In den Tageszeitungen steht: Die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften bauen zu wenig preiswerte Wohnungen. Dabei werden gerade diese Unterkünfte in Berlin gebraucht. In der Usedomer Straße Ecke Wattstraße entstehen derzeit etwa 40 dieser heiß begehrten Wohnungen. Auf dem ehemaligen BVG-Betriebshof im Brunnenviertel sind in der vergangenen Woche die Bagger gekommen und haben damit begonnen, den Baugrund vorzubereiten.
Kürzlich war Baubeginn auf dem historischen Betriebsbahnhof, von dem einst die historischen Pferdebahnen starteten. Das Wohnungsbauunternehmen degewo, dem die Fläche an der Seite zur Wattstraße gehört, will auf dem Gelände ein Haus mit 128 Mietwohnungen errichten. Das Grundstück befindet sich auf dem stillgelegten Betriebsbahnhof der BVG und ist seit Jahrzehnten im Eigentum von degewo, die ihren Anteil von 4.000 Quadratmetern bislang an die BVG vermietet hatte. Nun wird die Baulücke nach eigenen Planungen geschlossen. „Der Standort Usedomer Straße wird ein ganz neues Flair bekommen“, freut sich degewo-Vorstand Christoph Beck.
Die degewo selbst nennt das Vorhaben sein „derzeit größtes Neubauprojekt innerhalb des Berliner S‑Bahn-Rings“. Bis zum Herbst 2018 entstehen 128 neue Mietwohnungen. Rund ein Drittel der Wohnungen, das sind etwa 40, sind gefördert und sollen nach Angaben der degewo zu Mieten von im Durchschnitt 6,50 Euro pro Quadratmeter vermietet. Es entstehen überwiegend barrierefreie 1- bis 4‑Zimmer-Wohnungen mit einer Gesamtwohnfläche von 7.600 Quadratmetern, kleinteiligem Gewerbe im Erdgeschoss und Spielplatzflächen im begrünten Innenbereich.
Insgesamt verwaltet die degewo in der ganzen Stadt 75.000 Wohnungen. Sie will ihren Bestand bis zum Jahr 2026 um insgesamt 22.000 Wohnungen aufstocken. Dies soll durch Neubau und Ankauf in verschiedenen Berliner Bezirken geschehen. Das landeseigene Wohnungsbauunternehmen verfügt bereits über 8.000 Wohnungen im Bezirk Mitte, 3600 davon im Brunnenviertel.
Ein zweites Neubauprojekt im Brunnenviertel ist bereits abgeschlossen. In der Graunstraße Ecke Gleimstraße entstand in diesem Jahr ein Miethaus mit 104 Mietwohnungen. Hier werden 34 Wohnungen für eine Miete von 6,50 Euro pro Quadratmeter vermietet. Unterm Strich macht das knapp 75 neue günstige Wohnungen im Brunnenviertel, die durch die Bautätigkeiten der degewo entstehen. Das ist ein Anfang, aber eben auch der Tropfen auf den heißen Stein.
Text: Dominique Hensel
Knapp 75 neue Sozialwohnen .… oder wie man auch anders sagt: Der Tropfen auf dem heißen Stein.
Kleiner Nachtrag: Wenn die DeGeWo alle Wohnungen so anbieten würde, das wäre durchaus mehr ein Fortschritt