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Auf Linie: Der 65er, eine ganz besondere Linie…

12. Januar 2015
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Busse im WeddingAus­ge­rech­net die Num­mer 65, die ehe­ma­li­ge Post­be­zirks­num­mer des Wed­ding und inof­fi­zi­el­ler “Code” für unse­ren frü­he­ren Bezirk, wur­de auch für eine Bus­li­nie ver­ge­ben, die den Wed­ding über die Stadt­au­to­bahn A 100 mit Neu­kölln ver­band. Mit die­sem West-Ber­li­ner Kurio­sum, das mit der Eröff­nung der Ring­bahn 1993 wie­der weg­fiel, begin­nen wir eine neue Serie über Bus­li­ni­en im Wedding.

Die­se beson­de­re Linie hat ihren Ursprung in der Zeit, als die BVG durch par­al­lel zur S‑Bahn ver­lau­fen­de Auto­bus­li­ni­en mit der poli­tisch unge­lieb­ten DDR-Reichs­bahn konkurrierte.Die Linie A65 wur­de 1958 ab Kurt-Schu­ma­cher-Platz ein­ge­rich­tet. Ab 1. Mai 1971 ver­leg­te die BVG den Anfangs- bzw. End­punkt an den U‑Bahnhof See­stra­ße, von wo die Bus­se zum Jakob-Kai­ser-Platz und wei­ter Rich­tung Wil­mers­dorf geführt wur­den. Ab Som­mer 1973 war auch das Auto­bahn­teil­stück zwi­schen der See­stra­ße und dem Jakob-Kai­ser-Platz fer­tig­ge­stellt. Wer 1980 vom U‑Bhf. See­stra­ße bis Neu­kölln, Schu­len­burg­park mit dem 65er fuhr, brauch­te dafür eine knap­pe Stunde.

Ab 1979 wur­de die Linie zunächst zwi­schen Hohen­zol­lern­damm und Wex­stra­ße von der Auto­bahn genom­men, ab 1985 auf­grund von Sanie­rungs­ar­bei­ten auf der Auto­bahn bereits ab Halen­see­stra­ße über die par­al­lel ver­lau­fen­den Stra­ßen gezo­gen. 1986 folg­te die Abfahrt bereits an der Auto­bahn­ab­fahrt Kai­ser­damm, begrün­det war die­ses eben­so mit Stra­ßen­bau­ar­bei­ten auf der Auto­bahn. Auch nach Been­di­gung der Bau­ar­bei­ten 1986 auf der Stadt­au­to­bahn ver­blieb die Linie 65 zwi­schen Kno­bels­dorff­stra­ße (Abfahrt Kai­ser­damm) und Wex­stra­ße (eine Abfahrt vor dem Inns­bru­cker Platz) auf den Stadt­stra­ßen. Am 2.6.1991 wur­den die Bus­li­ni­en in ein drei­stel­li­ges Num­mern­sys­tem für den gesam­ten Ver­kehrs­ver­bund Ber­lin-Bran­den­burg (VBB) ein­ge­teilt, die alte Linie 65 erhielt nun die Num­mer 105.¹ Als die Ring­bahn (zunächst nur der Süd­ring bis West­end) 1993 eröff­net wur­de, wur­de die gan­ze Linie eingestellt.

Noch heu­te exis­tie­ren aber noch Spu­ren der Linie, näm­lich klei­ne Aus­buch­tun­gen mit dazu­ge­hö­ri­gen Trep­pen­häu­sern, z.B. öst­lich des Jakob-Kai­ser-Plat­zes auf der A 100 Rich­tung See­stra­ße. Die Beson­der­heit die­ser “Auto­bahn-Linie” war näm­lich, dass es auf­wän­dig gestal­te­te über­dach­te Hal­te­buch­ten am Rand der Auto­bahn gab. Und eine ein­zi­ge, ein­fa­cher gestal­te­te Hal­te­stel­le ist auch heu­te noch in Betrieb, die Hal­te­stel­le “Hin­ckel­dey­brü­cke” an der A 111 (Lini­en M 21 und 128)…

¹ Quel­le: Ber­li­ner Verkehrsseiten

Habt ihr eine Lieb­lings-Bus­li­nie im Wed­ding? Schreibt ein­fach eine Mail an [email protected] oder nutzt die Kommentarfunktion. 

Joachim Faust

hat 2011 den Blog gegründet. Heute leitet er das Projekt Weddingweiser. Mag die Ortsteile Wedding und Gesundbrunnen gleichermaßen.

1 Comment Leave a Reply

  1. Ich lieb­te den 99er, der fuhr vom Wed­ding nach Span­dau. Ohne umstei­gen war man damals ratz fast da, okay wür­de heu­te etwas län­ger dauern.
    Vie­le Grü­ße Birgit

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