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Square Dance Club lädt zu Schnupperabend ein:
Tanzen im Quadrat

5. Oktober 2023

Beim Squa­re Dance hören die Tan­zen­den auf Kom­man­dos – und haben dabei jede Men­ge Spaß. Eine Tän­ze­rin des Cra­zy Eights Squa­re Dance Club Ber­lin erzählt hier von ihrem bewe­gen­den Hobby.

Auftritt der Crazy Eights beim Kiezfest am Vinetaplatz in diesem Sommer. Foto: Andrei Schnell
Auf­tritt der Cra­zy Eights beim Kiez­fest am Vin­eta­platz in die­sem Som­mer. Foto: And­rei Schnell

„Squa­re Dance? Kenn ich!“ – Das höre ich oft, wenn ich über mein Hob­by spre­che. Fra­ge ich dann etwas genau­er nach, kommt meis­tens raus, dass die Leu­te an Line Dance den­ken. Hört sich zwar ähn­lich an, ist aber etwas ganz ande­res. Ich tan­ze Squa­re Dance bei den Cra­zy Eights, das ist ein Club mit rund 30 Mit­glie­dern zwi­schen 45 und 80 Jahren.

Crazy Eights: seit 30 Jahren im Kiez

Seit April 2022 tref­fen wir uns in der Begeg­nungs­stät­te im Kiez in der Stral­sun­der Stra­ße 6. Wir tan­zen schon seit 30 Jah­ren in die­ser Gegend, vor­her waren wir in der Turn­hal­le der Gus­tav-Fal­ke-Grund­schu­le auf der ande­ren Sei­te der Brun­nen­stra­ße. Des­halb ken­nen uns die Nach­barn hier noch nicht. So nah­men wir die Gele­gen­heit wahr, uns beim Kiez­fest am Vin­eta­platz mit einem Stand und zwei Auf­trit­ten zu zeigen.

Auftritt der Crazy Eights beim Kiezfest am Vinetaplatz in diesem Sommer. Foto: Andrei Schnell
Beim Kiez­fest am Vin­eta­platz. Foto: And­rei Schnell

Für mich hat alles begon­nen, als ich nach einer Tren­nung ein neu­es Hob­by such­te. Getanzt habe ich schon immer gern, aber ohne (Tanz-)Partner ist das etwas schwie­rig. Der Zufall woll­te es, dass ich die Cra­zy Eights bei einem Auf­tritt sah. Vor­sich­tig nach­ge­fragt, erfuhr ich, dass man das auch ohne Tanz­part­ner ler­nen kann und lan­de­te bei die­sem Club. Das ist nun schon 40 Jah­re her und ich habe immer noch gro­ßen Spaß dabei – der Mitt­woch­abend ist in mei­nem Kalen­der für Squa­re Dance reser­viert. Ich freue mich dar­auf, Freun­de zu tref­fen und auf die Bewe­gung zu Musik.

Der Rufer bestimmt die zu tanzenden Figuren

Hans ist unser Cal­ler (Rufer) und für uns unver­zicht­bar. Sobald er mit dem Auf­bau der Musik­an­la­ge fer­tig ist, stel­len sich vier Paa­re erwar­tungs­voll im Qua­drat auf, daher der Begriff „Squa­re“. Die Paa­re mischen sich vor jeder Tanz­run­de neu und nie­mand nimmt es einem übel, wenn man als Frau auch mal den Part­ner einer Freun­din auf­for­dert. Aller­dings sind die Män­ner bei uns in der Min­der­heit und so stel­len sich auch häu­fig zwei Frau­en als Paar auf.

Spä­tes­tens, wenn die Musik los­geht, huscht ein Lächeln über alle Gesich­ter. Nie­mand weiß, wel­che Figu­ren­fol­gen er sich dies­mal aus­ge­dacht hat, die Cho­reo­gra­fie wird jedes Mal anders. Auch die Musik ist sehr abwechs­lungs­reich und kommt nicht unbe­dingt nur aus der Coun­try-Sze­ne – wir tan­zen auch zu Elvis oder „Alt wie ein Baum“ von den Puh­dys. Man muss sich dar­auf kon­zen­trie­ren, dass die gehör­ten Kom­man­dos in die Füße gehen und man sie zusam­men mit den sie­ben Mittän­zern erfolg­reich bewäl­tigt. Da ist für All­tags­pro­ble­me kein Platz mehr im Kopf.

