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Umweltpreis Mitte vergeben:
Viele kleine Weltretter-Projekte

27. Mai 2022

An Ideen und an Moti­va­ti­on man­gelt es nicht. Auch in die­sem Jahr haben sich inno­va­ti­ve Pro­jek­te und Initia­ti­ven aus dem Bezirk um den Umwelt- und Kli­ma­preis Mit­te bewor­ben. Am 18. Mai prä­sen­tier­ten sich die Preis­an­wär­ter im Schul-Umwelt-Zen­trum in der Scharn­we­ber­stra­ße vor der Jury. Anschlie­ßend wur­den die Preis­trä­ger bekannt gege­ben, fast alle stam­men aus dem Wed­ding. Wer womit ein klein wenig die Welt ret­ten will, steht hier.

Die Jury des Umweltpreises Mitte am Präsentationsstand eines Bewerbers. Foto: Hensel
Die Jury des Umwelt­prei­ses Mit­te am Prä­sen­ta­ti­ons­stand eines Bewer­bers. Foto: Hensel

Alle Teil­neh­men­den ein­te der Wunsch nach bes­se­ren, umwelt- und kli­ma­ver­träg­li­chen Lösun­gen für all­täg­li­che Pro­ble­me. Sie ent­wi­ckel­ten Ideen zur Ener­gie­er­zeu­gung und zur Boden­ver­bes­se­rung, zur Res­sour­cen­scho­nung und zum Kli­ma­schutz in der Nach­bar­schaft. „Es ist wich­tig, dass es vie­le klei­ne Initia­ti­ven gibt, die sich mit der Kli­ma­kri­se und dem Umwelt­schutz beschäf­ti­gen, die klei­ne grü­ne Oasen schaf­fen oder sich dafür ein­set­zen, Res­sour­cen zu scho­nen. Wir sind bei der Bewäl­ti­gung der Auf­ga­ben auch auf bür­ger­schaft­li­ches Enga­ge­ment ange­wie­sen und auf eure Gene­ra­ti­on kommt es wirk­lich an“, wand­te sich Bezirks­stadt­rä­tin Dr. Almut Neu­mann bei der Preis­ver­lei­hung direkt an die jun­gen Teil­neh­men­den. Sie waren beim Umwelt- und Kli­ma­preis des Bezirks stark ver­tre­ten, wobei die Schüler:innen des Les­sing-Gym­na­si­ums beson­ders her­vor sta­chen. Aus der Schu­le wur­den gleich drei Umwelt­pro­jek­te vorgestellt.

Die zwei besten Projekte im Stadtteil

Beson­ders über­zeugt war die Jury vom Natur­wis­sen­schafts­pro­jekt einer 9. Klas­se des Les­sing-Gym­na­si­ums. Der Kurs hat einen Pro­to­typ einer Solar-Tank­stel­le fürs Schul­dach gebaut. Die Schü­ler wol­len mit dem Son­nen­licht künf­tig ihre Han­dys laden. Für ihre Idee erhiel­ten sie in der Kate­go­rie Schu­len den ers­ten Preis und 600 Euro. Die Schüler:innen hof­fen, dass ihre Idee mit dem Preis­geld auch bald in die Tat umge­setzt wer­den kann und die Smart­phones dann vom Schul­dach aus gela­den wer­den kön­nen. In der Kate­go­rie Initia­ti­ven gewann die Arbeits­ge­mein­schaft „Kli­ma und Kiez“ aus dem Spren­gel­kiez (Run­der Tisch Spren­gel­kiez), die eben­falls 600 Euro bekommt. Baum­pa­ten­schaf­ten, Kli­ma-Spa­zier­gän­ge, die Pfle­ge eine Park­lets und der Bau von Fle­der­maus­käs­ten gehört zu den Akti­vi­tä­ten der AG, die sich erst vor einem Jahr gegrün­det hat.

