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Menschen helfen Menschen: Zehn Jahre Vereinsarbeit im Soldiner Kiez

23. November 2014
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Horst und Sabi­ne Schmiele.

Der Sozi­al­ver­ein „Men­schen hel­fen Men­schen in und um Ber­lin e.V.“ wird im Novem­ber zehn Jah­re alt, am Sonn­abend (21.11.) ist das gefei­ert wor­den. Seit 2004 set­zen sich Horst und Sabi­ne Schmie­le von der Geschäfts­stel­le in der Wollank­st­a­ße aus für jene Men­schen ein, die kein oder nur wenig Geld zur Ver­fü­gung haben. Der Ver­ein gibt Lebens­mit­tel ab, betreibt eine Klei­der­kam­mer, stellt Schul­an­fän­gern aus bedürf­ti­gen Haus­hal­ten Ein­schu­lungs­ma­te­ria­li­en zur Ver­fü­gung, hat Klein­mö­bel im Ange­bot und fun­giert als sozia­les Zen­trum im Sol­di­ner Kiez.

„Wir haben hier kei­nen, der kei­ne Sor­gen hat“, fasst Sabi­ne Schmie­le die Situa­ti­on ihrer Kun­den, der Nut­zer der sozia­len Ange­bo­te zusam­men. Mög­lichst unkom­pli­ziert soll des­halb jenen gehol­fen wer­den, die sich an den Ver­ein wen­den. Dabei ist es den Schmie­les wich­tig, mensch­lich und fair zu blei­ben. Des­halb kann es vor­kom­men, dass auch ein Unter­neh­mer oder ein Stu­dent bei „Men­schen hel­fen Men­schen“ eine Obst- und Gemü­se­tü­te für nur 1,50 Euro kau­fen kann, wenn er bedürf­tig ist.

Der größ­te Bereich der Ver­eins­ar­beit ist die Lebens­mit­tel­aus­ga­be. Von den Super­märk­ten gespen­de­te Lebens­mit­tel wer­den an Bedürf­ti­ge ver­teilt. Etwa 2000 Kun­den, über­wie­gend Fami­li­en, nut­zen die­ses Ange­bot jeden Monat. Was einst auf einem Park­platz in Hohen­schön­hau­sen begann, fin­det heu­te in der Geschäfts­stel­le in der Wollank­stra­ße, aber auch bei ver­schie­de­nen Ein­rich­tun­gen in Mar­zahn, in Rei­ni­cken­dorf und in Hohen­schön­hau­sen statt.

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Auf­stel­ler in der Wollankstraße.

Ein Mal im Jahr gibt es eine Ein­schu­lungs­ak­ti­on für Kin­der aus sozi­al schwa­chen Fami­li­en. Zum Schul­jah­res­be­ginn 2014 haben 300 Kin­der von „Men­schen hel­fen Men­schen“ eine Grund­aus­stat­tung für die Schu­le bekom­men. Weil der Andrang für die­ses Ange­bot beson­ders groß ist, gehört zur Aus­stat­tung zwar ein kom­plett gefüll­ter Schul­ran­zen, aber kei­ne Schul­tü­te mehr wie in den Anfangs­ta­gen des Ver­eins. „Das schaf­fen wir ein­fach nicht mehr – und wir wol­len auch die Eltern nicht ganz aus der Ver­ant­wor­tung neh­men“, erklärt Horst Schmiele.

Zusätz­lich zur Ein­schu­lungs­ak­ti­on betreibt der Ver­ein fünf so genann­te Map­pi-Sta­tio­nen. An den Stand­or­ten im Prenz­lau­er Berg, in Moa­bit, Lich­ten­berg, Hohen­schön­hau­sen und im Wed­ding kön­nen sich regis­trier­te Schul­kin­der auch nach der Ein­schu­lung regel­mä­ßig Mate­ria­li­en für die Schu­le abho­len. „Die Kin­der gehen damit sehr ver­ant­wor­tungs­be­wusst um. Sie kom­men nur, wenn sie wirk­lich etwas brau­chen“, erzählt Horst Schmiele.

Der Bedarf nach Hil­fen für Schul­kin­der ist groß, des­halb will der Ver­ein noch mehr Map­pi-Sta­tio­nen ein­rich­ten. Auch eine Schü­ler­hil­fe soll auf­ge­baut wer­den. Für den gemein­nüt­zi­gen Ver­ein ist das eine gro­ße Her­aus­for­de­rung, denn neben einem haupt­amt­li­chen Kol­le­gen arbei­tet „Men­schen hel­fen Men­schen“ mit vie­len Ehren­amt­li­chen und mit vom Arbeits­amt geför­der­ten Mit­ar­bei­tern. Bis vor kur­zem die För­de­rung für die meis­ten Stel­len ende­te, waren fast 50 Men­schen beim Ver­ein beschäf­tigt. „Ich weiß im Moment nicht, wie es ohne die­se Mit­ar­bei­ter wei­ter­ge­hen soll. Aber wir wer­den das schon schaf­fen. Man muss posi­tiv den­ken“, sagt Horst Schmiele.

 Text und Foto: Domi­ni­que Hensel

www.mhm-berlin.de

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