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„Felix in Wonderland“ – Filmscreening, Künstlergespräch und Konzert

20. Februar 2020

Der Innenraum einer achteckigen HalleIn der Kup­pel­hal­le des Silent Green Kul­tur­quar­tiers fin­den her­aus­ra­gen­de Ver­an­stal­tun­gen statt. So auch am ver­gan­ge­nen Sams­tag, als es bei einem ein­ma­li­gen Event um die Musik und den Kom­po­nis­ten Felix Kubin ging.

Einblick in Kompositionen

Wie Ali­ce im Wun­der­land lädt auch Felix Kubin, Ham­bur­gi­scher Kom­po­nist und Hör­spiel­ma­cher, sei­ne Zuschau­er dazu ein, sich auf eine Welt vol­ler Wun­der ein­zu­las­sen – Wun­der im musi­ka­li­schen Sin­ne. Der 60-minü­ti­ge Film „Felix in Won­der­land“ stellt Felix Kubin und eine Gedan­ken zu sei­ner Musik dar.

Marie Losier, Film­ma­che­rin und Kura­to­rin, stellt ihn dazu mit emo­tio­nal mit­rei­ßen­den, dada­is­ti­schen Bil­dern in Sze­ne: So sieht man Felix z.B. einer­seits ein Mikro­fon an einen Hund ver­füt­tern und ande­rer­seits schrei­end vom Him­mel fal­len oder sich selbst operieren.

Der Film gibt vie­le Ein­bli­cke in den Pro­zess der Musik­kom­po­si­ti­on. Für die Songs, die sich zwi­schen elek­tro­ni­schem, expe­ri­men­tel­lem Pop und avant­gar­dis­ti­scher Klas­sik bewe­gen, benutzt Felix vie­le Dis­har­mo­nien. „Der Schlüs­sel ist, Töne und Geräu­sche zu kom­bi­nie­ren, die nicht mit­ein­an­der funk­tio­nie­ren. Dis­so­nan­zen zu schaf­fen. „Ein Dazwi­schen zu kreieren.“so Felix Kubin. Neben der höchst expe­ri­men­tel­len Mischung aus selbst auf­ge­nom­me­nen Geräu­schen und den Klän­gen eines Syn­the­si­zers, sticht der Kom­po­nist zusätz­lich durch sei­ne sur­rea­lis­ti­schen Tex­te heraus.

Marie Losier und Felix Kubin tra­fen sich zum ers­ten Mal 2011 in Ham­burg. Kur­ze Zeit spä­ter began­nen sie ein­zel­ne Momen­te zu fil­men und zusam­men krea­tiv zu wer­den. Kei­ner von bei­den hat­te eine Ahnung, wohin alles füh­ren wür­de, denn sie hat­ten weder Geld noch einen Plan. „Es ist ein­fa­cher, etwas zu dre­hen, wenn man kei­ne spe­zi­fi­schen Dia­lo­ge hat oder fest­ge­setz­te Kame­ra­ein­stel­lun­gen“, sagt Marie Losier. Es gin­ge dar­um, „Emo­tio­nen zu beto­nen und sei­ner Vor­stel­lung frei­en Lauf zu lassen.“

Der Film­pro­zess dau­er­te 5 Jah­re und hat deut­lich mehr Sze­nen her­vor­ge­bracht, als tat­säch­lich im Film zu sehen sind. Übri­gens sind Ton und Bild nicht immer syn­chron zuein­an­der. Das liegt dar­an, dass Marie Losier die Mög­lich­keit hat­te, wäh­rend der Bear­bei­tung her­um­zu­ex­pe­ri­men­tie­ren. Teil­wei­se sind ein­zel­ne Stü­cke eine Col­la­ge der Filmmacherin.

Ein wei­te­res sti­lis­ti­sches Film­mit­tel sind die vie­len Tie­re, die inner­halb des Fil­mes immer wie­der auf­tau­chen. Marie Losier hat schon als Kind eine tie­fe Ver­bin­dung zu Tie­ren gehabt. Oft ist sie mit ihrer Schwes­ter und ihrem Vater in den Wald gegan­gen, um  Tie­re in ihrem natür­li­chen Lebens­raum zu beob­ach­ten. Dadurch hat sie gelernt, die Welt auf eine ande­re Art und Wei­se zu sehen und woll­te Felix Kubin an ihrer Sicht teil­ha­ben las­sen.  So kommt es zum Bei­spiel, dass Felix Kubin in sei­nem Film einer wei­ßen Eule Musik­theo­rie­stun­den gibt.

Nach der Pre­mie­re von „Felix in Won­der­land“ wur­den die  Zuschau­er ein­ge­la­den, sich in ihren Sitz­sä­cken zurück­zu­leh­nen und den Film des Regis­seurs Wolf­gang Leh­man „Dra­gon­flies with birds and sna­kes“ anzu­schau­en:  schnel­le, auf­ein­an­der fol­gen­de Schnapp­schüs­se von Libel­len, Vögeln und Schlan­gen. Dazu lausch­ten sie den beru­hi­gen­den Tönen einer Live­ver­to­nung von Felix Kubin.

Felix Kubin im Silent Green

Gericht­stra­ße 35, 13347 Berlin

Live­ver­to­nung vom Film “Dra­gon­flies with birds and sna­kes” von Wolf­gang Lehman
Inter­view mit Marie Losier

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