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Traditionsgeschäft im Wedding:
Abschiedsparty beim Zeichencenter Ebeling?

Das ver­steck­te Geschäft am Anfang der Trift­stra­ße ist seit 45 Jah­ren ein Mek­ka für alle, die mit Far­be, Feder oder Reiß­brett arbei­ten. Eine unver­gleich­li­che Viel­falt an Mate­ria­li­en und Inspi­ra­ti­on bie­tet sich im Zei­chen­cen­ter Ebe­l­ing für Men­schen, die ihre Ideen auf Papier brin­gen wol­len. Doch zum Jah­res­en­de geht das Roll­tor zum letz­ten Mal nach unten. Dabei man­gelt es nicht an Kun­din­nen und Kunden.

Fotos: Rolf Fischer

Es ist nicht leicht, sich von etwas tren­nen, das einem über die Jah­re ans Herz gewach­sen ist. Als ich mei­nen alten Füll­fe­der­hal­ter, der mir zu Beginn mei­nes Stu­di­ums geschenkt wur­de, dem Exper­ten im Zei­chen­cen­ter in die Hand drü­cke, dreht er ihn sorg­fäl­tig zwi­schen sei­nen Fin­gern, schraubt den Kol­ben vor­sich­tig auf, schaut auf die Feder und gibt ihn mir zurück. „Ich kann ihn zu Lamy ein­schi­cken, das kos­tet Sie nur das Por­to. Viel­leicht haben sie Glück. Aber Ersatz­tei­le gibt es dafür wahr­schein­lich nicht mehr.“

Das ist eine trau­ri­ge Nach­richt, aber auch fai­rer Ser­vice und gute Bera­tung, für die das Zei­chen­cen­ter weit über die Gren­zen des Wed­ding hin­aus bekannt ist. Ich muss wohl Abschied neh­men von dem guten Stück. Gute Fül­ler in allen Preis­la­gen kann ich mir in einer extra ein­ge­rich­te­ten Ecke gleich vor­le­gen lassen.

Aber die Fra­ge nach dem Ersatz für das Alt­be­währ­te ist auch die Fra­ge, vor dem das Zei­chen­cen­ter Ebe­l­ing jetzt selbst steht. Denn es gibt kei­ne Nach­fol­ge für die Geschäfts­füh­rung.
Frau Domi­ni­que Ser­fa­ti und Herr Ebe­l­ing lei­ten seit 45 Jah­ren den Laden. Bei­de sind weit über das Ren­ten­al­ter hin­aus. Ein Nach­fol­ger haben sie nicht gefun­den. Und seit lan­gem feh­len auch für die Beleg­schaft Bewer­be­rin­nen und Bewer­ber, die in der Lage sind, das enorm viel­fäl­ti­ge Sor­ti­ment fach­ge­recht an die Kun­din­nen und Kun­den zu brin­gen. Nur noch vier Fest­an­ge­stell­te sind beschäf­tigt und man behilft sich mit stu­den­ti­schen Aus­hil­fen. So konn­te es nicht weitergehen.

Seit 1977, „Genau seit dem 2. Janu­ar 1977“, wie Frau Ser­fa­ti, die in der Geschäfts­füh­rung für die Buch­hal­tung zustän­dig ist, betont, gibt es die­sen ein­ma­li­gen Ort im Wed­ding. „Wir haben klein ange­fan­gen, als Zei­chen­be­darf für die Stu­den­ten der Tech­ni­schen Fach­hoch­schu­le. Damals war das High-End-Pro­dukt im Sor­ti­ment der Taschen­rech­ner.“ Nüch­tern, aber mit lei­sem, berech­tig­tem Stolz ergänzt die Grün­de­rin: „Bis vor kur­zem kamen Kun­den der ers­ten Stun­de, die jetzt sel­ber schon Archi­tek­ten oder Inge­nieu­rin­nen im Ruhe­stand sind, zu uns.“

