Wenn jemand in die Fremde geht, nimmt er immer etwas von seinem Heimatland mit. Aber es gibt immer auch liebgewordene Dinge, die man erst vermisst, wenn man sie nicht mehr um sich hat. So geht es Griechen mit der Institution Καφενεῖον. Bei einem Kafenion handelt es sich um ein Café, wie es für griechische Dörfer typisch ist – ein Ort der Kommunikation und des Austauschs.
Gerade im Sprengelkiez, der überschaubar ist und mancherorts dörfliche Nachbarschaftsstrukturen aufweist, fügt das aman! einen neuen, sehr persönlichen Akzent hinzu. Das hat auch viel mit der sehr speziellen Betreiberin zu tun. Sie hat die Tapeten von den Wänden des früheren Automatencafés abgerissen, bastbezogene Stühle und bemalte Holztische aufgestellt und einen hellen, einladenden Tresen geschaffen.
Als Gast kann es einem im Kafenion passieren, etwas dazuzubekommen, was man nicht bestellt hat. Zum Beispiel einen Löffel mit einer aus eingelegten Früchten gefertigten Süßigkeit. Oder wenn man einen Wein oder ein Bier bestellt, gehört eine Meze, eine kleine Vorspeise, automatisch mit dazu. Trotzdem steht das Essen nicht im Vordergrund, es gesellt sich einfach als freundliche Geste zum Getränk hinzu.
Einfach ein Ort griechischer Großzügigkeit, der dazu beiträgt, dass dieser Kiez ein Stück mehr Nachbarschaft wird.
aman!
Sprengelstraße 39, 13353 Berlin