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Plakatausstellung auf dem Mittelstreifen:
Mein Wedding, dein Wedding in der Müllerstraße

23. August 2023
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Schon am Mon­tag sind die Pla­ka­te auf dem Mit­tel­strei­fen der Mül­lerstra­ße erschie­nen. Dar­auf zu sehen: der Wed­ding. Zehn Men­schen haben der Frei­luft­aus­stel­lung ihre Per­spek­ti­ve auf den Stadt­teil mit­ge­ge­ben. Ges­tern (22.8.) wur­de die Aus­stel­lung „Mein Wed­ding“ mit einer Ver­nis­sa­ge in der Schil­ler­bi­blio­thek offi­zi­ell eröffnet.

Ins­ge­samt zehn Arbei­ten hat­te eine Jury zuvor aus ins­ge­samt 75 ein­ge­reich­ten Foto­gra­fien, Col­la­gen, Gra­fi­ken, Zeich­nun­gen und Male­rei­en für die Mit­tel­strei­fen-Aus­stel­lung aus­ge­wählt. Dabei ist eine Gra­fik von Uwe Bres­sem, der sich mit „Wed­ding­ma­trix – Det­lef der Pfand­samm­ler und sein Kiez“ betei­ligt hat­te. Die Gra­fik ist schon län­ger im Nach­bar­schafts­la­den im Spren­gel­kiez aus­ge­stellt und nun auch ganz groß auf der Mül­lerstra­ße zu sehen. Die Aqua­rell­grup­pe der AWO-Frei­zeit­stät­te hat eine Gemein­schafts­ar­beit bei­gesteu­ert, die aus 14 klei­nen Ein­zel­bil­dern besteht. Dar­auf zu sehen: das alte Wed­ding-Wap­pen, das Kream­tori­um Wedding/silent green, der Brun­nen auf dem Net­tel­beck­platz, der Volks­park Reh­ber­ge, der Mini-Eif­fel­turm am Cent­re Fran­çais und vie­les mehr. Marie-Zoe Graul hat mit “Tah­sin” das ein­zi­ge Por­trät der dies­jäh­ri­gen Aus­stel­lung beigesteuert.

Von den zehn ausgewählten Motiven gibt es auch Postkarten. Foto: Hensel
Von den zehn aus­ge­wähl­ten Moti­ven gibt es auch Post­kar­ten. Foto: Hensel

Viele Bilder, ein Thema: Wedding

Der Net­tel­beck­platz ist auch das The­ma der Gra­fik, die Jose­pha Jend­ri­cke für den Kunst­wett­be­werb ein­ge­reicht hat­te. Es zeigt den mar­kan­ten Brun­nen mit dem Kla­vier­spie­ler und den tan­zen­den Men­schen, einen Spät­kauf und eine abge­blät­ter­te poli­ti­sche Bot­schaft – ganz nor­ma­les Wed­din­ger Leben halt. Eine schwarz-wei­ße Auf­nah­me aus der Mül­lerstra­ße von Mathi­as Völz­ke ist unter den aus­ge­wähl­ten Arbei­ten, so wie auch eine drei­ge­teil­te foto­gra­fi­sche Arbeit von Sophie-Hele­ne Graul. Auf dem Baum sit­zen und mit den Bei­nen bau­meln? Kann man auch im Wed­ding gut! Eine wirk­lich schö­ne Idee hat­te auch Caro­lin Ull­rich. Sie hat auf dem Mit­tel­strei­fen der Mül­lerstra­ße Pflan­zen gesam­melt, getrock­net, gepresst und dar­aus ein Bild gestal­tet. Ver­se­hen mit den latei­ni­schen Namen eini­ger der Pflan­zen ist „Fund­ort: Mit­tel­strei­fen“ nun auf der Mül­lerstra­ße zu sehen.

Die Gewinner: Foto, Aquarell, digitale Bildbearbeitung

Eine beson­de­re Wür­di­gung erhiel­ten die Einreicher:innen der drei best­plat­zier­tes­ten Arbei­ten. Sie beka­men neben dem gerahm­ten Bild (was alle zehn Preis­trä­ger erhiel­ten) noch ein Preis­geld. Über den drit­ten Platz konn­te sich Col­lin Becker freu­en. Sein hoch­for­ma­ti­ges Aqua­rell zeigt eine Ansicht aus dem Orts­teil Gesund­brun­nen „Sche­rer-Ecke Adolf­stra­ße“. Das einst besetz­te Haus, das aktu­ell wegen Dach­sa­nie­rung ein­ge­rüs­tet ist, ist auf dem Bild noch ohne Gerüst fest­ge­hal­ten. Wer genau hin­schaut, sieht das Mobi­li­sie­rungs­pla­kat des Volks­ent­scheids „Deut­sche Woh­nen & Co ent­eig­nen“ vor dem Haus und hat somit einen Hin­weis auf die Ent­ste­hungs­zeit des Aqua­rells. Den zwei­ten Platz hat die Jury Kris­ti­na Möckel zuge­spro­chen. Sie hat die digi­ta­le Mon­ta­ge „Wild­wed­ding“ ein­ge­reicht, auf der ein Zebra durch die Mül­lerstra­ße trabt, die Fahr­bahn kom­plett gestreift. Ein Bei­trag zu Ver­kehrs­wen­de-Dis­kus­si­on in der Stra­ße sei das nicht, erklär­te die Gra­fi­ke­rin am Ran­de der Ver­nis­sa­ge lachend, viel­mehr gin­ge es ihr um den Naturaspekt.