Das klei­ne Geschäft wuchs schnell. Ab 1985 konn­te es nach einem Umbau die gro­ßen, ver­win­kel­ten Räu­me nut­zen, in denen es bis heu­te zu fin­den ist. Und das Wachs­tum ging wei­ter. Neben den Tech­ni­kern kamen die Krea­ti­ven und die Bast­ler dazu. Stu­die­ren­de von der TU oder der HdK, oder Leu­te von der Cha­ri­té, Lehr­kräf­te, die für Ihre Schü­ler bestell­ten, Berufs­schul­leh­rer. Und natür­lich brauch­ten damals alle Bewer­bungs­map­pen. Die Wed­din­ger Künst­le­rin Susan­ne Haun erin­nert sich: „Als ich mich noch per Post für Aus­stel­lun­gen und Sti­pen­di­en bewer­ben muss­te, habe ich bei Ebe­l­ing ger­ne die ‘Zuta­ten’ für mei­ne Bewer­bungs­map­pe gekauft. Heu­te bewirbt man sich ja online. Aber ich gehe immer noch ger­ne zu dort­hin, um nach schö­nen Schreib­wa­ren zu stö­bern. Mal fin­de ich ein beson­de­res Skiz­zen­buch oder einen schö­nen Geschenk­pa­pier­bo­gen und ich freue mich, Fül­ler­pa­tro­nen in unter­schied­lichs­ten Far­ben zu entdecken.“

Anfang der 2000er Jah­re wur­de es den bei­den Geschäfts­grün­dern zu viel. Sie dach­ten, sie hät­ten nach 25 Jah­ren genug getan, um das Geschäft in neue Hän­de zu über­ge­ben. Sie ver­kauf­ten den Laden. Aber der neue Eigen­tü­mer war den Ansprü­chen der Kund­schaft wohl nicht gewach­sen. Nach weni­gen Jah­ren konn­te das Grün­der­duo den Nie­der­gang sei­nes Lebens­wer­kes nicht mehr mit anse­hen, kauf­te den Laden zurück und stieg wie­der ein. Sie ergänz­ten einen Online-Shop und mach­ten ein­fach wei­ter. So sieht es wohl aus, wenn man sein Leben mit Lei­den­schaft einer Auf­ga­be verschreibt.

Aber so viel Lei­den­schaft hat ihren Preis.

„Irgend­wann“, sagt Frau Ser­fa­ti, „hat man kei­ne Ener­gie mehr dafür. Der Wecker klin­gelt mor­gens um sechs. Und eine Woche Urlaub, das kann ich mir gar nicht vor­stel­len. Mein Leben, das hat hier stattgefunden.“

Und so geht zum 5. Novem­ber das Roll­tor vor dem Geschäft zum letz­ten Mal her­un­ter. Der Online-Shop ist schon län­ger geschlos­sen. Ein Nach­fol­ger hat sich nicht gefun­den. Es gab einen Inter­es­sen­ten aus der IT-Bran­che, der woll­te das Zei­chen­cen­ter neben sei­nen sons­ti­gen Unter­neh­mun­gen wei­ter­füh­ren. „Das haben wir abge­lehnt. Das geht nicht. So ein Geschäft führt man nicht neben­bei“, sagt die Geschäftsführerin.

Die­se har­te Ent­schei­dung hin­ter­lässt ver­zwei­fel­te Anru­fe­rin­nen, rat­lo­se Aus­bil­der in den Betrie­ben und Leh­rer, die sich fra­gen, woher sie jetzt die Mate­ria­li­en für ihre Azu­bis und Schü­le­rin­nen bekom­men sol­len, die sie seit Jahr­zehn­ten von Ebe­l­ing bezo­gen haben.

Denn es ist eben kei­ne belie­bi­ge McPa­per-Filia­le, die hier schließt und kei­ne ver­spiel­te Pape­te­rie. Das Zei­chen­cen­ter Ebe­l­ing war eine der gefrag­tes­ten Adres­sen, wenn es um die beruf­li­che Aus­bil­dung des tech­ni­schen Nach­wuch­ses ging – in Ber­lin und bun­des­weit. „Berufs­schul­leh­rer und auch die Dozen­ten an der BHT lie­ßen ihre Aus­zu­bil­den­den in den ers­ten Jah­ren ganz klas­sisch mit Tusche­fül­ler auf Papier die Ent­wür­fe zeich­nen”, weiß Frau Ser­fa­ti über die Ber­li­ner Hoch­schu­le für Tech­nik. „Erst dann kamen sie an die Com­pu­ter.“ Und weil in den ver­gan­ge­nen Jah­ren auch vie­le ande­re Kunst- Zei­chen­be­darfs­lä­den in Ber­lin auf­ge­ge­ben haben, kennt sie kei­ne gute Adres­se, an die sie ihre trau­ri­ge Kund­schaft ver­wei­sen könn­te. Zumin­dest kei­ne, bei der sie ihre Stif­te, Zei­chen­bret­ter und Linea­le so gut und so güns­tig bekom­men wie bei Ebeling.

