Die schlechten Nachrichten nehmen einfach kein Ende: Erst wurde das Erika-Heß-Eisstadion zum Corona-Impfzentrum und es konnte kein öffentlicher Eislauf stattfinden. Danach blieb es wegen der Pandemie komplett geschlossen. Dann war Eislauf in der Müllerstraße wieder möglich, aber nur mit eigenen Schlittschuhen, denn der Schlittschuhverleih blieb geschlossen. Seit Ende vergangenen Jahres lief es dann alles wieder auf dem Eis: Stadion geöffnet, neuer Schlittschuhverleih installiert. Letzte Woche beendete nun ein technischer Schaden vorzeitig die Eislaufsaison in der Müllerstraße, die bis Ende März gehen sollte.
Grund für die Schließung ist ein Defekt im Kühlsystem. Vor April könne mit einer Reparatur nach Auskunft der Fachfirmen nicht begonnen werden, teilt Dr. Maja Lasić (SPD) mit. Die Bezirksstadträtin ergänzte: “Das Bezirksamt Mitte bedauert das abrupte Ende der Eislaufsaion und hofft auf einen guten Neustart in der kommenden Saison 2023/24”. Die Inneneisfläche des Eisstadions sei nicht betroffen, Schul- und Vereinssport können weiter stattfinden. Darüber hinaus gebe es an zwei Tagen in der Woche im Innenbereich des Stadions die Möglichkeit, Schlittschuh zu laufen. Die Termine hierfür sind Mittwoch und Donnerstag von 12 bis 14 Uhr für alle Altersklassen.
Die erneute Schließung ist nicht nur ärgerlich für alle, die gern ein paar Runden auf dem Eis drehen möchten. “Neben dem auch weiterhin geschlossenen Eisstadion in Neukölln trifft uns als private Eislaufschule und Vertreter des Breitensports diese Schließung schwer”, sagt Dirk Beyer von der Eislaufschule im Erika-Heß-Eisstadion. Die Schule ist im Wedding und in Neukölln aktiv. Das Eisstadon in Neukölln ist ebenfalls wegen eines Defekts geschlossen, soll eventuell im Laufe des Februars wieder öffnen. Anders ist das im Wedding. Hier müsse die Eislaufschule nun 25 Kurse mit je 20 Teilnehmern ersatzlos streichen. “In der Pressemitteilung wird mit keinem Wort erwähnt, dass wir als Eislaufschule mit unseren freizeitorientierten Kursen einen Aspekt des Eislaufens darstellen und durch die Schließung betroffen sind”, sagt Dirk Beyer. Er wünsche sich vom Bezirksamt eine bessere Kommunikation und Lösungsansätze für das existenzbedrohende Problem. “Wir wissen nicht mehr weiter”, sagt er.
Der Text erschien in Zusammenarbeit mit der Weddinger Allgemeinen Zeitung (–> E‑Paper), der gedruckten Zeitung für den Wedding. Autorin ist Dominique Hensel. Wir danken dem RAZ-Verlag!