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Oase im Pankekiez:
Geschichte und Atmosphäre im Café Desd

5. April 2024
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Manch­mal fin­det man auch in einer ver­meint­li­chen gas­tro­no­mi­schen Wüs­te eine Oase. So wie die­ses Café an einer Häu­ser­ecke, das Desd. Es belebt eine eher gesichts­lo­se Ecke des Wed­ding und schlägt eine Brü­cke in die Ver­gan­gen­heit, als der Kiez noch dicht mit Miets­ka­ser­nen bebaut war.

Doğan Kaya und sei­ne Frau haben den frü­he­ren Lebens­mit­tel­la­den und die spä­te­re Schnei­de­rei an der Ecke Neue Hochstraße/Schulzendorfer Stra­ße 2006 zunächst als Back­shop eröff­net. “Doch gab es irgend­wann zwölf Back­shops im wei­te­ren Umfeld, und da dach­ten wir uns: War­um nicht etwas machen, was es im Kiez gar nicht gibt?”, sagt der sym­pa­thi­sche Gas­tro­nom mit ost­tür­ki­schen Wur­zeln. Und weil er zupa­ckend ist, passt der Name des Cafés Desd, was in der nord­west­ira­nisch-ost­tür­ki­schen Spra­che Zaza­ki “Hand” bedeu­tet, ganz beson­ders gut.

Was auf­fällt, ist das Podest mit vier Stu­fen, die man erklim­men muss, wenn man die Kuchen und Tor­ten in der Aus­la­ge am Tre­sen in Augen­schein neh­men will. Und auch wenn der Blick über den Gast­raum schwei­fen soll: Mit viel Holz, nack­tem Back­stein und Vin­ta­ge-Ele­men­ten ist hier ein regel­rech­tes Klein­od ent­stan­den. Abge­run­det wird alles durch die Schwarz-weiß-Fotos, die eine Foto­gra­fin 1978 in der nahe gele­ge­nen Kol­ber­ger Stra­ße auf­ge­nom­men hat und den Betrach­ter in einen Wed­ding aus einer ande­ren Zeit ent­füh­ren. Bemer­kens­wert sind auch die Bücher­sta­pel, die schein­bar ohne Hal­te­rung an der Wand ange­bracht wurden.

Nun aber zum Essen: Her­vor­zu­he­ben sind die süßen und herz­haf­ten Früh­stücks­an­ge­bo­te, wie Mene­mem-Tel­ler, Sucukt­el­ler, Käsetel­ler, aber auch die selbst­ge­mach­ten Man­tı. Von den lecke­ren Tor­ten und Kuchen, die es in der Aus­la­ge zu bewun­dern gibt, ganz zu schwei­gen! Wenn ihr also ein­mal bei einem Pan­ke­spa­zier­gang ein erstaun­lich hüb­sches Café ent­de­cken wollt, soll­tet ihr durch die Tür in der Häu­ser­ecke eines Alt­baus gehen. Das Ehe­par Kaya freut sich auf euch! Und lasst euch ger­ne von Doğan Kaya die vie­len Fotos erklä­ren – der Geschich­te sei­nes Kiezes ist er sehr ver­bun­den und hat sich viel mit Hei­mat­kun­de des Wed­ding beschäftigt. 

Cafe Desd, Schul­zen­dor­fer Str. 13, Ecke Neue Hoch­str., ggü Grenzstr. 

Mo-Fr 6 – 18 Uhr, Sa 7 – 17 Uhr So 8 – 17 Uhr

Joachim Faust

hat 2011 den Blog gegründet. Heute leitet er das Projekt Weddingweiser. Mag die Ortsteile Wedding und Gesundbrunnen gleichermaßen.

5 Comments Leave a Reply

  1. Es war uns eine Freu­de Sie bei uns als Gast 🙂begrü­ßen zu dürfen.
    Wir sind stets bemüht unse­ren Gäs­ten unse­re lecke­ren😋 Spei­sen zu ser­vie­ren und unse­re Gast­freund­lich­keit zu leben.
    Für den net­ten Arti­kel dan­ken wir Ihnen ganz herzlich.🙏💐

  2. Dan­ke für den Tipp. Bin gleich mal vor­bei gegan­gen. Sehr gemüt­li­ches Café. Ange­nehm über­rascht war ich auch von der gro­ßen Aus­wahl von Tages­zei­tun­gen und Magazinen.

  3. Manch­mal kau­fe ich auf dem Weg von der Arbeit nach Hau­se Tor­te im Cafe Desd. Die Aus­wahl ist wirk­lich gut und die Qua­li­tät groß­ar­tig. Das klei­ne Schwätz­chen mit dem Besit­zer, Herrn Kaya, ist immer schön. Ich wür­de auch gern dort mal ver­wei­len, und einen Kaf­fee trin­ken, aber mit mei­nem Hundchen geht das lei­der nicht. Hun­de sind nicht erwünscht, scha­de. Das ist der Wermutstropfen.

  4. JO.
    Und gleich neben­an mei­ne Stamm­pe Cafe Bis­tro Nord mit gemüt­li­chem Fuß­weg an der Pan­ke lang hin und zurück…

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