Vor der Abfahrt noch schnell die beste Verbindung raussuchen oder direkt nach Ausstieg aus der U‑Bahn die E‑Mails abrufen: Seit 1. August und bis Ende Oktober führt die BVG auf dem U‑Bahnhof Osloer Straße eine Machbarkeitsstudie zu öffentlichem WLAN im Bereich der Berliner U‑Bahn durch. Mit dem dreimonatigen Test des mit Smartphone, Tablet oder Laptop frei zugänglichen Netzes „BVG Wi-Fi“ sollen Erkenntnisse zu den technischen Voraussetzungen, zum Nutzungsverhalten und den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen eines solchen Angebots gesammelt werden.
Der U‑Bahnhof Osloer Straße eignet sich aufgrund seiner Voraussetzungen besonders gut für den ergebnisoffenen Testbetrieb: An dem stark frequentierten Umsteigeknoten im Ortsteil Gesundbrunnen kreuzen sich die Linien U8 und U9. Wenn hier mehrfach am Tag zwei U‑Bahnzüge mit jeweils bis zu 800 Fahrgästen zeitgleich einfahren und sich deren mobile Geräte automatisch einwählen, wird das „BVG Wi-Fi“ auf eine harte Bewährungsprobe gestellt.
Damit der Testbetrieb verlässliche Ergebnisse liefert, bittet die BVG ihre Fahrgäste, mit Smartphone, Tablet und Co. daran teilzunehmen und Feedback zu den gesammelten Erfahrungen zu geben. Hierfür steht seit dem 10. August ein Fragebogen auf der Homepage der Berliner Verkehrsbetriebe zur Verfügung. Auch die Nutzung des Angebots selbst ist unkompliziertund kommt ohne vorherige Anmeldung, Benutzernamen und Passwort aus. Einfach auf dem mobilen Gerät den WLAN-Empfang aktivieren, das Netz „BVG Wi-Fi“ auswählen und eine beliebige Webseite im Browser öffnen. Es erfolgt eine automatische Weiterleitung auf die Login-Seite mit den Nutzungsbedingungen. Nach deren Bestätigung ist das Gerät des Nutzers für den Dienst freigeschaltet, das heißt im Bereich des „BVG Wi-Fi“ erfolgt bei aktiviertem WLAN-Empfang eine automatische Einwahl. Erst nach mehr als siebentägiger Nutzungspause müssen die Nutzungsbedingungen erneut akzeptiert und das Gerät so wieder für den Dienst registriert werden. Provider des Testbetriebs ist der Berliner Anbieter Hotsplots.
Sollte das WLAN-Angebot der BVG tatsächlich umgesetzt werden, wäre dies eine sinnvolle Ergänzung zu den Plänen des Berliner Senats, die Hauptstadt bis Mitte 2016 mit 650 Hotspots zu beglücken. Dafür ausgewählt wurde der private Anbieter ABL Social Federation, der dafür, mit einer Förderung von 170.000 Euro versehen, diverse öffentliche Gebäude ausrüsten will. Kritisiert wird diese „Mager-Lösung“ nicht nur von der Opposition, sondern vor allem von den Freifunkern, die sich schon seit 14 Jahren für freies Internet in Berlin einsetzen. Die kämpfen dafür, dass Privatpersonen ihr WLAN für Dritte zugänglich machen. Doch dafür müssten tatsächlich erst Gesetze geändert werden.
Autor: Ulf Teichert
Dieser Beitrag erschien zuerst bei unserem Kooperationspartner Berliner Abendblatt.
Heute war ich am U‑Bhf Osloer Straße – es war ein echter hot-spot, gefühlte 40 Grad – vielleicht sollte man auch mal in Klimatisierung investieren.….….….…
Hallo Herr Teichert,
“Kritisiert wird diese „Mager-Lösung“ nicht nur von der Opposition, sondern vor allem von den Freifunkern, die sich schon seit 14 Jahren für freies Internet in Berlin einsetzen. Die kämpfen dafür, dass Privatpersonen ihr WLAN für Dritte zugänglich machen.
Die kämpfen doch nicht nur, sondern bauen ein freies Netz auf!!!
Daher zur Ergänzung:
https://berlin.freifunk.net/
http://berlin.freifunk.net/network/map/
https://berlin.freifunk.net/participate/howto/
https://berlin.freifunk.net/contact/
http://berlin.freifunk.net/network/nodes/
Nahezu 500 hotspots in Berlin !!!