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Von Abgrenzung und Perspektivwechsel:
Team Freibad, Fahrrad oder Fußball

18. Juni 2023
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Herz­lich will­kom­men in die­sem Bei­trag! Her­ein­spa­ziert, tre­ten Sie näher, schau­en Sie sich um. Doch bevor Sie wei­ter­le­sen, brau­che ich ein paar Ant­wor­ten von Ihnen: Leben Sie im Wed­ding oder in Gesund­brun­nen? Gehen Sie eher zu Fuß, nut­zen Sie ein Fahr­rad oder sind Sie mit dem Auto unter­wegs? Her­tha oder Uni­on? Frei­bad oder See? Wenn Sie auf die Welt bli­cken: Sind Sie der ein­zig nor­ma­le Mensch, umge­ben von Idioten?

Foto: Ste­pha­nie Esser

Sie fra­gen, war­um ich das wis­sen möch­te? Ganz ein­fach: Ich muss Sie ins rich­ti­ge Team ein­sor­tie­ren. Damit klar ist, wohin Sie gehö­ren bezie­hungs­wei­se wovon Sie sich drin­gend abgren­zen müs­sen. Man will sich doch gepflegt auf­re­gen kön­nen über die ande­ren Teams. Was wäre ein Gang über den Bür­ger­steig ohne Ärger über Fahr­rad­fah­ren­de, die einen von hin­ten umnie­ten? Wem könn­te man wäh­rend einer rasan­ten Rad­fahrt aufs Dach schla­gen, wenn es kei­ne Autos gäbe, die einem den Weg abschnei­den? Und wie wür­de man sonst sei­ne Lun­gen trai­nie­ren, wenn man nicht hin­term Steu­er den gan­zen Frust raus­brül­len könn­te über die Idio­ten auf zwei Bei­nen oder zwei Rädern?

Hal­ten wir also fest: Wich­tig ist, dass Sie sich von den ande­ren abgren­zen. Denn IHR Team ist das rich­ti­ge. SIE sind bei den Guten. Gegen die ande­ren gilt es zu kämp­fen – in Gedan­ken, Wor­ten oder Taten.

Was sagen Sie? Sie fah­ren manch­mal Rad und manch­mal Auto? Sie gehen unter der Woche ins Frei­bad und wenn mehr Zeit ist, fah­ren Sie auch schon mal an den See? Na, dann wech­seln Sie ein­fach fle­xi­bel das Team und regen sich nach Bedarf ent­we­der über die einen oder die ande­ren auf. Der Clou an der Sache: Sie haben auf jeden Fall recht. Denn SIE sind ja nor­mal und ansons­ten sind nur Idio­ten unterwegs.

Wie bit­te? Das wäre zu ein­sei­tig gedacht? Zuge­ge­ben, die Sache hat einen Haken. Wenn jeder Mensch sagt: „Ich bin nur von Idio­ten umge­ben“, sind ent­we­der alle nor­mal oder alle idio­tisch. Das ist wie in dem Witz von der Per­son, die im Auto­ra­dio eine Warn­mel­dung hört: „Ach­tung, Geis­ter­fah­rer.“ Und die Per­son denkt: „Einer? Von wegen! Mir kom­men Hun­der­te entgegen!“

Wie es jetzt wei­ter­ge­hen soll, möch­ten Sie wis­sen? Gute Fra­ge, las­sen Sie mich über­le­gen. Der Per­son im Auto wür­de ich raten, von der Über­hol­spur an den Rand zu fah­ren und ein­fach mal die Per­spek­ti­ve zu wech­seln. Damit wür­de sie nicht nur sich selbst einen Gefal­len tun, son­dern auch denen aus der ande­ren Richtung.

Was das Bedürf­nis nach Abgren­zung betrifft, das wir alle mehr oder weni­ger in uns ver­spü­ren – auch da wür­de ein Per­spek­tiv­wech­sel sicher­lich hel­fen. Wenn wir unse­re Iden­ti­tät nicht aus der Ableh­nung ande­rer zögen, son­dern aus den Gemein­sam­kei­ten; wenn wir uns nicht in unter­schied­li­che Teams ein­sor­tie­ren müss­ten, son­dern uns ein­fach alle dem Team Mensch­heit zuge­hö­rig fühl­ten – dann wür­den wir durch unser Leben gehen, fah­ren oder schwim­men und gleich­zei­tig die ande­ren ver­ste­hen, egal wie sie sind und was sie machen.

Also begin­nen wir noch mal von vorn: Herz­lich will­kom­men in die­sem Bei­trag! Her­ein­spa­ziert, tre­ten Sie näher, schau­en Sie sich um. Hier sind aus­schließ­lich Men­schen unter­wegs – Men­schen wie Sie und ich.

Aufkleber auf der Behmstraßen-Brücke. Foto: Stephanie Esser
Auf­kle­ber auf der Behm­stra­ßen-Brü­cke. Foto: Ste­pha­nie Esser

Stephanie Esser

Stephanie Esser lebt im Brunnenviertel, ist zertifizierte Lachyoga-Leiterin (CLYL), schreibt als Journalistin über Persönlichkeits- und Achtsamkeitsthemen und gibt Kurse im Lachyoga sowie zur hawaiianischen Konfliktlösungsmethode Ho'oponopono. Mehr darüber plus Praxistipps und Blogbeiträge gibt es auf ihren Websites www.frieden-freude-lachen.de sowie www.danke-ich-liebe-dich.de.

1 Comment Leave a Reply

  1. Hal­lo und einen schö­nen Sonntag

    bevor ich mich auf´s Rad schwin­ge und ins Frei­bad radel und mich auf dem Weg dort­hin wie­der über die per­ma­nent auf´s Mobil­te­le­fon star­ren­den Men­schen auf­re­ge – weil ich der Gute und ein­zig Nor­ma­le im Wed­ding bin .… noch schnell dieses.…

    wir alle ken­nen das Yin und Yang Sym­bol… ich selbst ver­su­che so gut es geht , mich in der Mit­te zwi­schen den bei­den Sei­ten zu bewe­gen, so blei­be ich in mei­ner Mit­te , beob­ach­tend und Dif­fe­ren­zie­rend und nicht zuviel nach der einen Sei­te oder der Ande­ren zu tendierend

    Seit gerau­mer Zeit wird unse­re Gesell­schaft mit immer mehr The­men gespal­ten , wer nicht Hal­tung zeigt ist .….. dies oder das
    Spal­tung wird durch einen dia­bo­li­schen Geist erzeugt, eine sol­che Sicht­wei­se spal­tet die Gesell­schaft, schafft Feind­schaft. Wie kann sie über­wun­den wer­den !!?? Sym­bo­lisch handeln !! 

    Quel­le : Armin Risi Der radi­ka­le Mit­tel­weg S. 30

    son­ni­gen Sonntag

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