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72. Internationale Filmfestspiele:
Die Berlinale 2022 im Wedding

Die Spielstätten und Location in diesem Jahr
22. Januar 2022

Der Wed­ding kann sich freu­en: die Inter­na­tio­na­len Film­fest­spie­le Ber­lin im Febru­ar sind als Prä­senz­ver­an­stal­tung geplant. Das bedeu­tet für den Wed­ding in die­sem Jahr, dass im City Kino Wed­ding und im Silent Green Kul­tur­quar­tier Ber­li­na­le-Fil­me zu sehen sein wer­den. Im Pro­jekt­raum Sav­vy Con­tem­po­ra­ry ist im Rah­men der Film­fest­spie­le außer­dem eine Aus­stel­lung vorgesehen.

Die Berlinale-Spielstätte Silent Green Kulturuartier während der Sommer-Berlinale 2020
Die Ber­li­na­le-Spiel­stät­te Silent Green Kul­turuar­tier wäh­rend der Som­mer-Ber­li­na­le 2020. Foto: Hensel

Die Ber­li­na­le beginnt am 10. Febru­ar im Ber­li­na­le-Palast am Pots­da­mer Platz. Bis zum 20. Febru­ar sind dort und in den Fes­ti­val-Kinos der Stadt dann die Fil­me der ver­schie­de­nen Sek­tio­nen zu sehen. Das sind die Regeln: Die Kinos wer­den nur halb aus­ge­las­tet, in eine Vor­stel­lung kom­men nur geimpf­te oder gene­se­ne Men­schen mit Mas­ke und tages­ak­tu­el­lem Test (kei­ne Test­pflicht für geboos­ter­te Per­so­nen). Der Kar­ten-Vor­ver­kauf beginnt 7. Febru­ar 2022 um 10 Uhr. Tickets sind aus­schließ­lich unter www.berlinale.de buchbar.

Das Silent Green Kul­tur­quar­tier in der Gericht­stra­ße ist eben­so wie das City Kino Wed­ding in der Mül­lerstra­ße schon län­ger Ber­li­na­le-Spiel­stät­te. Bei­de Wed­din­ger Kul­tur­or­te wie­der teil. Im City Kino ist die Rei­he „Ber­li­na­le goes Kiez“ zu Gast, im Silent Green die Fil­me des Forums und des Forum Expan­ded. In der Beton­hal­le des Kul­tur­quar­tiers gibt es außer­dem eine Grup­pen­aus­stel­lung mit Instal­la­tio­nen, Fil­men und Per­for­man­ces. Im Sav­vy Con­tem­po­ra­ry in der Rei­ni­cken­dor­fer Stra­ße gibt es im Rah­men des Forum Expan­ded eine Aus­stel­lung der Künst­le­rin Pal­la­vi Paul.

Das Programm im Silent Green Kulturquartier

Grup­pen­aus­stel­lung in der Beton­hal­le: 9. Febru­ar bis 13. März:
Forum Expan­ded: Clo­ser to the Ground
Sich näher am Boden bewe­gen, den Din­gen auf den Grund gehen, genau hin­schau­en und ‑hören, wahr­neh­men, was in nächs­ter Nähe, oft uner­kannt, pas­siert: In die­sem Zei­chen steht die 17. Aus­ga­be des Forum Expan­ded und die Aus­wahl von Fil­men, Instal­la­tio­nen und Per­for­man­ces, die unter ande­rem in der Beton­hal­le des silent green im Rah­men der Ber­li­na­le prä­sen­tiert wer­den. Da die Grup­pen­aus­stel­lung 2021 auf­grund der Pan­de­mie nicht gezeigt wer­den konn­te, wer­den die bereits aus­ge­wähl­ten Instal­la­tio­nen nun in die­sem Jahr prä­sen­tiert, ergänzt um wei­te­re Arbei­ten. Die teil­neh­men­den Künstler:innen sind auf der Web­sei­te des Silent Green zu finden.

Film­pro­gramm
Im Werkstattkino@Silent Green in der Kup­pel­hal­le wird das kom­plet­te Pro­gramm der Sek­tio­nen Forum und Forum Expan­ded gezeigt. Das Forum-Pro­gramm umfasst 27 Fil­me, die Sek­ti­on Forum Expan­ded 24 Fil­me zuzüg­lich Aus­stel­lun­gen. Wel­che Fil­me wann lau­fen, steht auf einer separ­ten Sei­te des Kul­tur­quar­tiers: Werkstattkino@Silent Green. Kar­ten gibt es über die Sei­te der Ber­li­na­le: www.berlinale.de

Das Programm im City Kino Wedding

Das City Kino Wed­ding ist zum fünf­ten Mal Spiel­stät­te in der Kate­go­rie “Ber­li­na­le goes Kiez”. Der Ber­li­na­le-Tag in der Mül­lerstra­ße ist Sonn­tag, dern 13. Febru­ar. Für 18 und 21 Uhr ste­hen Vor­stel­lun­gen im City Kino Wed­ding auf dem Programm.