Kreativ und klimafreundlich: alle Preisträger:innen

Der Umwelt­preis Mit­te wur­de in zwei Kate­go­rien ver­ge­ben: Schu­len und Initia­ti­ven. Dar­über hin­aus gab es einen Son­der­preis Nach­hal­tig­keit. Einen sepa­ra­ten Preis für Schul­gar­ten-Pro­jek­te hat es – anders als in den Vor­jah­ren – im Jahr 2022 nicht gegeben.

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Eine Schü­ler­grup­pe des Les­sing-Gym­na­si­ums hat mit ihrer Solar-Tank­stel­le für Power­banks über­zeugt. Ziel des Pro­jek­tes ist es, eine Solar­tank­stel­le zum Auf­la­den von Smart­phones in der Schu­le zu errich­ten. Die Idee ist im Natur­wis­sen­schafts­s­kurs in einer 9. Klas­se der Schu­le ent­stan­den. Für die Idee und den Bau des Pro­to­typs erhiel­ten die Schüler:innen den 1. Preis und damit 600 Euro.

Im Natur­wis­sen­schafts­kurs hat sich eine 8. Klas­se des Les­sing-Gym­na­si­ums mit dem Neu­bau ihrer Turn­hal­le beschäf­tigt. „Stadt und leben­di­ger Boden, Model­le einer neu­en Turn­hal­le – wie kann das zusam­men pas­sen?“ hieß das Pro­jekt. Die Schüler:innen haben meh­re­re Model­le einer neu­en Sport­hal­le gebaut, wobei sie vor allem eine Flä­chen­ver­sie­ge­lung ver­mei­den woll­ten. Die Hal­len auf Stel­zen oder eine in die Erde ein­ge­bau­te Hal­le sind die Ideen des Kur­ses. Auch an Regen­was­ser­nut­zung, Bar­rie­re­frei­heit, effek­ti­ve Raum­nut­zung (Sport­flä­che oder Gar­ten auf dem Dach) wur­de gedacht. Ob ihre Ideen in die Pla­nung des tat­säch­lich geplan­ten Neu­baus ihrer Turn­hal­le ein­flie­ßen, wis­sen die Schüler:innen nicht. Für ihre Über­le­gun­gen haben sie jetzt aber den 2. Preis und 500 Euro gewonnen.

Der Bei­trag „Die Wurm­kis­te fürs Klas­sen­zim­mer: ein päd­ago­gi­sches Pro­jekt“ prä­sen­tier­te sich eben­falls beim Umwelt­preis Mit­te 2022. Tonia Pusch­mann prä­sen­tier­te das Pro­jekt, das am Tag des Wur­mes im Febru­ar gestar­tet ist. Die enga­gier­te Leh­re­rin des Les­sing-Gym­na­si­ums bie­tet seit­dem unter dem Dach des Schul-Umwelt-Zen­trums (SUZ) Wurm­kis­ten-Kur­se für Kitas und Schul­klas­sen an. Ins­ge­samt 20 Grup­pen haben bis­her eine Leih-Wurm­kis­te aus dem SUZ bekom­men und beschäf­ti­gen sich jetzt ein hal­bes Jahr mit dem The­ma. Sie erfah­ren, war­um die Wür­mer so wich­ti­ge Tie­re sind und dass Bio­müll ein wich­ti­ger Roh­stoff für en Boden ist. Dafür bekom­men die Grup­pen ein Log­buch in die Hand, in der die nöti­gen Pfle­ge­auf­ga­ben Woche für Woche auf­ge­führt sind. Für das Pro­jekt erhielt Tonia Pusch­mann den 3. Preis und 400 Euro.

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In die­sem Jahr wur­den in der Kate­go­rie zwei 2. Plät­ze vergeben.

