Gesobau erwirbt vom Bund Wohnungen
Es geschehen noch Wunder. Auch im Wedding. Da hat doch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) nicht wie sonst üblich nach Höchstgebot verkauft, sondern der Gesobau die 84 Mietwohnungen im Quartier Cité Wedding zum Verkehrswert überlassen. Ein Deal mit Signalwirkung. Sollte ihn das Finanzministerium abnicken, dürfte es der BImA bei künftigen Verkäufen schwer fallen, ihre Berliner Liegenschaften ausschließlich an den Meistbietenden zu veräußern. Was in der Regel zur Folge hatte und hat, dass dort hochpreisiger Neubau entsteht oder die dort wohnenden Menschen mit Mieterhöhungen konfrontiert werden, die sie meist nicht leisten können. Genau das soll den Mietern im Kiez zwischen Londoner und Themsestraße erspart bleiben, die Gesobau versprach, „auf Luxusmodernisierungen, Umwandlungen und Ähnliches zu verzichten“. Ein Präzedenzfall, der auch Druck macht auf all jene Politiker, die glauben, Stadt nur mit Baulöwen entwickeln zu können. Für den Mauerpark allerdings kommt dieses Wunder leider zu spät …
Autor: Ulf Teichert
Die Kolumne erscheint ebenfalls samstags im Berliner Abendblatt, Ausgabe Wedding.