Vor 90 Jahren sorgte ein Demonstrationsverbot des Polizeipräsidenten für den 1. Mai in Berlin für Aufstände und brutale Polizeieinsätze, denen vor allem im Wedding zahlreiche Menschen, auch Unbeteiligte, zum Opfer fielen. Eine hochrangig besetzte Lesung aus dem Buch “Barrikaden am Wedding” ruft die Ereignisse am 27. April wieder ins Gedächtnis. Am 1. Mai gibt es eine Stadtführung und eine weitere, kostenlose Lesung im Kiezhaus Agnes Reinhold.
„Barrikaden am Wedding“ – 90 Jahre Blutmai
Lesung mit Anna Thalbach, Robert Stadlober & Lars Dreiucker
Das 1931 erschienene Buch „Barrikaden am Wedding“ von Klaus Neukrantz beschreibt mit dokumentarischer Genauigkeit die blutigen Geschehnisse in der Kösliner Straße rund um die verbotene 1. Mai-Demonstration von 1929. Reportagenhaft wird in dem Roman der Widerstand der BewohnerInnen der „Roten Gasse“ gegen die mit äußerster Brutalität vorgehenden Polizeitruppen unter der Führung des Polizeipräsidenten Zörgiebel erzählt. Die mehrere Tage dauernden Ausschreitungen forderten insgesamt 33 Todesopfer sowie mehrere hundert Verletzte und gingen als der sogenannte „Blutmai“ in die Geschichte ein.
Die Schauspieler Anna Thalbach und Robert Stadlober lesen Auszüge aus dem Roman, Lars Dreiucker erläutert den historischen Kontext und zieht Parallelen zu Ereignissen der neueren Zeit.
Sa., 27. April, 20 Uhr, Kuppelhalle, silent Green Kulturquartier, Gerichtstr. 35 Tickets
Führung zu den Schauplätzen des Blutmai im Wedding
Mi, 1. Mai, 12.30 Uhr, Nettelbeckplatz
Lesung im Kiezhaus
Am 1. Mai 2019 gibt es eine weitere Lesung im Kiezhaus. Von 15 bis 17 Uhr wird aus dem Roman „Barrikaden am Wedding“ von Klaus Neukrantz anlässlich 90 Jahre Weddinger „Blutmai“ vorgelesen. Zusätzlich gibt es kleine Snacks und Getränke. Kurz vorher findet außerdem um 12:30 Uhr ein Kiezspaziergang ab Nettelbeckplatz statt.
Mi, 1. Mai, 15 Uhr, Kiezhaus, Afrikanische Str. 74, Eintritt frei