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Die Panke: Weddings kleiner Fluss

19. Dezember 2011
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Romantische Ruinen: die Wiesenburg
Roman­ti­sche Rui­nen: die Wiesenburg

Von Bernau bis in den Wedding fließt ein richtiger Bach

Fast 30 Kilo­me­ter lang ist ihr Lauf von den Höhen des Barn­im­pla­teaus bis an die heu­ti­ge Mün­dung im Wed­din­ger Nord­ha­fen: die Pan­ke. Die­ser Fluss stand Pate für den Ort Pan­kow und ist Teil des volks­tüm­li­chen Ber­li­ner Kul­tur­guts. Nur – von die­sem Fluss war jahr­zehn­te­lang wenig zu sehen. Zu sehr ist das Was­ser durch Indus­trie­ein­lei­tun­gen und Abwäs­ser ver­schmutzt wor­den, sodass die Anwoh­ner um die Wen­de zum 20. Jahr­hun­dert her­um froh waren, dass das als Stin­ke­pan­ke geschmäh­te Gewäs­ser ver­rohrt und kana­li­siert wurde.

Dabei ist die Ansied­lung “Wed­din­ge”, die 1251 mit­samt einer Müh­le am Fluss Pan­ke erst­mals erwähnt wur­de, eng mit die­sem Flüss­chen ver­bun­den. Einst floß die Pan­ke wei­ter bis vor die Tore Ber­lins, um dann an der Stel­le des heu­ti­gen Ber­li­ner Ensem­bles an der Fried­rich­stra­ße in die Spree zu münden.

Umspannwerk an der Pankemündung
Umspann­werk an der Pankemündung
Verziertes Brückengeländer
Ver­zier­tes Brückengeländer

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Revitalisiert – so soll die Panke wieder ins Bewusstsein der Berliner geholt werden

pankegerichtstrDie Kriegs­zer­stö­run­gen wur­den im Wed­ding genutzt, um den Fluss­lauf mit­samt einem fast durch­ge­hen­den Grün­zug frei­zu­le­gen. Der künst­li­che Neben­arm von der Schul­zen­dor­fer Stra­ße zum Ber­lin-Span­dau­er Schif­fahrts­ka­nal fun­gier­te ab 1961 als allei­ni­ger Abfluss der Pan­ke – der Alt­arm in den Ost­teil Ber­lins wur­de kur­zer­hand abge­trennt. Doch von einer natur­na­hen Gestal­tung kann an der heu­ti­gen Pan­ke kei­ne Rede sein. Das einst mun­ter plät­schern­de, durch­aus hoch­was­ser­ge­fähr­de­te Flüss­chen erin­nert heu­te eher an einen gezähm­ten Kanal, in dem kein Leben mehr mög­lich scheint.  Anwoh­ner aus dem Wed­ding haben sich 2009 zusam­men­ge­tan, um wie­der auf den iden­ti­täts­stif­ten­den Fluss auf­merk­sam zu machen. Im Ver­ein panke.info e.V. wol­len die ehren­amt­lich Enga­gier­ten eine Lob­by für ein ver­nach­läs­sig­tes Gewäs­ser bil­den. In den nächs­ten Jah­ren wird sich das Gesicht der Pan­ke erneut ändern: die Län­der Ber­lin und Bran­den­burg wol­len mit dem Modell­pro­jekt “Pan­ke 2015″ zei­gen, wie sie die Was­ser­rah­men­richt­li­nie der EU auch in einem stadt­na­hen Gewäs­ser umset­zen kön­nen. Man darf gespannt sein, wie sich Groß­stadt und Natur an Wed­dings klei­nem Fluss ver­ein­ba­ren lassen.

Tou­ren­be­schrei­bun­gen ent­lang der Panke

Web­site des Ver­eins panke.info e.V.

Joachim Faust

hat 2011 den Blog gegründet. Heute leitet er das Projekt Weddingweiser. Mag die Ortsteile Wedding und Gesundbrunnen gleichermaßen.

4 Comments

  1. Weiß jemand, war­um die Pan­ke zzu DDR-Zei­ten unter der Geao­lo­gi­schen Kom­mis­si­on am Robert-Koch-Platz floss, dem heu­ti­gen Bun­des­mi­nis­te­ri­um? Heu­te fließt die­se dane­ben vor­bei„ um über das Cha­ri­té- Gelän­de offen oder durch Roh­re schließ­lich am Schiff­bau­er Damm in die Spree fließt.

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