Beim Square Dance im Brunnenviertel. Foto: Andrei Schnell
Beim Squa­re Dance in der Begeg­nungs­stät­te im Kiez im Brun­nen­vier­tel. Foto: And­rei Schnell

Die Freu­de und das Erfolgs­er­leb­nis, wenn alle Auf­ga­ben erfolg­reich bewäl­tigt wer­den, ist für mich immer wie­der eine tol­le Erfah­rung. Aber auch wenn mal etwas nicht klappt, bleibt die gute Stim­mung im Raum – es wird viel gelacht an so einem Abend. Für mich gibt es kei­nen ande­ren Sport, bei dem geis­ti­ge und kör­per­li­che Fit­ness mit so viel Spaß trai­niert wer­den. Einen Mara­thon könn­te ich nicht lau­fen, aber hier beim Tan­zen lege ich bestimmt auch so eini­ge Kilo­me­ter zurück, ohne es zu merken.

Verständigung über Ländergrenzen – im Petticoat

Die Figu­ren sind übri­gens welt­weit ein­heit­lich – was ich hier gelernt habe, kann ich auch im Urlaub zum Bei­spiel in Schwe­den, Groß­bri­tan­ni­en, den USA, Aus­tra­li­en oder Chi­na tan­zen, auch wenn ich die Spra­che dort viel­leicht nicht spre­chen kann. Squa­re Dancer sind gast­freund­lich und freu­en sich immer über Besuch. Man stel­le sich auch mal eine Hal­le mit 600 Tän­zern vor – ein unglaub­li­ches Erleb­nis, wenn sich die vie­len Squa­res nach den Kom­man­dos EINES Cal­lers über die Tanz­flä­che bewe­gen! Bei der­ar­ti­gen Gele­gen­hei­ten oder auch bei Auf­trit­ten wie dem Kiez­fest tra­gen die Frau­en wei­te Röcke mit Pet­ti­coats dar­un­ter. Da kommt gleich noch mehr Schwung in die Dre­hun­gen. Bei unse­ren Club­aben­den tan­zen wir aber in Alltagskleidung.

In der Begegnungsstätte im Kiez in der Stralsunder Straße brennt Licht, weil gerade die Tanzgruppe zu Gast ist. Foto: Andrei Schnell
In der Begeg­nungs­stät­te im Kiez in der Stral­sun­der Stra­ße brennt Licht, weil die Tanz­grup­pe zu Gast ist. Foto: And­rei Schnell

Die Figu­ren und auch ver­schie­de­ne eng­li­sche Begrif­fe müs­sen natür­lich erst ein­mal gelernt wer­den. Dazu ver­an­stal­ten die Cra­zy Eights ein­mal im Jahr einen Kurs. Ler­nen und tan­zen kann die knapp 70 Figu­ren jede und jeder – wich­tig ist, dass man gut zu Fuß und fit im Kopf ist. Eng­lisch­kennt­nis­se sind auch kei­ne Vor­aus­set­zung, alles wird auf Deutsch erklärt.

Schnupperabend für Interessierte im Oktober 

Wenn ich dei­ne Neu­gier auf unser Hob­by wecken konn­te, kannst du an zwei Schnup­pe­raben­den im Okto­ber aus­pro­bie­ren, wie sich Squa­re Dance anfühlt. Hans wird eini­ge Figu­ren erklä­ren und du bekommst schnell dein ers­tes Erfolgs­er­leb­nis beim Tan­zen im Qua­drat. Danach kannst du den Kurs besu­chen und mehr ler­nen, wenn du möchtest.

Ein Schnup­pe­rabend war bereits ges­tern, der nächs­te fin­det am 11. Okto­ber von 19 bis 20.30 Uhr statt. Sowohl Sin­gles als auch Paa­re kön­nen mit­ma­chen. Die Cra­zy Eights freu­en sich auf dich! Mehr Infor­ma­tio­nen gibt es im Inter­net unter www.crazyeights.de.

Text: Chris­ti­ne Bar­holz, Fotos: And­rei Schnell

Der Text stammt aus der Herbst­aus­ga­be des “brun­nen”, dem Kiez­ma­ga­zin im Brun­nen­vier­tel. Das Heft wird von einer ehren­amt­li­chen Bür­ger­re­dak­ti­on fünf Mal im Jahr erstellt und kos­ten­los im Brun­nen­vier­tel ver­teilt. Wei­te­re Text sind auf dem Redak­ti­ons­blog www.brunnenmagazin.wordpress.com zu fin­den. Im dor­ti­gen Archiv ist auch ein E‑Paper der aktu­el­len Aus­ga­be verlinkt.

Gastautor

Als offene Plattform veröffentlichen wir gerne auch Texte, die Gastautorinnen und -autoren für uns verfasst haben.

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