstützung in Form von Tüten bekommen kann, bekommt natürlich auch 5 Stück. 10 Tüten gehen in Welcome-Baby-Bags (Erstausstattung für Frauen in Notsituationen) als Geschwistermitgebsel. Insgesamt sind es dieses Jahr 1206 Tüten, die gepackt werden.
Was konkret fehlt
“Ich werde auch bis zum 26. November Geldspenden annehmen und mir dann einen Überblick verschaffen, was ich an Süßigkeiten habe und was ich noch genau kaufen muss. Je nachdem, was und wieviel übrig bleibt, packe ich noch weitere Tüten”, kündigt Ebru dem Weddingweiser gegenüber an. Inzwischen nähert sich der Spendentopf einer vierstelleigen Summe. Dringend gebraucht werden noch Kleinigkeiten zum Befüllen, wie z.B Hanuta, Kinderriegel etc., Salzstangen, Taschentücher und Trinkpäckchen. Und, ganz wichtig: “Wenn jemand am 30. November über ein großes Auto verfügt, also einen Kastenwagen oder größer, würde ich mich mega darüber freuen”, sagt Ebru.
Um es den vielen Interessierten möglichst leicht zu machen, hat sich der Kiezladen Eisenkralle in der Swinemünder Str. 86 bereiterklärt, die Spenden entgegenzunehmen.
Zum Jahresende fordern viele Organisationen zum Spenden auf, da ist es schwer, sich Gehör zu verschaffen. Dennoch hofft die Initiatorin auf eine hohe Beteiligung in ihrem eigenen Stadtteil. Nur eine Frage bleibt für Ebru noch offen: “Wer mag mich auch in diesem Jahr erneut auf dieser Mission begleiten?”
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Updates auf der Weddingweiser Pinnwand