Ein Gespenst geht um! Nein, nicht in Europa, wie es Karl Marx in Sachen Kommunismus formulierte. Das Gespenst heute heißt “Kunstszene”. Doch die ist “schlimmer” als es einst die Kommunisten waren. Dort, wo sie auftaucht, drängt sie auf Veränderung, verdrängt erst Altes und später Alteingesessene. Die Galeristen, Maler, Balletttänzerinnen und Autoren sind das neue Übel. Denn mit ihnen schreitet die Gentrifizierung voran. Noch so ein Gespenst, das durch die Straßen des Wedding wabert und sein Unwesen treibt. Und sich Namen gibt wie “Kolonie Wedding”, um quasi auf Kolonialherren-Art leerstehende Läden zu okkupieren, dort Kunst reinzustellen und damit fremdes Volk anzulocken. Das am Ende uns Ureinwohnern für ein Säckchen Glasperlen den Kiez unterm Hintern weg kauft. Dagegen war Kommunismus Pillepalle!
Autor: Ulf Teichert
Die Kolumne erscheint ebenfalls jeden Samstag im Berliner Abendblatt, Ausgabe Wedding.