Das Café Leo steht vor einem Neuanfang. Der Treffpunkt auf dem Leopoldplatz bekommt einen neuen Betreiber, der auch ein verändertes Konzept im Gepäck hat. Beim Runden Tisch Leopoldplatz im November stellte der Geschäftsführer des neuen Betreibers Wendepunkt gGmbH die Pläne vor.
„Das Café dient für uns vor allem der Kontaktaufnahme, denn wir wollen auch Soziale Arbeit machen“, machte Joachim Hampel bei seiner Vorstellung deutlich. Dabei will die Wendepunkt gGmbH aus der Gottschedstraße auf ihre Kompetenzen aus der bisherigen Arbeit zurückgreifen. „Wendepunkt gibt es seit 2010 als gemeinnützigen Träger. Wir machen derzeit 20 Projekte in vier Bezirken“, sagte Hampel. Vom Betrieb von Jugendverkehrsschulen über Hilfen im Alltag, eine Nähwerkstatt, Coaching für Arbeits- und Ausbildungsplatzsuchende bis zu einem Projekt mit Kita- und Vorschulkindern aus Geflüchtetenunterkünften hat der soziale Träger bereits Erfahrungen gesammelt.
Ein größerer Pavillon soll das neue Zuhause des Café Leo werden. „Es gibt eine Außenfläche mit Sonnenschirmen, der Pavillon soll barrierefrei zugänglich sein. Wir planen einen Gastrobereich und einen Aufenthaltsbereich“, erläuterte er. Im Aufenthaltsbereich sollen zwei PCs aufgestellt werden, damit Menschen auch auf dem Leopoldplatz direkt unterstützt werden können, Anträge zu stellen. Das Angebot soll also über das Ausschenken von Kaffee hinausgehen. Neben dem Antrags- und Büroservice sollen sich Senioren im Café Leo treffen können, Handarbeits- und Nähangebote sind geplant, Mobilitäts- und Geschicklichkeitstraining ebenfalls. Für die kulinarische Versorgung soll das Team der Kantine auf dem ExRotaprint-Gelände in der Gottschedstraße zuständig sein. Für das Café ist eine tägliche Öffnungzeit von 8 bis 18 Uhr vorgesehen.
Zum Betreiberwechsel kam es durch ein Interessensbekundungsverfahren (IBV) des Bezirksamts. Das Amt muss für die Fläche, die offiziell eine Grünfläche ist, eine Sondernutzung erlauben. Diese war zeitlich begrenzt. Nach vielen Jahren mit dem ersten Betreiber setzte sich bei der Neuausschreibung die Wendepunkt gGmbH durch. Am Verfahren gibt es teils heftige Kritik. Politiker der Partei Die Linke hatten eine Verlängerung des Nutzungsvertrags mit dem bisherigen Betreiber gefordert, ohne öffentliche Ausschreibung. Das Bezirksamt hatte darauf verwiesen, dass ein IBV nötig gewesen ist, auch um weiteren Bewerbern eine Chance zu geben.
Der Text stammt aus der Weddinger Allgemeinen Zeitung (–> E‑Paper), der gedruckten Zeitung für den Wedding. Geschrieben wurde er von Dominique Hensel. Wir danken dem RAZ-Verlag!
Das hört sich nach einem guten, schlüssigen Konzept an, welches echte Hilfe für ärmsten Menschen im Kiez geben kann.
Viel Erfolg! Christoph
P.S. wenn der Kaffee auch noch schmeckt, ist das ziemlich perfekt.