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Von Belin nach Asien:
Radeln für einen stigmafreien Kiez

3. Juli 2023

Alle sozia­len Pro­jek­te begin­nen mit einem Pro­blem, wel­ches aus der Welt geschafft wer­den soll und man­che begin­nen mit außer­ge­wöhn­li­chen Ideen. Die Arbeit von Cycling for Socie­ty e.V. begann mit bei­dem – dem Pro­blem der anhal­ten­den Stig­ma­ti­sie­rung von Men­schen mit see­li­schen Erkran­kun­gen und der Idee von Iris und Jan mit dem Fahr­rad von Ber­lin nach Asi­en zu fah­ren, um auf die­ses Pro­blem auf­merk­sam zu machen. Am 15. Juli radeln sie nun im Wed­ding für ihr Ziel – und laden die Nach­bar­schaft ein, ein Zei­chen für einen stig­ma­frei­en Kiez zu setzen.

Unterwegs für den guten Zweck. Foto: Cycling for Society e.V.
Unter­wegs für den guten Zweck. Foto: Cycling for Socie­ty e.V.

Doch zunächst zurück zum Anfang: Auf 17.000 Kilo­me­tern, die Iris und Jan von August 2021 bis März 2023 zwi­schen Deutsch­land und Asi­en in 20 Mona­ten zurück­leg­ten, erleb­ten sie span­nen­de Aben­teu­er, tra­fen sich mit see­lisch erkrank­ten Men­schen und ihren Ange­hö­ri­gen, spra­chen mit Mit­ar­bei­ten­den von Orga­ni­sa­tio­nen über Arbeits­stra­te­gien und gaben Work­shops in Uni­ver­si­tä­ten vor Stu­die­ren­den und Leh­ren­den ver­schie­de­ner Fachrichtungen.

Aus der zunächst pri­va­ten Initia­ti­ve, die Iris und Jan “Cycling for Socie­ty” nann­ten, wur­de im Sep­tem­ber 2022 der gleich­na­mi­ge gemein­nüt­zi­ge Ver­ein gegrün­det. Seit März sind die bei­den zurück in Ber­lin und nut­zen auch hier das Rad­fah­ren als Akti­vi­tät, um Auf­merk­sam­keit für das The­ma zu schaf­fen, Aus­gren­zung zu the­ma­ti­sie­ren und den Kon­takt zwi­schen Betrof­fe­nen und Nicht-Betrof­fe­nen zu för­dern. Mit ihrem neu­en Pro­jekt Stig­ma­frei­er Kiez möch­ten sie das The­ma in die Öffent­lich­keit der Ber­li­ner Nach­bar­schaf­ten brin­gen und die Selbst­ver­tre­tung see­lisch erkrank­ter Men­schen fördern. 

Auch in Ber­lin erle­ben Men­schen mit see­li­schen Erkran­kun­gen nach wie vor Vor­ur­tei­le und Stig­ma­ti­sie­rung im Umgang mit nicht-betrof­fe­nen Men­schen. Häu­fig füh­ren die­se Erleb­nis­se dazu, dass betrof­fe­ne Men­schen zurück­ge­zo­gen leben, kaum sozia­le Kon­tak­te erle­ben kön­nen und oft ganz oder teil­wei­se vom Arbeits­pro­zess aus­ge­schlos­sen sind. Ziel der Ver­eins­ar­beit ist daher die För­de­rung der gleich­be­rech­tig­ten Teil­ha­be see­lisch erkrank­ter Men­schen an der Gesellschaft.

Bei der Durch­füh­rung des Pro­jek­tes “Stig­ma­frei­er Kiez bekommt der Ver­ein im Wed­ding unter ande­rem Unter­stüt­zung vom Stadt­teil- und Fami­li­en­zen­trum „Zukunfts­haus Wed­ding“ in der Mül­lerstra­ße. Am 15. Juli ver­an­stal­ten der Ver­ein und das Stadt­teil­zen­trum gemein­sam eine Fahr­rad­de­mo im Park­vier­tel, um gemein­sam mit allen inter­es­sier­ten Nachbar:innen ein Zei­chen gegen die Dis­kri­mi­nie­rung psy­chisch beein­träch­tig­ter Men­schen zu set­zen. Im Anschluss an die Fahrt gibt es eine Abschluss­ver­an­stal­tung im Stadteil- und Fami­li­en­zen­trum, zu der aus­drück­lich auch Men­schen ein­ge­la­den sind, die nicht an der Demo teilnehmen.

Infos zu Fahrradtour

  • Ter­min: Sams­tag, 15. Juli 2023, ab 13 Uhr
  • Start und Ende: Stadt­teil- und Fami­li­en­zen­trum Zukunfts­haus Wed­ding, Mül­lerstra­ße 56–58
  • Tour von 13 bis 15 Uhr, Abschluss­ak­ti­on von 15 bis 17 Uhr
  • Ein­ge­la­den sind alle Per­so­nen mit allem, was Rol­len hat: Radler:innen, Rol­ler- oder Rollifahrer:innen
  • Mehr Infos: www.pgssoziales.de, Kon­takt tele­fo­nisch unter (030) 45 00 51 31 oder per E‑Mail unter [email protected],

Text: Iris Mül­ler, Fotos: Cycling for Socie­ty e.V.

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