Der Name “Pierogarnia” klingt für polnische Ohren nicht besonders aufregend – er bezeichnet einfach ein Lokal, in dem man Pierogi (Piroggen) essen kann. Das gibt es in Polen in jeder Kleinstadt. In Berlin, obwohl nur 70 Kilometer von der polnisch-deutschen Grenze entfernt, ist ein solcher Ort jedoch etwas Besonderes. Das fängt schon bei der familiären Atmosphäre an, in der sich das frühere Vereinslokal eines Dart-Clubs seit Mitte 2010 präsentiert. Es hat weniger den Charakter eines mit Bedacht eingerichteten Restaurants oder einer lebhaften Kneipe. Vielmehr ist es schlicht und ergreifend ein großer gemütlicher Wohnraum – oder besser “living room”, denn hier findet das ganze bunte Leben statt. Alles in der “Pierogarnia” ist dabei angenehm unprätentiös. Sogar die einfachen polnischen Speisen, die zu sehr moderaten Preisen angeboten werden.
Die leckeren Teigtaschen namens “Pierogi” stellen in allen süßen oder herzhaften möglichen Varianten den Mittelpunkt der Speisekarte dar, es gibt aber natürlich auch noch Bigos, das polnische Nationalgericht oder die berühmte Rote-Bete-Suppe Barszcz, die man nebenbei “trinkt”. Das sollte einen aber nicht daran hindern, auch das leckere polnische Lech-Bier zu probieren. Die Pierogi werden von den Kiezbewohnern Lidia und Marek Kuzlowski noch von Hand zubereitet, weshalb montags auch geschlossen ist, und mit verschiedensten Füllungen versehen. So gibt es “pierogi ruskie”, die mit Käse gefüllt sind, ebenso wie solche mit Pilzen, Sauerkraut und Fleisch. Die heißen deswegen “ruskie”, also russisch, weil das Rezept aus dem Teil Polens stammt, der jahrhundertelang zum Russischen Reich gehörte. Auf jeden Fall sollte man bei den Kuzlowskis nachfragen, was es mit den Piroggen auf sich hat.
Und wie das in Wohnzimmern manchmal ist, gibt es hier natürlich auch Hausmusik – in der Pierogarnia finden mindestens einmal in der Woche, nämlich donnerstags Live-Auftritte statt. Weil sich die Bühne im hinteren Raum der Pierogarnia befindet, kann man auch während der musikalischen Darbietungen vorne an der Theke oder am Fenster sitzen und unterhalten. Und wer nicht einfach nur so dasitzen will, kann im polnischen Restaurant auch ins drahtlose Internet gehen.
Pierogarnia
Turiner Str. 21
13347 Berlin
Website (aktuelles Bühnenprogramm) Ein interessantes Interview mit Lidia von der Pierogarnia
Zu pierogarnia:
Es ist zu unterscheiden in der Ausprache.
PIERIOGI [pjerogi] – die polnische Bezeichnung für das Gericht und PIEROGI {pirogi] die russische Bezeichnung für ein ganz andeeres gericht !!
Pozdrawiam Maryla Mueller
[…] WO er will: an mehr als 20 verschiedenen Orten, wie dem Centre Français, Eiscafé Kibo, Pierogarnia, Himmelbeet…und WIE er will: gelesen, gesungen, […]
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