Der Ent­schluss der bei­den Geschäfts­füh­rer ist end­gül­tig. Des­halb bleibt bei aller Trau­er über das Ende die­ses über­vol­len bun­ten Para­die­ses der Pin­sel, des Papiers und der Far­ben am Ende nur die Fra­ge nach dem Schluss­ver­kauf. „Dar­an habe ich noch gar nicht gedacht”, sagt Frau Ser­fa­ti ehr­lich über­rascht. „Momen­tan bin ich dabei, die Zeit nach der Schlie­ßung zu pla­nen. Denn wenn der Laden zu ist, ist für mich noch lan­ge nicht Schluss.“ Rega­le müs­sen geräumt, Ein­bau­ten abge­ris­sen, die Laden­räu­me besen­rein über­ge­ben wer­den. Wenn man das nach 45 Jah­ren ter­min­ge­recht schaf­fen will, darf man nicht sen­ti­men­tal sein.

Ob es denn wenigs­tens eine Abschluss­par­ty geben soll, für die Mit­ar­bei­ten­den und die treu­en Kun­den, fra­ge ich. „Viel­leicht ja“, über­legt Frau Ser­fa­ti. „Wenn alles weg ist, vielleicht.“

Zei­chen­cen­ter Ebe­l­ing, Trift­stra­ße 39, 13353 Ber­lin, Tele­fon: (030) 46 06 22 88, Web: www.zc77.de, Öff­nungs­zei­ten (noch bis 5. Novem­ber 2022): Mon­tag bis Frei­tag 10 bis 19 Uhr, Sams­tag 10 bis 16 Uhr

Rolf Fischer

Ich lebe gerne im Wedding und schreibe über das, was mir gefällt. Manchmal gehe ich auch durch die Türen, die in diesem Teil der Stadt meistens offen stehen.

25 Comments

  1. Die hohe Fluk­tua­ti­on der Mit­ar­bei­ter haben sich die Inha­ber selbst zuzuschreiben.
    Zwi­schen „Ver­kauf“ und „Lei­tung“ war immer ein Unter­schied zu spü­ren. Schlech­te Bezah­lung, als Sicher­heits­ka­me­ra getarn­te Über­wa­chung am Arbeits­platz, kei­ner­lei Empa­thie, kein Ver­trau­en in die Kom­pe­ten­zen des Ein­zel­nen sind nur eini­ge Din­ge, die natür­lich NICHT erzählt werden…
    Ande­re Punk­te in Sachen „Laden­füh­rung“ erschwer­te das Wei­ter­le­ben zudem…
    Also: Gerech­ter Unter­gang, wer sei­ne Mit­ar­bei­te­rIn­nen so behandelt.
    Für Käu­fer ist das natür­lich sehr scha­de, denn die Prei­se konn­te kein ande­rer Anbie­ter so halten.

  2. Woll­te heu­te wie­der mal hier ein­kau­fen und kam ganz trau­rig nach Hau­se. Es war über 30 Jah­re mein Lieb­lings­ge­schäft für alles was Papier, Stif­te und Far­be betrifft. Wo soll ich nun hin? Ich wer­de den tol­len Laden und die net­ten und hilfs­be­rei­ten Stamm­ver­käu­fer mit Sicher­heit vermissen.
    Den Besit­zern wün­sche ich alles Gute und vie­len Dank für die gute Zeit, die ich beim rum­stö­bern und ein­kau­fen bei Ihnen ver­brin­gen konnte.
    Lg C. B.

