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Fahrtwind statt Klimaanlage: Zwei Weddinger unterwegs nach Nepal

19. April 2014

Mal schnell nach Thai­land flie­gen und dort ein biss­chen Ruck­sack­tou­ris­mus machen – das ist Aben­teu­er light. Die bei­den Wahl-Wed­din­ger Jan Kon­rad, 26, und Mery Kat­twin­kel, 22, haben sich für ihre Rei­se Grö­ße­res vor­ge­nom­men: mehr Zeit und vor allem mehr Weg. Letz­ten Sams­tag sind sie los­ge­fah­ren und haben sich mit ihren Motor­rä­dern auf den Weg nach Nepal gemacht.

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Jan hat­te schon lan­ge von so einer Rei­se geträumt, mit eini­gen Kum­pels auch mal ers­te Plä­ne geschmie­det, aber was Kon­kre­tes ist dabei nie her­aus­ge­kom­men. Erst als er sei­ne Freun­din Mery für die Idee begeis­ter­te, nahm die Rei­se plötz­lich Gestalt an. Ken­nen­ge­lernt hat sich das Paar so, wie man sich in Ber­lin eben ken­nen­lernt: Merys Mit­be­woh­ne­rin war mal die Mit­be­woh­ne­rin von Jans Mit­be­woh­ne­rin – klingt kom­pli­ziert, ist aber so. Anfangs fuhr Mery immer nur hin­ten auf Jans Motor­rad mit, wenn sie den Wed­ding auf zwei Rädern erkun­de­ten. Irgend­wann wur­den sie dabei von einer Motor­rad­fah­re­rin mit wehen­dem Zopf über­holt. “Ich hab mir gedacht, so will ich auch rum­fah­ren!”, erzählt Mery, die sich danach ganz schnell Füh­rer­schein und eige­nes Bike zulegte.

“Ein Motor­rad hat einen ähn­li­chen Effekt wie ein Hund oder ein Baby”, sagt Jan und spielt damit auf die vie­len Men­schen an, mit denen man als Motor­rad­fah­rer ganz natür­lich ins Gespräch kommt. Die bei­den hof­fen, auf die­ser Rei­se eben­falls in Kon­takt mit vie­len Leu­ten zu kom­men – und dabei auch die zu tref­fen, denen ein klas­si­scher Tou­rist nor­ma­ler­wei­se nicht begeg­net. Ihre Rou­te führt sie durch Län­der, die sich sel­ten auf Bil­lig­flug-Por­ta­len fin­den: Geor­gi­en, Arme­ni­en, Iran, Paki­stan, Indi­en. Sie wol­len gän­gi­gen Kli­schees auf den Grund gehen und die­se Orte und Men­schen mit eige­nen Augen sehen.

Ver­si­che­run­gen, Visa, Kopf­tü­cher und fal­sche Ehe­rin­ge haben Mery und Jan schon orga­ni­siert – sie sind für alle Fäl­le gerüs­tet. Von ihren Freun­den wur­den sie auf der Abschluss­par­ty mit einem kom­plet­ten Ers­te-Hil­fe-Set aus­ge­stat­tet. Einen genau­en Zeit­plan haben die bei­den aber nicht. “Wer plant ver­liert!”, lau­tet ihr Mot­to. Jan hat gera­de sein Stu­di­um der Fahr­zeug­tech­nik abge­schlos­sen und Mery macht mit ihrem Jura-Stu­di­um ein Semes­ter wohl­ver­dien­te Pau­se. Sie müs­sen also spä­tes­tens zum Semes­ter­start im Okto­ber zurück in Ber­lin sein. So genau wis­sen die bei­den Aben­teu­rer auf zwei Rädern nicht, was sie im nächs­ten hal­ben Jahr alles erwar­tet. Aber wer sie dar­über scher­zen gehört hat, was pas­siert, wenn einer die ande­re mit­ten in der Wüs­te mit “Chips-Cola” ver­hext, weiß, dass die bei­den eine Men­ge Spaß haben werden.

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Auf ihrer Face­book-Sei­te kann man die Rei­se der bei­den mit­ver­fol­gen und bei Bedarf sein Fern­weh durch Merys tol­le Bil­der stil­len. Das Paar freut sich auch immer über Rei­se­emp­feh­lun­gen und Vor­schlä­ge für Über­nach­tun­gen, Sehens­wür­dig­kei­ten, schö­ne Motor­rad­stre­cken usw.

 

Text: Alex­an­dra Resch

Bil­der: Mery Kattwinkel

 

 

 

 

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