Die Verkehrsampeln in der Seestraße auf Höhe der Antwerpener Straße und der Togostraße sowie zwischen dem Kino Alhambra und dem Eingang zum U‑Bahnhof Seestraße an der Kreuzung Müllerstraße / Seestraße sorgen für Unmut. Die grünen Abgeordneten Taylan Kurt und Ario Mirzaie haben der Senatsverwaltung dazu eine schriftliche Anfrage geschickt und gefragt: Warum ist das so? Und: Wird das so bleiben?
Wer auf der Hauptfahrradroute oder als Fußgänger die Seestraße überqueren will, kennt die Ampelanlage nur zu gut: Warum ist die Verkehrsampel in der Seestraße auf Höhe der Antwerpener Straße und der Togostraße, welche in drei Abschnitte unterteilt ist, nie durchgängig grün, sondern immer nur in 2 von 3 Abschnitten? Der Grund ist die Verkehrssicherheit, erklärt die Senatsverwaltung. Denn die mittlere Fußverkehrsfurt dient der Absicherung gegenüber den Straßenbahnen, die unabhängig vom Kfz-Verkehr eine Freigabe erhalten. Für die Gleisquerungen des Fußverkehrs gilt das Prinzip „Dauergrün“ – Straßenbahnen bekommen nur nach Anforderung eine Freigabe. Die Fußgängerfreigaben der Straßenhälften folgen hingegen den Erfordernissen des Kfz-Verkehrs auf der Seestraße, deren zwei Richtungen an dieser Stelle in der Regel gegeneinander verschoben sind. Infolgedessen sind die Grünzeiten nur jeweils für zwei der drei Furten zeitgleich geschaltet.
Das kann man nachvollziehen. Aber wie lange ist die Grünphase in welchem der drei Abschnitte und wie lange die Wartephase?
Die Wartezeit an den Straßenbahngleisen beträgt 20 Sekunden bei einer normalen Bahn-Durchfahrt. Die minimale Freigabe, etwa zwischen sich begegnenden Bahnen, beträgt 5 Sekunden. Die Wartezeit für die Gleisquerung bei maximaler, zusammenhängender Straßenbahnfreigabe in Kombination mit den zwischen den Freigaben liegenden Schutzzeiten addiert sich auf 74 Sekunden.
Die Aussagen für die Straßenquerungen hängen hingegen auch von der betrachteten Tageszeit ab. Die längsten Wartezeiten treten dabei früh und am Nachmittag auf, wenn eine Mindestfreigabezeit von 8 Sekunden unter Einfluss von Fahrzeugen des ÖPNV und 10 Sekunden ohne diese Beeinflussung eingehalten werden. Daraus resultiert eine maximale Wartezeit von ca. 80 bzw. 82 Sekunden.
Allerdings gelten diese Zeiten nur, wenn auf beiden Seiten ein Fußgänger grün angefordert hat! Automatisch schaltet diese Ampel nicht auf grün. Verpasst ein einzelner zu Fuß Gehender den letzten Anforderungszeitpunkt in einem Ablaufzyklus, kommt zu den vorstehend angegebenen Zeiten noch die Restdauer des aktuellen Umlaufs hinzu, was ebenfalls in der Größenordnung von 80 Sekunden liegen kann. Sprich: Von allein springen die äußeren Ampeln niemals auf grün, weswegen man oft beobachtet, dass genervte Fußgänger und Radfahrer die Ampel bei Rot überqueren.
Seitens der Bevölkerung gibt es Unmut wegen der langen Wartephasen, auch bei uns auf dem Blog hatten wir das schon thematisiert. Die Senatsverwaltung hingegen weist darauf hin, dass die Durchlassfähigkeit für den Kfz-Verkehr von und zur Autobahn Priorität hat. Anpassungen im Sinne des Fuß- und Radverkehrs sind daher gegenwärtig nicht geplant.