  3. Hal­lo! Woll­te gera­de mei­nen Jah­res­ein­kauf wie­der bei euch machen (Weih­nachts­geld machts mög­lich) und muss­te mit Schre­cken fest­stel­len, dass es euch nicht mehr gibt 😥
    Ich wün­sche euch herz­lichst alles Gute für eure wohl­ver­dien­te Pen­si­on aber bin sehr trau­rig dass es euch nicht mehr gibt.

  4. Im Zei­chen­cen­ter habe ich 1990 mei­ne ers­ten Rapis fürs Stu­di­um gekauft und es hat mich durchs gesam­te Stu­di­um beglei­tet. Lan­ge schon lebe ich nun in Frei­burg und inzwi­schen stu­diert mei­ne Toch­ter Gra­fik Design und auch für sie haben wir das meis­te Mate­ri­al beim Zei­chen­cen­ter bestellt. Dass das Zei­chen­cen­ter jetzt für immer zu sein soll, ist schon eine trau­ri­ge Sache.

  5. Ich fin­de es sehr scha­de, dass vie­le aus­ser­ge­wöhn­li­che Unter­neh­men nicht aus öko­no­mi­schen Grün­den schlies­sen, son­dern weil sie kei­nen (geeig­ne­ten) Nach­fol­ger fin­den (Ich bin zu alt zum Gen­dern 🙂 ). Ber­lin wird ärmer und aus­tausch­ba­rer. Irgend­wann bestel­len wir unse­ren Kram wohl nur noch direkt beim Erzeu­ger aus “Über­see”. Beim Zei­chen­cen­ter war ich bestimmt schon seit 30 Jah­ren Kun­de, die letz­ten Jah­re immer dann, wenn ich Ber­lin aus der Schweiz besuch­te. Den Inha­bern und Ange­stell­ten alles Gute und Glück für die Zukunft!

  6. Dorf­knei­pen konn­te sich durch die Grün­dung von Genos­sen­schaf­ten ret­ten: Das muss doch auch für das Zei­chen­cen­ter funk­tio­nie­ren! Kein funk­tio­nie­ren­des Geschäfts­mo­dell soll­te durch Man­gel an Nach­fol­ge scheitern.

  7. Wow, ich bin gera­de etwas scho­ckiert, dass das Zei­chen­cen­ter schließt. Dabei war ich gefühlt erst dort. Viel­leicht ein paar Mona­te her., dafür online bestellt. Davor war ich regel­mä­ßig dort. Ich habe den Laden geliebt. Von Aus­sen klein, von Innen wow.
    Tol­le kusche­li­ge Atmo­sphä­re (nicht wie die gro­ßen Geschäf­te), schö­nes Sor­ti­ment. Freund­lich und hilf­reich. Ich hät­te dort Stun­den zu brin­gen kön­nen. Mein klei­nes Schlaraffenland.

    Wie­der geht ein klei­nes Stück von Berlin
    Es wird mir fehlen.

  8. Kraa­ass­ss… O_0 Wie krieg ich dann heu­te schnell brauch­ba­re wei­ße Fül­ler­tu­sche – und – und – kraaaaaasssss!!! =.(.…
    Jetzt haben die seit einer Woche zu. Kann ich aber ver­ste­hen, daß es nicht leicht ist, da einen Nach­fol­ger zu fin­den. Aber der Laden war legen­där, irgend­wie, echt eine Ära, die zuen­de geht. Bin grad echt etwas erschüttert.

  9. Mit Vor­freu­de woll­te ich heu­te zum legen­dä­ren Zei­chen­cen­ter , das für mich eine ein­zig­ar­ti­ge Atmo­sphä­re besitzt- Magie der Stif­te, Papie­re und Künstlerbedarfs. 