Der ers­te Preis ging in die­sem Jahr an Sula­mith Sall­mann und ihre schwarz-wei­ße Auf­nah­me „Pan­ke Cul­tu­re“. In einer gro­ßen Pfüt­ze spie­geln sich dar­auf die Häu­ser und Graf­fi­tis an der Panke/Gerichtstraße. Sula­mith Sall­mann ist frei­be­ruf­li­che Foto­gra­fin, Auto­di­dak­tin und Wed­din­gent­de­cke­rin. Sie foto­gra­fiert seit vie­len Jah­ren auch für den Weddingweiser.

Vom Mut der Teilnehmenden

Bei der Ver­nis­sa­ge in der Schil­ler­bi­blio­thek mit etwa 50 Anwe­sen­den waren auch eini­ge der Preisträger:innen anwe­send und es gab die Gele­gen­heit, mit ihnen unge­zwun­gen ins Gespräch zu kom­men. Auch Bezirks­bür­ger­meis­te­rin Ste­fa­nie Rem­lin­ger (Grü­ne) war dabei und wür­dig­te das Enga­ge­ment der Orga­ni­sa­to­ren und die Krea­ti­vi­tät der Teil­neh­men­den. Die meis­ten von ihnen, so beton­te die Bezirks­bür­ger­meis­te­rin, sind kei­ne Pro­fis und sie brau­chen Mut, ihre Arbeit so pro­mi­nent auf der Mül­lerstra­ße zu prä­sen­tie­ren. Sie wies auch auf die schwie­ri­ge Situa­ti­on rund um den Leo­pold­platz hin und freu­te sich auch des­halb über die künst­le­ri­sche Bele­bung: „Wir wol­len hier auch sym­bo­lisch dage­gen hal­ten“. Gemeint ist die sich zuspit­zen­de Dro­gen­si­tua­ti­on rund um den Platz.

Guido Rohmann mit Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger. Foto: Schnell
Gui­do Roh­mann mit Bezirks­bür­ger­meis­te­rin Ste­fa­nie Rem­lin­ger. Foto: Schnell

Die Aus­stel­lung „Mein Wed­ding“ fin­det in die­sem Jahr zum 7. Mal statt. Orga­ni­siert wur­den Kunst­wett­be­werb und Aus­stel­lung in die­sem Jahr ehren­amt­lich von Gui­do Roh­mann, Igor Bre­zov­ski und Flo­ri­an Heyer. Unter­stützt wur­den sie von der AWO Ber­lin-Mit­te, dem Büro Jahn, Mack & Part­ner, dem Bezirks­amt Mit­te und der Schil­ler­bi­blio­thek. Die Sach­aus­ga­ben wur­den mit Mit­teln aus dem Pro­gramm „Akti­ve Zen­tren“ bezahlt.

Wer Lust hat, kann die aus­ge­stell­ten Arbei­ten auf dem Mit­tel­strei­fen der Mül­lerstra­ße selbst ent­de­cken. Die Pla­kat­wän­de sind bis 4. Okto­ber zu Gast. Alle ein­ge­reich­ten Arbei­ten sol­len außer­dem auf dem Blog https://meinwedding2023.blogspot.com/ ver­öf­fent­licht werden.

Die drei Gewinnerinnen in der Mitte mit Bezirksbürgermeisterin und den drei Organisatoren des Kunstwettbewerbs. Foto: Schnell
Die drei Gewinner:innen in der Mit­te, ein­ge­rahmt von der Bezirks­bür­ger­meis­te­rin und den drei Orga­ni­sa­to­ren des Kunst­wett­be­werbs. Foto: Schnell

Trans­pa­renz­hin­weis: Unse­re Autorin Domi­ni­que Hen­sel war Teil der dies­jäh­ri­gen Jury von „Mein Wedding“.

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    • Hal­lo Luzia, ich habe das beim Ver­an­stal­ter nach­ge­fragt. Die Post­kar­ten sind in der Schil­ler­bi­blio­thek zu haben.

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