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Buchvorstellung im Wedding:
Ein Ratgeber für gutes Gelingen und unsere Menschlichkeit

30. Juli 2025
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“Segen für die Stadt” – Eine Neu­erschei­nung von Pater Anselm Grün (OSB) und Pfr. Mar­tin von Essen (PGS)

Die Buch­vor­stel­lung “Segen für die Stadt” am 24. Juli 2025 im PGS – Foto Rena­te Straetling

Was haben ein Vor­ste­her eines Stifts im Wed­ding mit einem Bene­dik­ti­ner­mönch, einem Autoren von Welt­best­sel­lern, gemein­sam? Soeben erschien ein von bei­den ver­fass­tes Taschen­buch zum The­ma Segen: Anselm Grün, Ordens­geist­li­cher des Bene­dik­ti­ner­or­dens (OSB) und Autor von über 300 Buch­ti­teln, alle­samt christ­lich-spi­ri­tu­el­le Rat­ge­ber, die etwa 20 Mil­lio­nen mal welt­weit ver­kauft wur­den und Mar­tin von Essen, Pfar­rer und Stifts­vor­ste­her am Paul-Ger­hardt-Stift erstell­ten ein Buch zum The­ma Segen für den Menschen.

Mode­ra­tor Thors­ten Witt­ke von Radio Paradi­so – Foto Rena­te Straetling

Es geht um das, wonach der all­ge­mei­nen Erfah­rung nach Men­schen sich seit Urzei­ten seh­nen, näm­lich nach zuträg­li­chem Zuspruch für ihr Leben und Tun!

Letz­te Woche gab es eine gut besuch­te Buch­vor­stel­lung im Paul Ger­hardt-Stift an der Wed­din­ger Mül­lerstra­ße 56–58, und ich lausch­te den Wor­ten bei­der Autoren und der Fra­gen und Ant­wor­ten der Mode­ra­ti­on durch Thors­ten Witt­ke von Radio Paradi­so (98,2), von wo täg­lich um 9.59 Uhr und 19.59 Uhr ein Segen aus­ge­strahlt wird.

Nach einer kur­zen Anspra­che zur Neu­erschei­nung von Koau­tor Pfar­rer Mar­tin von Essen eröff­ne­te Pater Anselm Grün, gewan­det in sei­ner lan­gen brau­nen Kapu­zen­kut­te, die Ver­an­stal­tung mit einer auf­schluss­rei­chen Rede zum Segen und des­sen Geschich­te. „Bene­di­ca­re“ ist das latei­ni­sche Wort für „gute Wor­te sagen“! Das Bene­di­ca­re, einen Segen an jeman­den aus­spre­chen, soll also das Wer­den und Tun eines Ande­ren zum Auf­blü­hen brin­gen, nicht nur ein Gruß oder eine For­de­rung sein. Der Segen sei nicht über­grif­fig, sagt der welt­be­rühm­te Pater Grün, denn er ist ein Schutz­spruch, den jemand annimmt, denn der Segen beru­he auf Gegenseitigkeit.

So sei­en sich nach dem Neu­en Tes­ta­ment (NT) Maria und Eli­sa­beth gegen­sei­tig ein Segen gewor­den, im Alten Tes­ta­ment (AT) ist es Abra­ham, einer der Erz­vä­ter, der geseg­net wird. Es sei ein Urbe­dürf­nis der Men­schen, sagt Pater Grün, einen Segen erhal­ten zu wol­len, auf dem Weg durch Segens­wün­sche von Ande­ren beglei­tet und gestärkt zu sein. In allen Reli­gio­nen sei es üblich, einen Segen Got­tes zu spen­den, nur im Bud­dhis­mus sei der Sach­ver­halt etwas schwie­ri­ger, da die Bud­dhis­ten nicht einen Gott anbeten.

Die Men­schen kön­nen sich gegen­sei­tig ein Segen wer­den. Sie sagen sich zuträg­li­che Wor­te, die wie ein Man­tel ein­hül­len, die durch Umar­mung schüt­zen und dadurch Ver­wan­de­lung von schwie­ri­gen Situa­tio­nen hel­fen, in Ein­klang zu kom­men, das gute Gelin­gen för­dern und dies mit auf den Weg neh­men. Es geht nicht dar­um, etwas Bestimm­tes zu erfül­len, und schon gar nicht geht es um Magie. Aber lesen Sie selbst! In dem Buch „Segen für die Stadt“ wird dies an kon­kre­ten Bei­spie­len und Zita­ten beschrieben.