    Nun muss ich mit Ent­set­zen fest­stel­len, dass es vor kur­zem geschlos­sen hat. Sang – und klang­los ! Mei­ne Schwä­ge­rin ist auch betroffen… 

    Den Besit­zern einen ver­dien­ten Lebens­abend und mach’s gut!
    Lie­ben Dank für euer Enga­ge­ment in die­sem Laden ❤️

  10. Das ist wirk­lich ein gro­ßer Ver­lust. Für mich als Illus­tra­tor war das Zei­chen­cen­ter der wich­tigs­te Laden über­haupt. Seit 13 Jah­ren kom­me ich immer dort hin wenn ich Papier, Stif­te oder auch spe­zi­el­le­re Werk­zeu­ge und Mate­ria­li­en brau­che. Ich war immer wie­der ver­blüfft, wie unfass­bar gut aus­ge­stat­tet der Laden war. Und die Bera­tung war immer top, die Atmo­sphä­re super ange­nehm. Das war schon ein Segen, dass ich nie einen Grund hat­te, mir den Stress zu geben, in den viel zu gro­ßen Modul­or oder Boes­ner zu fah­ren. Zum Zei­chen­cen­ter konn­te ich mal eben hin­lau­fen. Das wird mir sehr fehlen.

  11. Die Schlies­sung ist eine Kata­stro­phe lokal für den Wed­ding sowie für ganz Ber­lin, da sich nun das Ange­bot von Künst­ler- und Büro­be­darf auf noch weni­ger Play­er ver­tei­it. Ebe­l­ing hat­te immer eine sehr gute Preis­po­li­tik. Ich ver­ste­he auch nicht, wie sich nie­mand fin­den konn­te, ein (lt. Arti­kel) gut lau­fen­des Geschäft zu über­neh­men, bzw. kei­ne Mit­ar­bei­ter zu fin­den waren, wo doch in Ber­lin so vie­le Krea­ti­ve leben, von denen sicher eini­ge ihre Erfah­rung dort ger­ne ein­ge­bracht hät­ten (funk­tio­niert doch bei Boes­ner auch so).

  12. es ist super scha­de und macht mich mega trau­rig, bin sehr gern in das Geschäft gegan­gen, man hat­te zwar nicht alles aber aus jeder Preis­ka­te­go­rie einen guten Ver­tre­ter für den Ver­kauf aus­ge­wählt, des­we­gen ist
    für mich der Laden Anlauf­stel­le nr1 gewe­sen, zudem halt auch vie­les preis­güns­ti­ger war
    als in dem gro­ßen Modul­or oder Boes­ner, wenn man bedenkt das man für nen klei­nes Aqua­rell­näp­fench bei Boes­ner mal eben nen 1€ mehr bezah­len, dann weis man war­um man lie­ber nen lei­nen Laden unter­stützt als ne ran­dom Laden­ket­te die einen abzie­hen will

  13. Als wir die­se Woche den Zet­tel von der Schlie­ßung an der Tür sahen, waren wir erschüt­tert. Der Laden ist im Kiez eine fes­te Grö­ße und wir haben dort so man­chen Fül­ler, Pin­sel, Radier­gum­mi, Blei­stift (die tsche­chi­schen von Koh-I-Noor) sowie jedes Jahr in der Weih­nachts­zeit das wun­der­ba­re Geschenk­pa­pier gekauft. Durch die Schlie­ßung, die aus Sicht der Eigentümer*innen natür­lich nach­voll­zieh­bar ist, ver­liert der Spren­gel­kiez wei­ter an Charme und Pro­fil. Was die Räu­me künf­tig beher­ber­gen wer­den, mag man sich ange­sichts der Ent­wick­lung der letz­ten Jah­re lie­ber gar nicht vorstellen…

  14. So scha­de. Wenn ich etwas spe­zi­el­les gesucht habe, habe ich es immer hier gefun­den. Und zusätz­lich natür­lich den einen oder ande­ren Stift oder ein beson­de­res Papier nach dem ich nicht gesucht hat­te. Aber beson­ders wenn es um das tech­ni­sche Zeich­nen geht, gibt es in Ber­lin nichts vergleichbares.

