Auch in diesem Jahr kommen die Internationalen Filmfestspiele Berlin in den Wedding. Die Berlinale findet vom 16. bis 26. Februar auch im Silent Green Kulturquartier statt. Ab heute ist das komplette Filmprogramm auf der Festival-Webseite abrufbar. Tickets gibt es ab 13. Februar und immer drei Tage im voraus.
Die Berlinale wird im Stadtteil jedoch in reduziertem Umfang stattfinden, denn in diesem Jahr wird nur im Silent Green Kulturquartier eine Berlinale-Bär die Zuschauer begrüßen. Das City Kino Wedding gehört in diesem Jahr nicht zu den Kiezkinos, die aktuelle Festivalfilme zeigen dürfen. Statt dem City Kino hat das Festivalteam im Norden Berlins das Zeiss-Großplanetarium in der Prenzlauer Allee und die Justizvollzugsanstalt Plötzensee als Spielorte ausgewählt.
Im Silent Green in der Gerichtstraße 35 bleibt jedoch alles beim Alten. Das Kulturquartier ist auch in diesem Jahr Gastgeber für die Berlinale-Sektionen Forum und Forum Expanded. In diesen Sektionen sind anspruchsvolle, oft kunstspartenübergreifende Filme zu sehen, gesellschaftskritisch und teils experimentell. Organisiert werden die unabhängigen Programme, die im Rahmen der Berlinale zu sehen sind, vom Arsenal, dem Institut für Film und Videokunst. Der gemeinnützige Verein hat seinen Sitz im Silent Green – womit das Kulturquartier als Berlinale-Spielort wohl langfristig gesetzt ist. Ab 17. Februar werden in der Kuppelhalle täglich die Filme der Sektion Forum Expanded gezeigt. Das Programm des Werkstattkinos ist auf der Seite der Berlinale unter www.berlinale.de veröffentlicht, wo es auch die Eintrittskarten gibt.
In der Betonhalle eröffnet am 15. Januar außerdem eine Gruppenausstellung mit Installationen und Filmvorführungen. Unter dem Titel “An Atypical Orbit” sind insgesamt 34 Arbeiten aus 20 Ländern in der Betonhalle sowie bei SAVVY Contemporary in der Reinickendorfer Straße 17 präsentiert. Die Filme und Installationen des diesjährigen Forum Expanded-Programms kreisen laut Silent Green um politische und persönliche Vermächtnisse, die oftmals in Scherben liegen. Vertreten sind Arbeiten, die in der Ausstellung ihre Premiere haben, aber auch eine Arbeit aus dem Jahr 1973. Die Eröffnung der Gruppenausstellung findet am 15. Februar um 18 Uhr statt. Während der Berlinale ist sie Montag bis Freitag von 11 bis 21 Uhr zu sehen. Nach der Berlinale läuft “An Atypical Orbit” weiter bis 5. März, dann Montag bis Freitag von 14 bis 19 Uhr und Samstag/Sonntag von 11 bis 21 Uhr.
Für das Silent Green und das Savvy Contemorary ist es ein gute Nachricht, dass die Berlinale wieder zu Gast ist. Publikum aus der ganzen Stadt wird dadurch auf die Kulturorte aufmerksam. Für das Kiezkino in der Müllerstraße ist die diesjährige Entscheidung der Berlinale-Organisatoren weniger schön. Die neue Betreiberin des City Kinos Wedding bedauert es, dass ihr Kino in diesem Jahr nicht Berlinale-Kino ist. „Es tut schon etwas weh, ich finde es traurig“, sagt Andrea Stosiek. Als kleinen Trost fürs Publikum will die Kinoleiterin im Februar Gewinnerfilme der Berlinale aus dem vergangenen Jahr zeigen. Tickets dafür gibt es unter www.citykinowedding.de.