Impres­sio­nen bei der Buch­vor­stel­lung “Ein Segen für die Stadt” im PGS – Fotos Rena­te Straetling

Auf dem Podi­um frag­te Thors­ten Witt­ke bei­de Autoren nach ihren per­sön­li­chen Erfah­run­gen mit dem Segen und bei­de berich­te­ten, der eine vom mor­gens seg­nen­den Vater, und Mar­tin von Essen sprach die Situa­ti­on in unse­rer Stadt an, in der 70 Pro­zent der Bewoh­ner­schaft kei­nen Bezug zu einer Reli­gi­on haben.

Wo liegt die Akzep­tanz für Segen und wo fin­den sich Men­schen, die dies anfor­dern und mit Akzep­tanz anneh­men, damit er auf­geht und Früch­te trägt? Und kön­nen wir sogar unse­re Fein­de seg­nen? Eine schwie­ri­ge Fra­ge, die mit Erfah­run­gen belegt wurde.

In dem Buch sind neben einem Vor­wort von Pröbs­tin Dr. Bam­mel und den Sach- bzw. Erfah­rungs­be­rich­ten der bei­den Autoren 23 Segen­s­kar­ten zu ver­schie­de­nen Anläs­sen wie bei­spiels­wei­se Krank­heit, Ein­sam­keit und Zwei­fel und 23 Segens­ver­se auf­ge­führt: ein Anfang und Vor­la­gen für alle die­je­ni­gen, die dies als Stär­kung der Gemein­schaft prak­ti­zie­ren möchten.

Pfar­rer Mar­tin von Essen wies auch dar­auf hin, dass das Paul-Ger­hardt-Stift einen Segens­preis ver­ge­be. Zum drit­ten Mal in Fol­ge wird auch in die­sem Jahr ein Preis gege­ben: „Wir möch­ten gemein­sam mit unse­ren Spon­so­ren her­aus­ra­gen­de sozia­le Pro­jek­te aus Ber­lin und Bran­den­burg aus­zeich­nen, die sich in beson­de­rem Maße für den Men­schen ein­set­zen.“ Die Bewer­bungs­frist läuft bis 15. Sep­tem­ber 2025, der Preis – für den 1. Platz gibt es 10.000 € – wird am 20.Oktober 2025 über­reicht werden.

Der Tenor des Buches liegt auf der Idee, dass Jede/r ein Segen für Ande­re wer­den und damit eine Ver­ket­tung, die unse­ren städ­ti­schen Gemein­schaf­ten Kraft und Zuver­sicht brin­gen kann.

Links

https://www.glaubenssachen.de/Segen-fuer-die-Stadt/347–2

Anselm Grün, Mar­tin von Essen

Segen für die Stadt

Luthe­ri­sche Ver­lags­ge­sell­schaft mbH, Kiel 2025, 64 Seiten

ISBN 978 3 87503 347 2

www.glaubenssachen.de

https://www.paulgerhardtstift.de/segenspreis

https://www.paulgerhardtstift.de/ueberuns

Renate Straetling

Jg 1955, aufgewachsen in Hessen; ab 1973 Studium an der FU Berlin, Sozialforschung, Projekte und Publikationen.
Selfpublisherin seit 2011
www.renatestraetling.wordpress.com
Im Wedding seit 2007.
Mein Wedding-Motto:
Unser Wedding: ein großes lebendiges Wimmelbild ernsthafter Menschen!

3 Comments Schreibe einen Kommentar

  1. „…in der 70 Pro­zent der Bewoh­ner­schaft kei­nen Bezug zu einer Reli­gi­on haben…“. Was soll das hei­ßen? Ist das eine Hypo­the­se, also auch Ver­bin­dung zu einer christ­li­chen Reli­gi­on zu haben, ohne ihr for­mal anzu­ge­hö­ren? Sind Mus­li­me dar­un­ter sub­sum­miert? Für den Islam sind die christ­li­chen Reli­gio­nen nebst Ritua­len Blas­phe­mie, Mus­li­me bedür­fen kei­nes Segens. Egal. Die Mit­glie­der­zah­len der römisch-katho­li­schen Kir­che sowie der EKD lie­gen in Ber­lin längst unter 20%, und man nähert sich im Eil­tem­po dem Sta­tus von Sek­ten, red­lich erarbeitet.

    • Mar­tin von Essen beschreibt ein­lei­tend das Fak­tum, dass in Ber­lin “70% der Bevöl­ke­rung kei­ne religiöse
      Bin­dung oder Erfah­rung haben.” Auch mei­ne Aus­sa­ge im Arti­kel war schon unmissverständlich
      auf alle Reli­gio­nen bezo­gen. Die Autoren des Segens­bu­ches (und nicht nur die­se) sehen das Seg­nen als
      ihre Auf­ga­be an die Men­schen an.

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