  15. Hal­lo, seit den 70er Jah­ren nut­ze ich, in letz­ter Zeit lei­der nur spo­ra­disch, den tol­len Laden. Ich lie­be es in dem viel­fäl­ti­gen Ange­bot zu stö­bern und habe immer viel mehr gefun­den, als ich gesucht habe. Aus­er­wähl­te Fül­ler, als Prei­se für unse­re Schul­bes­ten, sucht man viel lie­ber per­sön­lich und hap­tisch aus. Ein Online-Shop kann da für mich nie eine Alter­na­ti­ve sein. Ich bin sehr, sehr trau­rig und wün­sche den Betrei­bern einen erhol­sa­men Lebens­abend. Vie­len Dank für das tol­le Angebot.
    Manue­la Hinz-Schiemann

  16. Ent­fal­len ist der drit­te Grund, war­um ich aus Nach­bar-Bezir­ken über Jahr­zehn­te in den Wed­ding zum Ein­kau­fen fuhr: nach Kar­stadt (fak­tisch) und real,- nun auch Ebe­l­ing. Jetzt woh­ne ich sel­ber hier und muss wie­der in die ande­ren Stadt­tei­le fahren …

  17. Es ist scha­de das sich kei­ner fin­det der den Laden wei­ter füh­ren kann. Man konn­te dort vie­le Din­ge güns­tig kau­fen, die man bei Mac Paper nicht bekom­men konn­te. Aber es ist schön das Ebe­l­ing durch die zwei lie­be­vol­len Men­schen durch­ge­hal­ten hat bis heu­te, was wie­der­um nicht so selbst­ver­ständ­lich ist. Dan­ke für all die Jah­re die sie für alle Kun­din­nen und Kun­den da waren.

  18. Die Gegen­stü­cke an der TU – viel grö­ßer, moder­ner und noch gedie­ge­ner, weil die TU ja auch grö­ßer ist – muss­ten schon lan­ge schlie­ßen. Die Immo­bi­li­en­prei­se las­sen einen sol­chen klein­tei­li­gen bera­tungs­in­ten­si­ven Ein­zel­han­del nicht mehr zu. Des­halb fan­den sich kei­ne Nach­fol­ger, denn auch im Wed­ding ist die Gen­tri­fi­zie­rung ange­kom­men. Die urba­ne Zukunft gehört der “Sor­ti­ments­be­rei­ni­gung” in Rich­tung 0−8−15.

    Für mich sehr scha­de. Ich muss mich nun auch für Klei­nig­kei­ten auf den wei­ten Weg nach Kreuz­berg zu Modul­or bege­ben. (Wo es noch einen Bas­tel­la­den in der Nähe gibt, braucht mich nicht mehr zu inter­es­sie­ren, da mein Kind aus dem Alter raus ist. Auch dafür hat­te ich bei Ebe­l­ing oft das Pas­sen­de in letz­ter Minu­te gefunden.)

    Adieu Ein­zel­han­del mit Anspruch! Ich wer­de Dich vermissen.

  19. Guten Mor­gen,
    das ist wohl schon der zwei­te Arti­kel hier zum Zei­chen­cen­ter Ebe­l­ing. Bei allem Ver­ständ­nis: das ist ein Wirt­schafts­un­ter­neh­men – es wird Grün­de geben, wie­so es kei­ne Unternehmer:innen gibt, die hier ihre Ener­gie und ihr Kapi­tal ein­set­zen wol­len. Ich selbst war sel­ten dort, mir gefiel weder die Waren­prä­sen­ta­ti­on, noch die Kun­den­an­spra­che oder das Einkaufs-„Erlebnis“.
    Inso­fern: Dan­ke Zei­chen­cen­ter und auf zu etwas Neuem !

    • Wie gut, dass es für man­che Kun­din­nen das Inter­net gibt! Mir gefal­len sowohl die Waren­prä­sen­ta­ti­on wie auch der auf­merk­sa­me und zuvorkommendeService!
      Scha­de, dass nun ein wei­te­rer „Leucht­turm“ aus der Wed­din­ger Geschäfts­welt ver­schwin­det. Und wenn in 2024 der Kar­stadt end­gül­tig dicht macht, ….

    • Hal­lo, es ging mir vor allem dar­um, die Geschich­te des Ladens und die Geschich­te der Grün­de­rin zu erzäh­len. Natür­lich ist das Geschäft in die Jah­re gekom­men. Und natür­lich ist es für den Wed­ding und die Stu­die­ren­den der BHT eine Insti­tu­ti­on und oft die Ret­tung in letz­ter Minu­te gewe­sen. Das klappt nur, wenn man über das rein wirt­schaft­li­che Inter­es­se mit Herz­blut dabei ist. Und das wird fehlen.

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