Eine 12 Kilometer lange Tour führt euch zu den beeindruckendsten, unterschiedlichsten und schönsten Brücken, die es im Wedding und in Gesundbrunnen zu bewundern gibt. Außerdem geben wir euch ein paar Infos darüber, wann die Brücken gebaut wurden. Viel Spaß beim Abradeln!
Los geht die Brückentour an einem zentralen Punkt im Wedding, dem Zeppelinplatz. Ab hier heißt es immer geradeaus über die Antwerpener Straße (die Seestraße muss überquert werden) und Togostraße bis hoch zur Otawistraße fahren. Dort biegen wir links ab, überqueren die Afrikanische Straße und befinden uns im Volkspark Rehberge. Wenn man sich schräg links hält, den kleinen Anstieg hochfährt und an einem kleinen Pflasterrondell anhält und nach rechts schaut, sieht man eine beeindruckende Bogenbrücke aus Kalkstein. Der Park wurde 1922–29 angelegt; über die Brücke führt der Carl-Leid-Weg bis zum höchsten Punkt der Rehberge, dem Rathenaubrunnen.
Weiter geht es nun bis zur Transvaalstraße, in die wir rechts am Park entlang fahren und ihr folgen, bis sie links abknickt und zum Dohnagestell wird. Wieder muss die Seestraße überquert werden, es geht geradeaus und schräg rechts durch das Wäldchen bis zum Berlin-Spandauer Schiffahrtskanal, wo ein gut ausgebauter Radweg bis zur Föhrer Brücke führt, die wir überqueren. Weiter auf dem Nordufer geht es bald am Torfstraßensteg vorbei, einer 1980 gebauten Fußgängerbrücke aus einem Stabbogen, die eine 1968 gebaute Straßenbrücke ersetzte.
Geradeaus führt das Nordufer zunächst verkehrsberuhigt, später auf neuer Straßenführung unter den vielen neuen Betonbrücken der Ringbahn, der Fernbahn und der zukünftigen S 21 hindurch. Diese Brücken sind alle ab dem Jahr 2000 entstanden, die niedrigste Brücke ist sogar erst 2019 fertig geworden. Die Straßenführung in Form einer Berg- und Talfahrt, ganz ohne Radwege, ist recht neu und wirkt dennoch wie aus einer anderen Zeit.
Nach einem Anstieg muss die breite Fennstraße überquert werden, doch dann geht es über den modernen Park am Nordhafen weiter, unter der Sellerstraßenbrücke hindurch, rechts über eine kleine Brücke über die Panke bis zur Kieler Brücke. Wir biegenan den Neubauten links in die Straße “An der Kieler Brücke” ein, die am Bundeswehrkrankenhaus auf die Boyenstraße trifft. Fahren wir diese links, an der Chausseestraße wieder rechts und gleich links in die Liesenstraße, gelangen wir zwischen zwei Friedhöfen zur beeindruckenden Konstruktion der Liesenbrücken (1890−96). Diese rostigen Bahnbrücken werden schon seit Jahrzehnten nicht mehr benutzt.
Wir fahren am Kreisverkehr eine Dreiviertelrunde und biegen in die Gerichtstraße ein, wo es auf holpriger Strecke leicht bergauf geht. An der nächsten Ampel geht es rechts über die Grenzstraßenbrücke, wo man die Nordsüd-S-Bahn überquert. Immer geradeaus kann man jetzt durch den Humboldthain fahren. Hält man sich links vom Freibad Humboldthain, kommt bald der Humboldtsteg in den Blick.
Diese waghalsige Fußgänger-Fachwerkbrücke mit ihrem markanten roten Geländer führt über die tief liegenden Bahngleise zur Hochstraße. In diese biegen wir rechts ein, überqueren am Gesundbrunnencenter die Badstraße und fahren weiter bis zur Ecke Behmstr./Swinemünder Straße. Rechts ist die Millionenbrücke (1902−05) zu erkennen, wie die genietete Stahl-/Fachwerkbrücke an der Swinemünder Straße im Volksmund heißt.
Sie hat große Ähnlichkeit mit der 1916 gebauten Bösebrücke (ursprünglich Hindenburgbrücke), die wir erreichen, wenn wir einfach auf der Behmstraße weiterfahren – ebenfalls über eine langgezogene 200 Meter lange Brücke (2002 ersetzte sie das 1994 abgerissene Vorgängerbauwerk). Auf dieser geht rechts ein Radweg, der über den Schwedter Steg führt. Gleich dahinter gibt es eine weitere Abfahrt, auf der man die Behmstraßembrücke unterquert und auf die Norwegerstraße kommt. Diese führt unter der riesigen Bösebrücke hindurch – Schauplatz des Mauerfalls am 9. November.
Weiter geht es auf dem Mauerstreifen, und wenn man sich an der nächste Kreuzung links hält, geht es unter der Stettiner und der Nordbahn hindurch auf die Grüntaler Straße mit ihrer breiten Mittelpromenade. An der nächsten Ecke heißt es rechts in die Soldiner Straße abbiegen. Nach etwa einem Kilometer kommt der Pankegrünzug, auf den man links abbiegen sollte. Entlang der Stockholmer Straße geht es zur Osloer Straße, die hier an zwei Fußgängerampeln überquert wird. Geradeaus entlang der Panke kommt auf Höhe der Bibliothek am Luisenbad eine kleine grüne Pankebrücke in den Blick.
Von dort aus lassen sich die alte Pankemühle mit dem aufgemalten Mühlrad und die Badstraßenbrücke beobachten – und hier endet unsere Brückentour. Es gibt natürlich noch viele andere beeindruckende und schöne Brücken im Wedding, doch das ist eine andere Geschichte…
Ein schöner Beitrag für alle die den Wedding lieben