Sonntag, 13.2., 18 Uhr: Podezření | Suspicion

Die tsch­chisch-fran­zö­si­sche Pro­duk­ti­on läuft in der Sek­ti­on “Ber­li­na­le Series”. Erzählt wird die Geschich­te der intro­ver­tier­ten Kran­ken­schwes­ter Hana. Sie wird ver­däch­tigt, für den Tod einer Pati­en­tin ver­ant­wort­lich zu sein. Immer tie­fer gerät sie in ein Netz aus poli­ti­schen Intri­gen und Ver­schleie­rung, dem sie hilf­los aus­ge­lie­fert ist. Die vier­tei­li­ge Mini­se­rie aus Tsche­chi­en wur­de von Štěpán Hulík ent­wi­ckelt, Regie führ­te Mich­al Blaš­ko, der bereits zahl­rei­che Prei­se für Kurz­fil­me erhielt. In ruhi­gen Ein­stel­lun­gen und ohne zu urtei­len, sezie­ren sie akri­bisch und detail­ge­nau, wie ein klei­ner Zwei­fel zu einem schwer­wie­gen­den Ver­dacht und schließ­lich zur exis­tenz­be­dro­hen­den Ankla­ge füh­ren kann.

Sonntag, 13.2., 21 Uhr: Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush | Rabiye Kurnaz vs. George W. Bush

Das City Kino Wed­ding hat in die­sem Jahr das Glück, einen Wett­be­werbs­film zei­gen zu kön­nen. Zu Gast ist der neue Film von Andre­as Dre­sen. Die Fil­me des deut­schen Regis­seurs wur­den bereits viel­fach aus­ge­zeich­net und fin­den stets ein gro­ßes Publi­kum (“Hal­be Trep­pe”, “Som­mer vorm Bal­kon”, “Halt auf frei­er Stre­cke”, “Gun­der­mann”). Nun ist Dre­sen zum vier­ten Mal im Wett­be­werb der Ber­li­na­le vertreten. 

Dar­um geht es in “Rabi­ye Kur­naz gegen Geor­ge W. Bush”: Rabi­ye Kur­naz ist eine ein­fa­che Frau, eine mit Tur­bo­power aller­dings. Im Bre­mer Rei­hen­haus schmeißt sie den Laden, küm­mert sich um Kind und Kegel und um vie­les mehr. Als ihr Sohn Murat kurz nach den Anschlä­gen vom 11. Sep­tem­ber 2001 des Ter­ro­ris­mus bezich­tigt und (als einer der Ers­ten) ins Gefan­ge­nen­la­ger Guan­ta­na­mo ver­frach­tet wird, beginnt für die reso­lu­te Deutsch-Tür­kin eine Rei­se ins Herz der Weltpolitik.

Kar­ten gibt es über die Sei­te der Ber­li­na­le: www.berlinale.de

Das Programm im Savvy Contemporary

Das Sav­vy Con­tem­po­ra­ry betei­ligt sich mit einer Aus­stel­lung in der Sek­ti­on Forum Expan­ded an der Ber­li­na­le. Der Pro­jekt­raum in der Rei­ni­cken­dor­fer Stra­ße prä­sen­tiert die Aus­stel­lung “The Wind in Your Body Is Only Visi­ting, Your Breath Will Soon Be Thun­der” der Künst­le­rin Pal­la­vi Paul. Die Aus­stel­lung eröff­net am 9. Febru­ar, zwi­schen 15 und 22 Uhr gibt es ein Soft-Ope­ning. Bis zum 6. März ist sie dann täg­lich von 14 bis 19 Uhr geöffnet. 

Pal­la­vi Paul ist eine in Neu-Delhi leben­de bil­den­de Künst­le­rin und Film­wis­sen­schaft­le­rin. In ihrer Arbeit hin­ter­fragt sie, wie die Idee von “Wahr­heit” im öffent­li­chen Leben pro­du­ziert und ver­han­delt wird. Der­zeit lebt sie in Ber­lin als Sti­pen­dia­tin des Ber­li­ner Künst­ler­pro­gramms des DAAD.

Wie kann der Zustand der Atem­lo­sig­keit und des Ersti­ckens, der das Atmen momen­tan defi­niert, im Film über sei­nen bio­lo­gi­schen Aspekt hin­aus visua­li­siert und über­setzt wer­den? Wie lässt sich das Unsicht­ba­re dar­stel­len? In der Aus­stel­lung kon­stru­iert sie eine Kon­stel­la­ti­on argu­men­ta­ti­ver Frag­men­te, die sich über den gesam­ten Aus­stel­lungs­raum ver­tei­len und dabei Ebbe und Flut des all­mäh­li­chen Atem­still­stands nach­emp­fin­den. Sie zieht Par­al­le­len zwi­schen meh­re­ren schein­bar unver­bun­de­nen Ereig­nis­sen aus Ver­gan­gen­heit und Gegen­wart, wie bei­spiels­wei­se dem erst­ma­li­gen Ein­satz von Gift­gas in Deutsch­land und der Erfin­dung der che­mi­schen Kriegs­füh­rung im Ers­ten Welt­krieg, gefolgt von deren aus­gie­bi­gem Ein­satz im Zwei­ten Welt­krieg, sowie der indi­schen Kas­ten­po­li­tik, deren Grund­la­gen in der Usur­pa­ti­on des Atems liegen.

Lesetipp zur Berlinale

Ange­sichts der bevor­ste­hen­den Ber­li­na­le hat die Redak­ti­on ein Inter­view mit Anne Lake­berg geführt, der Betrei­be­rin des City Kinos Wed­ding: Mit Vor­freu­de auf den Berlinale-Abend

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