Andere Kreuzung, zwei Blöcke weiter: Wie lang ist die Grünphase bzw. die Wartephase an der Verkehrsampel zwischen dem Kino Alhambra und dem Eingang zum U‑Bahnhof Seestraße an der Kreuzung Müllerstraße / Seestraße?
Für das Nachmittags-Spitzen- Programm beläuft sich die Freigabe der kinoseitigen Furt auf 29 Sekunden, die U‑Bahn-seitige Furt erhält 28 Sekunden. Diese beiden Freigaben erfolgen versetzt zueinander und ermöglichen eine Querungszeit von 34 Sekunden in der nachgefragten Laufrichtung. Daraus ergeben sich Wartezeiten in den Spitzenprogrammen von 61 bzw. 62 Sekunden auf das Grün der äußeren Furten.
Bei vielen gibt es Unmut über diese Verkehrsampel, da hier die Grünphase zu kurz ist und man mit einem Mal nicht über diese Hauptstraße kommt. Warum ist das so programmiert worden? Dazu gibt die Senatsverwaltung an, dass bei einer lichtsignalgeregelten Straßenkreuzung die betrieblich versetzte Nutzung einer Verkehrsfläche für verschiedene Verkehrsströme vorsieht. Eine Änderung ist nicht geplant.
Fazit
Auf der Seestraße ist und bleibt das Auto König, allein schon wegen der nahen Autobahn. Fußgänger und Radfahrer haben dabei das Nachsehen. Soll sich daran etwas ändern, muss das Verkehrsmanagement Beschwerden erhalten, am besten per Mail.
Hinweis: die BVV Mitte hat dazu auf Antrag der Linksfraktion bereits eine Entscheidung getroffen, siehe hier.
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Die Ampel macht das Radfahren parallel zur Müllerstraße sehr zeitaufwendig. Zusätzlich scheint grob 1⁄3 der Leute nicht zu wissen, dass es eine Bettel Ampel ist und drückt nicht.
Gut, dass das Thema mal jemand angeht. An der Ampel Antwerpener-Seestraße-Togostraße stehen immer Fußgänger und vor allem gehetzte Eltern, die ihre Kinder in die Kitas in der Kapernaum- Gemeinde und in die „Tüte Mücken“ bringen wollen. Und weil sie ihren Kindern ein gutes Vorbild sein wollen, warten sie brav die langen Rot-Phasen ab, obwohl auf der Seestraße kein Auto kommt. Die Autos stehen immer ein paar hundert Meter weiter vor der roten Ampel an der Kreuzung Müllerstraße oder stadtauswärts. Das verlangt schon eine Menge Sebstdisziplin, da nicht einfach bei rot über die Straßen zu huschen.
Hallo Rolf
dazu fällt mir noch etwas ein.… also diszipliniert 82 Sekunden gewartet … Kind in der Kita abgegeben … jetzt aber schnell zurück … nochmal 82 Sekunden gewartet ‚macht schlappe 3 Minuten vertrödelte Lebenszeit .Zu Hause angekommen und ab zur Arbeit, mit dem Auto kommt man jetzt schnell aus dem Kiez , weil dieser nun endlich !!! vom Durchgangsverkehr befreit wurde .… zack durch die Kameruner links in die Afrikanische … 100 Sekunden warten bis man einbiegen kann .… dauert eben jetzt ein wenig länger, weil nun der Durchgangsverkehr sich auf die Hauptstrassen verteilt – wie hier im Artikel gut erkannt unter Punkt 6
https://weddingweiser.de/7‑bedenkenswerte-punkte-zum-radweg-muellerstrasse/
Bis zur Kreuzung Afrikanische / See nochmal etwas im Stau gestanden usw. .… kleiner Zeitsprung, man kommt wieder nach Hause… kein Parkplatz frei , also fährt man 3x um den Kiez und 1x quer durch bis man endlich einen gefunden hat … früher ging das alles scneller, aber jetzt hat man sogenannte Parklets dazwischen gesetzt und noch einige Kreuzungen zurückgebaut damit diese nun sicherer sind … ganze 10 Minuten Zeit vertrödelt , aber was nimmt man nicht alles für eine gelungene Verkehrswende in kauf !!
in diesem Sinne
Ich glaube nicht, dass diese Art von Eltern, die ihre Kinder per pedes oder mit dem Lauf/Fahrrad zur Kita bringen, ein Auto besitzen. Das tut nur ein verschwindend kleiner, und zumeist eher älterer Teil der Bevölkerung im Wedding.
