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Der Kartoffelladen von Bauer Reppin: Direkt vom Hof in den Wedding

5. September 2014
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Bauer Reppin 2Wen die Wed­din­ger in ihr gro­ßes Herz geschlos­sen haben, den las­sen sie nicht so leicht wie­der zie­hen. Ein bekann­ter Markt­stand aus der alten Mül­ler­hal­le – wer erin­nert sich nicht an ihren rau­en Charme – ist durch den Abriss und Neu­bau der Markt­hal­le als Ein­kaufs­zen­trum hei­mat­los gewor­den. In der neu­en Mül­ler­hal­le sind kei­ne geeig­ne­ten Gewer­be­flä­chen für ein sol­ches Ange­bot vor­han­den. Anfangs hat der Bau­er Hei­ko Rep­pin aus der Alt­mark noch auf dem Bür­ger­steig vor der Mül­ler­hal­le Eier und Kar­tof­feln ver­kauft. Spä­ter gehör­te sein Gemü­se­stand vier Jah­re lang zum Inven­tar der schumm­ri­gen Ein­kaufs­höh­le, bis das legen­dä­re Gebäu­de im Jahr 2012 sei­ne Pfor­ten für immer schloss. Doch die Stamm­kun­den, über­wie­gend älte­re Kiez­be­woh­ner des nörd­li­chen Wed­ding, trau­er­ten „ihrem“ Bau­ern nach. Für sie muss es kein Bio­ge­mü­se sein, kein Wohl­füh­lam­bi­en­te geben, kei­ne Treue­punkt­ak­ti­on für die Bin­dung sor­gen – sie wün­schen sich ein­fach nur die bewähr­te Qua­li­tät aus der Regi­on, ein freund­li­ches Gespräch mit der Ver­käu­fe­rin und ver­läss­li­che Preise.

Bauer Reppin 4Die Wün­sche der Wed­din­ger Käu­fer blie­ben nicht uner­hört, denn der Land­wirt ließ sich nicht so ein­fach vom Han­dels­rie­sen Kauf­land unter­but­tern. In der Lüde­ritz­stra­ße 20, fast an der Ecke Kame­ru­ner, kam er als Zwi­schen­nut­zer eines leer­ste­hen­den Ladens unter. Seit März kom­men die treu­es­ten Wed­din­ger Kun­den wie­der, im Moment nur am Diens­tag, Don­ners­tag und Sams­tag. Mor­gens um neun bringt der Bau­er zuver­läs­sig drei Sor­ten Kar­tof­feln, Eier und Sai­son­ge­mü­se aus der Gegend um Stend­al vor­bei. Vor allem Kohl in vie­len Vari­an­ten ist im Moment ange­sagt, aber je nach Jah­res­zeit sind auch Toma­ten, Zwie­beln, Äpfel und Bir­nen im Ange­bot. Für den schma­len Wed­din­ger Geld­beu­tel sind die Erzeu­ger­prei­se sowie­so eine Wohl­tat, da kein Kon­zern mitverdient.

Bauer Reppin 1Das Ein­fa­che, Pro­vi­so­ri­sche, aufs Wesent­li­che Redu­zier­te sieht man auch dem Laden an. Die Ver­käu­fe­rin, eine Wed­din­ge­rin, die schon in der Mül­ler­hal­le mit dabei war, sorgt für den Wie­der­erken­nungs­wert bei den alten Kun­den. Ansons­ten beschränkt sich die Wer­bung auf hand­ge­mal­te bun­te Papp­schil­der, und statt einer Ein­rich­tung zie­hen nur die neben­ein­an­der dra­pier­ten Kar­tof­fel­sä­cke und Kohl­köp­fe jede Auf­merk­sam­keit auf sich. Hier wer­den die weni­gen sai­so­na­len Pro­duk­te eines Bau­ern aus der Regi­on ver­kauft, nicht mehr und nicht weni­ger. Kein pro­fes­sio­nell auf Hoch­glanz polier­tes Geschäfts­mo­dell kann das so glaub­wür­dig leis­ten. Und uns bleibt zu hof­fen, dass das gro­ße Wed­din­ger Herz sei­nen Lieb­ling auch wei­ter­hin nicht vergisst.

Der Kar­tof­fel­la­den

Lüde­ritz­str. 20

Mo – Mi 9 – 17 Uhr, Do/Fr 9 – 18 Uhr, Sa 9 – 14 Uhr

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Joachim Faust

hat 2011 den Blog gegründet. Heute leitet er das Projekt Weddingweiser. Mag die Ortsteile Wedding und Gesundbrunnen gleichermaßen.

2 Comments

  1. […] vom Bau­ern kom­men auch die Erzeug­nis­se im Laden von Bau­er Rep­pin in der Lüde­ritz­stra­ße und auf dem Öko­markt Leo­pold­platz. Außer­dem gibt es mit Dickes Bee auch […]

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