Die meisten Kiezbewohner werden sich noch mit Wehmut an die alte Postfiliale an der Osloer Straße erinnern. Von innen nicht sonderlich nett anzuschauen und meistens völlig überfüllt, fehlt sie dieser Tage doch dringender denn je. Heute erinnert nur noch ein Briefkasten an diese Zeit. Statt dessen haben sich die ehemaligen Räumlichkeiten der Post nach Umbauarbeiten, die über ein Jahr gedauert haben, zu einem aufwendig gestalteten Café-Restaurant namens Dodici (italienisch für die Zahl zwölf) gemausert.
Der türkische Betreiber Serhan Türk, selbst jahrzehntelang im Kiez ansässig, hat sich für einen italienischen Namen entschieden und zusätzlich die römische Zahl XII angehängt. Warum, erschließt sich dem Gast auf den ersten Blick nicht. Trotzdem ist klar: türkisch ist hier die Arbeitssprache und auch auf der Facebookseite wird nur in türkisch gepostet. Ob die mediterranen Spezialitäten, die Pizzen und Burger jedem schmecken? Wahrscheinlich! Ob aber die leicht überhöht wirkenden Preise gut zum Soldiner Kiez passen, ist schon eher fragwürdig. Dennoch bleibt natürlich allen Anwohnern zu wünschen, dass sich die neue Gastronomie etabliert. Bisher ist die verkehrsreiche Schneise an der Osloer Straße eine eher unerschlossene bis unwirtliche Gegend.
Osloer Str. 18, 13359 Berlin
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