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Unterschiedliche Bauformen:
Eine Weddinger Brückentour per Rad

21. Juni 2020
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Bahnhof Gesundbrunnen, Berlin-Gesundbrunnen, Brücke, Verkehr
Foto: Sula­mith Sallmann

Eine 12 Kilo­me­ter lan­ge Tour führt euch zu den beein­dru­ckends­ten, unter­schied­lichs­ten und schöns­ten Brü­cken, die es im Wed­ding und in Gesund­brun­nen zu bewun­dern gibt. Außer­dem geben wir euch ein paar Infos dar­über, wann die Brü­cken gebaut wur­den. Viel Spaß beim Abradeln!

Los geht die Brü­cken­tour an einem zen­tra­len Punkt im Wed­ding, dem Zep­pe­lin­platz. Ab hier heißt es immer gera­de­aus über die Ant­wer­pe­ner Stra­ße (die See­stra­ße muss über­quert wer­den) und Togo­stra­ße bis hoch zur Ota­wi­st­ra­ße fah­ren. Dort bie­gen wir links ab, über­que­ren die Afri­ka­ni­sche Stra­ße und befin­den uns im Volks­park Reh­ber­ge. Wenn man sich schräg links hält, den klei­nen Anstieg hoch­fährt und an einem klei­nen Pflas­ter­ron­dell anhält und nach rechts schaut, sieht man eine beein­dru­cken­de Bogen­brü­cke aus Kalk­stein. Der Park wur­de 1922–29 ange­legt; über die Brü­cke führt der Carl-Leid-Weg bis zum höchs­ten Punkt der Reh­ber­ge, dem Rathenaubrunnen.

Kalksteinbrücke vor dem Ringerdenkmal
Reh­ber­ge

Wei­ter geht es nun bis zur Trans­vaal­stra­ße, in die wir rechts am Park ent­lang fah­ren und ihr fol­gen, bis sie links abknickt und zum Doh­na­ge­stell wird. Wie­der muss die See­stra­ße über­quert wer­den, es geht gera­de­aus und schräg rechts durch das Wäld­chen bis zum Ber­lin-Span­dau­er Schif­fahrts­ka­nal, wo ein gut aus­ge­bau­ter Rad­weg bis zur Föh­rer Brü­cke führt, die wir über­que­ren. Wei­ter auf dem Nord­ufer geht es bald am Torf­stra­ßen­steg vor­bei, einer 1980 gebau­ten Fuß­gän­ger­brü­cke aus einem Stab­bo­gen, die eine 1968 gebau­te Stra­ßen­brü­cke ersetzte.

Torf­stra­ßen­steg

Gera­de­aus führt das Nord­ufer zunächst ver­kehrs­be­ru­higt, spä­ter auf neu­er Stra­ßen­füh­rung unter den vie­len neu­en Beton­brü­cken der Ring­bahn, der Fern­bahn und der zukünf­ti­gen S 21 hin­durch. Die­se Brü­cken sind alle ab dem Jahr 2000 ent­stan­den, die nied­rigs­te Brü­cke ist sogar erst 2019 fer­tig gewor­den. Die Stra­ßen­füh­rung in Form einer Berg- und Tal­fahrt, ganz ohne Rad­we­ge, ist recht neu und wirkt den­noch wie aus einer ande­ren Zeit. 

Brückentour

Nach einem Anstieg muss die brei­te Fenn­stra­ße über­quert wer­den, doch dann geht es über den moder­nen Park am Nord­ha­fen wei­ter, unter der Sel­ler­stra­ßen­brü­cke hin­durch, rechts über eine klei­ne Brü­cke über die Pan­ke bis zur Kie­ler Brü­cke. Wir bie­gen­an den Neu­bau­ten  links in die Stra­ße “An der Kie­ler Brü­cke” ein, die am Bun­des­wehr­kran­ken­haus auf die Boy­en­stra­ße trifft. Fah­ren wir die­se links, an der Chaus­see­stra­ße wie­der rechts und gleich links in die Lie­sen­stra­ße, gelan­gen wir zwi­schen zwei Fried­hö­fen zur beein­dru­cken­den Kon­struk­ti­on der Lie­sen­brü­cken (1890−96). Die­se ros­ti­gen Bahn­brü­cken wer­den schon seit Jahr­zehn­ten nicht mehr benutzt.