Hallo Herr Faust
diese Art von Eltern … nach das ist fast ein Fettnäpfchen :))))) hoffe das lesen diese Art von Eltern nicht :)))
Wollte damit auch nur sagen das es das es eben nicht Allen recht gemacht werden kann …. mal geht es schneller mal muss man eben warten und die Verkehrswende hat eben Vor und Nachteile
Und ja es kann sein das diese Art von Eltern kein Auto haben , weil das Leben mit Kindern eben teuer ist …. andererseits kenne ich genug Eltern die ihre Kinder so oder so zur Kita / Schule bringen (sie können sich das gerne mal morgens kurz vor 8 an der Mövensee Schule anschauen) , aber die leben auch in Prenzl´berg
schönen Abend noch
Na glauben ist ja bekanntlich nicht wissen. Ich würde behaupten, es ist genau andersherum. Natürlich habe ich meine Kinder zu Fuß oder mit dem Fahhrrad täglich über besagte Ampel gebracht und ein Auto war trotzdem zwingend notwendig solange die Kinder klein waren. Erst als sie größer waren brauchten wir es nicht mehr, zumahl die Kinder jetzt ein eigenes Auto haben, beruflich bedingt.
Im übrigen kreuze ich die Ampel mehrmals täglich und habe kein Problem mit irgendwelchen Wartezeiten, da ich die Ampel betätige , was beobachtet ein Großteil der Wartenden nicht macht .
Na gut, dann wissen wir eben, dass laut Statistischem Landesamt im Jahr 2022 nur 178,9 von 1.000 Kiezbewohnern ein Auto besessen haben (Quelle: Datenpool Amt für Statistik B‑B). Man kann also davon ausgehen, dass das auch auf alle Haushalte bezogen eine Minderheit ist und die meisten, die dort mit dem Auto die Seestraße entlangfahren, dort nur möglichst schnell durchfahren wollen – und die Anwohner dafür lange an der Ampel warten dürfen.
Hallo und schön juten Morjen
mal ehrlich ihr lieben Leute , was sind den schon 82 Sekunden !!?? muss man sich darüber aufregen – kan man , muss man aber nicht…. wichtig ist das jeder unbeschadet über jede Ampel/ Kreuzung kommt. Da man in beiden Richtungen die Straße gut einsehen kann , gehen oder fahren viele Passenten sowie Radfahrer dann auch bei rot los wenn weit und breit kein Auto in Sicht ist … Problem gelöst
Was mich viel mehr ärgert ist, das an der Ecke Antwerpener , wo die Kirche steht, nur nach rechts in die See Richtung Müller abgebogen werden darf – hin und wieder wird aber auf der suche nach einem Parkplatz auch gerne nach Links abgebogen und bringt dann wartende oder gerade anfahrende Radfahrer aber auch loslaufende Fussgänger in arge Bedrängniss – jedenfalls werde ich nach dem letzten Erlebniss dieser Art mich mal mit dem BA Mitte in Verbindung setzen das dort eine „Poller-Lösung“ gefunden werden muss oder würde der Weddingweiser unterstützend helfen !!??
Klingt nach einer guten Idee, da mal beim Bezirk nachzuhaken – da die Stadträtin hier oft mitliest, ist das vielleicht dort auch schon angekommen 🙂
Danke für den Hinweis… werde aber das mal die Tage in Angriff nehmen
Danke, das Elterntaxi ‑Chaos an der Möwensee ist mir als Anwohner bekannt! Hier könnte die Polizei täglich den Landeshaushalt aufbessern…
upps sind wir dann fast Nachbarn??