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Grüner Nachbar:
Berlin Decks: Brückenschlag für den Wedding

2. Juli 2022
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Am Moa­bi­ter Fried­rich-Krau­se-Ufer direkt auf der ande­ren Brü­cken­sei­te des Spren­gel­kiezes ent­steht auf dem Gelän­de der frü­he­ren Thys­sen­Krupp­Schul­te-Auf­zug­wer­ke der­zeit ein neu­er, rund 42.000 Qua­drat­me­ter gro­ßer Gewer­be­cam­pus namens „Ber­lin Decks“. Wir tra­fen Pro­jekt­lei­ter Tony Pau­mer, der uns erklärt, was das ambi­tio­nier­te Pro­jekt für den Wed­ding bedeutet.


Herr Pau­mer, Sie sind Pro­jekt­lei­ter für die BERLIN DECKS. Was haben Sie hier am Ran­de des Spren­gel­kiezes vor?

Wir bau­en eine Gewer­be­quar­tier mit vier Gebäu­den und einem his­to­ri­schen Bestands­ge­bäu­de auf rund 42.000 Qua­drat­me­ter Miet­flä­che. Gebäu­de 1 soll Anfang 2024 fer­tig sein, die Grund­stein­le­gung hier­für erfolgt Anfang Juli; der Gesamt­cam­pus soll 2025 eröffnen.

An wen rich­tet sich der Campus?

Es soll vor allem ein Medi­en- und For­schungs­cam­pus wer­den, das ist auch bau­recht­lich vor­ge­ge­ben. Wir wol­len aber eine bun­te Mischung. Die Flä­chen sind maxi­mal fle­xi­bel. Im Erd­ge­schoss haben wir Flä­chen mit acht Meter hohen Decken, da kann gela­gert wer­den, da kann pro­du­ziert wer­den, da kann aber auch ein Labor rein, ein Künst­ler­ate­lier oder Büros. Wir wol­len bewusst Flä­chen für Hand­wer­ker oder eine Kita reser­vie­ren. Hin­zu­kom­men vie­le Grün­flä­chen und Orte für eine offe­ne Gas­tro­no­mie. Wir wol­len den Cam­pus bewusst mit der Nach­bar­schaft zusam­men gestal­ten und orga­nisch in die direk­te Umge­bung inte­grie­ren. Es soll kein iso­lier­ter Ort sein.

Das Gewer­be­are­al setzt laut Ihrer Web­sei­te auf archi­tek­to­ni­schen Anspruch und Nach­hal­tig­keit. Wie sieht das in der Pra­xis aus?

Die Gebäu­de haben eine grü­ne Kera­mik­fas­sa­de. Innen set­zen wir auf Holz­bau und weni­ger Stahl und Zement, was ein tol­les Raum­kli­ma erzeugt. Jede Flä­che hat Zugang zu den Dach­ter­ras­sen. Es gibt auch Solar­an­la­gen vor Ort und Biowärme.

Gibt es schon Betrei­ber und Mieter?

Das his­to­ri­sche Bestands­ge­bäu­de ist bereits voll­ver­mie­tet, für die Neu­bau­flä­chen gibt es aus­sichts­rei­che Gesprä­che. Für alle wei­te­ren Miet­ein­hei­ten ste­hen wir noch in Gesprä­chen. Man kann sich schon jetzt über die Pro­jekt-Web­sei­te bewer­ben, da ste­hen unse­re Kontaktdaten.

In Ber­lin setzt man sich mit sol­chen Groß­pro­jek­ten schnell in die Nes­seln, man den­ke an die Pro­tes­te gegen den Goog­le-Cam­pus in Kreuz­berg oder die Kon­tro­ver­sen um das Urban-Spree-Areal…

So ein Pro­jekt lebt von der Mie­ter­schaft, wir ach­ten da als Eigen­tü­mer­ver­tre­ter auf eine bun­te Mischung. Bei Ent­wick­lungs­pro­jek­ten wie die­sen kommt am Anfang meis­tens ein gro­ßer nam­haf­ter Akteur, der dann den Start­schuss gibt. Das heißt aber nicht, dass das Quar­tier davon schlecht wird. Aber wir bau­en hier letzt­end­lich für 100 Jah­re und län­ger. Kei­ner weiß, was in 40 Jah­ren gebraucht wird.

Wie wird sich die Stra­ße verändern?

Das Fried­rich-Krau­se-Ufer ist größ­ten­teils recht ver­waist, man nutz­te es jah­re­lang als eine Art Zubrin­ger nach Tegel. Das Ufer ist eher ein Tram­pel­pfad. Wir wol­len das in Zusam­men­ar­beit mit der Stadt ein biss­chen auf­wer­ten und mehr Auf­ent­halts­qua­li­tät schaf­fen. Aber wir wer­den hier nicht das Ufer zupflas­tern. Die Fuß­gän­ger­brü­cke geht zum Spren­gel­kiez, das ist wahn­sin­nig schön. Des­halb öff­net sich unser Cam­pus auch zur Brü­cke, eine Art Brü­cken­schlag zum Kiez.

Web­site Ber­lin Decks

Fabian Peltsch

Seit Jugendtagen wollte Fabian Peltsch in immer größeren Städten leben. Vom Dorf am Bodensee arbeitete er sich langsam hoch bis nach Peking. 2013 verschlug es ihn in den Wedding, wo er endlich die Balance zwischen urbanem Wahnsinn und nachbarschaftlicher Heimeligkeit gefunden hat. Hauptberuflich schreibt er als China-Experte für das Medienhaus Table.Media und als Kulturjournalist für den Rolling Stone und den Musikexpress. Sein Hauptquartier liegt am Nordufer.

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