Im Weddinger Tangoloft wurde vergangenen Freitag ein besonderer Anlass gefeiert: Die Geburt des Weddinger Labels “Bitch Wedding”. Am Rande des Partygetümmels konnte der Weddingweiser mit Yoerk Koerk sprechen, einem der beiden Macher von Bitch Wedding.
Shirts mit dem Aufdruck “Amberzombie & Bitch” statt “Ambercrombie & Fitch”, eine Zeitschrift, die VÜRGUE statt VOGUE heißt – was wie die Antwort der Badstraße auf die Glamourwelt des Rodeo Drives klingt, zählt zur Produktpalette des neuen Labels Bitch Wedding. Auf dessen Geburtstagsparty treffe ich Cindy Reimer und Yoerk Koerk, die kreativen Köpfe hinter dem Label. Mit Yoerk und einer Flasche Augustiner steuere ich die Raucherecke an, um ihm dort einige Fragen zu stellen.
Yoerk, den meisten Weddingern dürfte Bitch Wedding noch unbekannt sein. Was ist „Bitch Wedding“?
Bitch Wedding ist ein Label, welches Kunst und Kommerz zusammenbringt. Wir sind eine Reflektion der Straße, der Kunst und des Proletariats. Wir verstehen uns als Hüter der gepflegten Weddinger “Lifestyle-Penner®”-Lebensart. Deshalb machen wir unsere Label selbst. Schmutzig, intelligent, authentisch und großartig. Wedding passiert auf der Straße, Bitch Wedding ist die Straße.
Zudem engagieren wir uns auch im sozialen Bereich und bei sozialen Vereinen und werden unter anderem Projekte wie Design- und Foto-Workshops mit Berliner Jugendlichen durchführen. Produkte, die dabei entstehen, verkaufen wir über unser Label, und die Einnahmen kommen den Jugendlichen sowie den sozialen Einrichtungen zugute.
Welche Produkte wird es von Bitch Wedding geben? Und wo kann man sie bekommen?
T‑Shirts und Taschen sind unsere ersten Produkte – aber wir arbeiten bereits an anderen Dingen und werden die Produktpalette kontinuierlich erweitern. Einen interessanten Teil könnten dabei auch die Produkte einnehmen, die durch unsere Zusammenarbeit mit sozialen Vereinen entstehen. Unser Onlineshop geht am 15. April online. Zudem planen wir gerade PopUp-Shops, die spätestens im Mai diesen Jahres eröffnet werden. Jenseits der klassischen Verkaufsstrategie zeigen wir unsere Sachen in einem Wedding-typischen und baufälligen Umfeld, um die Spannung zu erhöhen. Dadurch kann es durchaus sein, dass man die neusten Shops nur per SMS Verteiler oder Facebook in Erfahrung bringen kann.
Wie seid ihr auf die Idee zu Bitch Wedding gekommen?
Die meisten Menschen rümpfen immer noch die Nase, wenn sie erfahren, dass man im Wedding wohnt. Jeder denkt sofort an einen Problembezirk mit hoher Arbeitslosigkeit und Kriminalität. Dieses Bild wollen wir in einer humoristischen, selbstironischen Weise entschärfen und einfach die guten Seiten des Bezirks hervorheben. Das machen wir unter anderem dadurch, indem wir Straßen-Interviews mit Weddingern durchführen und diese online stellen.
Ja, die habe ich auf Facebook gesehen. Dort seid ihr schon seit einger Zeit aktiv. Wie lange arbeitet ihr schon an dem Projekt?
Wir arbeiten ganz intensiv seit ca. 3 Monaten an dem Projekt. Die Idee schwirrt uns schon seit über einem Jahr im Kopf herum, hat sich aber erst in den letzten Monaten verdichtet. Und seitdem geben wir Vollgas.
Ich habe gehört, es wird auch eine Zeitschrift namens VÜRGUE geben. Was erwartet die Leser der VÜRGUE?
Interessante Artikel aus dem Wedding – echt und pur mit einer Prise Ironie und unserer subjektiven und grandiosen Sicht auf die Dinge. Eine Persiflage an den Berlin Hiptser-Lyfestyle aus Sicht des typischen Weddingers. Auf jeden Fall werden wir den Leser überraschen und hoffen, dadurch neue Denkprozesse in Gang zu setzten. Und das alles in erstklassiger Druckqualität – ohne eine müde Mark – auf die Beine gestellt.
Wie ist euer Bezug zum Wedding?
Alle Freunde, die bei uns mitarbeiten, leben hier unterschiedlich lange und haben den Bezirk auf ihre Art und Weise kennen und lieben gelernt. Während überall sonst in Berlins Mitte der Trend zu teueren Luxuswohnungen etabliert wird und die Bezirke zu allem mutieren außer zu lebenswerten und bezahlbaren Quartieren mit einer interessanten Kulturszene, hat man hier noch Berlin pur. Und das mitten in Mitte. Das soll auch so rüberkommen.
Wie sehen eure Pläne für die Zukunft aus?
Wir haben einiges vor und unsere Ideen wachsen im Quadrat hoch 10 – ist doch klar. Und das musste dann erst ma abarbeiten. Oder anders gesagt: First we take Manhatten, then we take Berlin – what else!
Bitch Wedding Webshop
[…] Touristen achten oder auf Leute, vor denen wir uns verstellen müssen. Da gibt es ja dieses Label Bitch Wedding, was ja auch geboren ist aus einem Geist, der den Wedding betrifft und die auch ja ein bisschen auf […]
[…] dem Boden, analog zu Muschi Kreuzberg wird versucht das Image (Berlin – East Bronx, Wedding!!) zu vermarkten, während man zwangsläufig die gleichen Pfade beschreitet, die man in Kreuzberg und Neukölln […]
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