Wir fah­ren am Kreis­ver­kehr eine Drei­vier­tel­run­de und bie­gen in die Gericht­stra­ße ein, wo es auf holp­ri­ger Stre­cke leicht berg­auf geht. An der nächs­ten Ampel geht es rechts über die Grenz­stra­ßen­brü­cke, wo man die Nord­süd-S-Bahn über­quert. Immer gera­de­aus kann man jetzt durch den Hum­boldt­hain fah­ren. Hält man sich links vom Frei­bad Hum­boldt­hain, kommt bald der Hum­boldt­steg in den Blick.

Hum­boldt­steg

Die­se wag­hal­si­ge Fuß­gän­ger-Fach­werk­brü­cke mit ihrem mar­kan­ten roten Gelän­der führt über die tief lie­gen­den Bahn­glei­se zur Hoch­stra­ße. In die­se bie­gen wir rechts ein, über­que­ren am Gesund­brun­nen­cen­ter die Bad­stra­ße und fah­ren wei­ter bis zur Ecke Behmstr./Swinemünder Stra­ße. Rechts ist die Mil­lio­nen­brü­cke (1902−05) zu erken­nen, wie die genie­te­te Stahl-/Fach­werk­brü­cke an der Swi­ne­mün­der Stra­ße im Volks­mund heißt.

Die Swinemünder Brücke überspannt die Bahngleise
Swi­ne­mün­der Brücke

Sie hat gro­ße Ähn­lich­keit mit der 1916 gebau­ten Böse­brü­cke (ursprüng­lich Hin­den­burg­brü­cke), die wir errei­chen, wenn wir ein­fach auf der Behm­stra­ße wei­ter­fah­ren – eben­falls über eine lang­ge­zo­ge­ne 200 Meter lan­ge Brü­cke (2002 ersetz­te sie das 1994 abge­ris­se­ne Vor­gän­ger­bau­werk). Auf die­ser geht rechts ein Rad­weg, der über den Schwed­ter Steg führt. Gleich dahin­ter gibt es eine wei­te­re Abfahrt, auf der man die Behm­stra­ßem­brü­cke unter­quert und auf die Nor­we­ger­stra­ße kommt. Die­se führt unter der rie­si­gen Böse­brü­cke hin­durch – Schau­platz des Mau­er­falls am 9. November.

Foto: Joachim Faust

Wei­ter geht es auf dem Mau­er­strei­fen, und wenn man sich an der nächs­te Kreu­zung links hält, geht es unter der Stet­ti­ner und der Nord­bahn hin­durch auf die Grün­ta­ler Stra­ße mit ihrer brei­ten Mit­tel­pro­me­na­de. An der nächs­ten Ecke heißt es rechts in die Sol­di­ner Stra­ße abbie­gen. Nach etwa einem Kilo­me­ter kommt der Pan­ke­grün­zug, auf den man links abbie­gen soll­te. Ent­lang der Stock­hol­mer Stra­ße geht es zur Oslo­er Stra­ße, die hier an zwei Fuß­gän­ger­am­peln über­quert wird. Gera­de­aus ent­lang der Pan­ke kommt auf Höhe der Biblio­thek am Lui­sen­bad eine klei­ne grü­ne Pan­ke­brü­cke in den Blick.

Endpunkt der Brückentour
Pan­ke­müh­le

Von dort aus las­sen sich die alte Pan­ke­müh­le mit dem auf­ge­mal­ten Mühl­rad und die Bad­stra­ßen­brü­cke beob­ach­ten – und hier endet unse­re Brü­cken­tour. Es gibt natür­lich noch vie­le ande­re beein­dru­cken­de und schö­ne Brü­cken im Wed­ding, doch das ist eine ande­re Geschichte…

Strecke der Brückentour

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