Die „Kli­ma und Kiez AG“ des Run­den Tischs Spren­gel­kiez hat die Jury mit ihrem viel­fäl­ti­gen Enga­ge­ment für Stadt­grün und Kli­ma­schutz sowie ihrer Prä­sen­ta­ti­on beein­druckt. Mit Kli­ma-Spa­zier­gän­gen, Baum­pa­ten­schaf­ten, dem Errich­ten und Bepflan­zen eines Kiez-Park­lets sowie dem Bau­en von Fle­der­maus­käs­ten und ande­ren Nist­hil­fen leis­tet die Arbeits­grup­pe einen Bei­trag zur Auf­wer­tung des Wohn­um­fel­des. Die bereits durch­ge­führ­ten und noch geplan­ten Maß­nah­men die­nen dar­über hin­aus der Kli­ma­an­pas­sung und för­dern die bio­lo­gi­schen Viel­falt. Außer­dem erfährt das nach­bar­schaft­li­che Enga­ge­ment eine Stär­kung. Die Arbeits­ge­mein­schaft wur­de mit dem 1. Preis aus­ge­zeich­net, sie erhält 600 Euro Preisgeld.

Ein soge­nann­tes Mil­pa-Beet ist eine Pro­jekt­idee von zwei Absolvent:innen eines Frei­wil­li­gen öko­lo­gi­schen Jah­res im Schul-Umwelt-Zen­trum. Mit dem „India­ner­beet als Modell eines Misch­beets für Kin­der“ rück­ten Emi­lia Nunold und David Schneck die Vor­tei­le einer Misch­kul­tur beim Gemü­se­an­bau in den Mit­tel­punkt. Bei einem Mil­pa-Beet wach­sen klas­si­scher­wei­se Kür­bis, Boh­nen und Mais in einem Beet, weil sich die Pflan­zen gegen­sei­tig in ihren (Nähr­stoff-) Bedürf­nis­sen unter­stüt­zen. Für das Pro­jekt erhiel­ten die Einreicher:innen den 2. Preis und 400 Euro.

Ein Beitrag zum Umweltpreis: ein Milpa-Beet. Foto: Hensel
Ein Bei­trag zum Umwelt­preis: ein Mil­pa-Beet. Foto: Hensel

Die Selbst­hil­fe­holz­werk­statt von puk a mal­ta baut im Rah­men ihres Pro­jekts „Ess­ba­re Stadt“ nach­hal­ti­ge Wurm­kis­ten aus alten Palet­ten­höl­zern. Die Bau­an­lei­tung hat das Team selbst ent­wi­ckelt. Das Holz ist ein Rest­stoff, den puk a mal­ta von einem gro­ßen Möbel­markt im Sol­di­ner Kiez bekommt. Die fer­ti­gen Wurm­kis­ten sind für Gar­ten­pro­jek­te im Stadt­teil gedacht. So gibt es sie bereits im Eli­sa­Beet in der Wollank­stra­ße und im Him­mel­beet-Gemein­schafts­gar­ten. Für das Wurm­kis­ten­pro­jekt erhielt puk a mal­ta den 2. Preis und 400 Euro Preisgeld.

Das Team von puk a malta am Präsentationsstand. Foto: Hensel
Das Team von puk a mal­ta am Prä­sen­ta­ti­ons­stand. Foto: Hensel

Hei­de­ma­rie Kun­ert ist die ein­zi­ge Teil­neh­me­rin in die­sem Jahr, die sich des The­mas Umwelt auf künst­le­ri­sche Art nähert. „Das Wachs­tum der Bäu­me – Aus dem Boden mit der Son­ne in die Luft“ hat sie ihren Bei­trag über­schrie­ben. Aus (im Wed­ding) gefun­de­nen Höl­zern, etwa nach einem Sturm, schafft sie in ihrem Ate­lier in der Rei­ni­cken­dor­fer Stra­ße klei­ne Kunst­wer­ke und möch­te zei­gen „was in den Bäu­men so drin steckt“. Hei­de­ma­rie Kun­ert erhielt den 3. Preis und ein Preis­geld in Höhe von 100 Euro.

Die nachhaltigste Idee

Den Son­der­preis für Nach­hal­tig­keit und 500 Euro bekam das Haus der Mate­ria­li­sie­rung zuge­spro­chen. Das ist ein Zusam­men­schluss von 26 Pro­jek­ten, die im Haus der Sta­tis­tik am Alex­an­der­platz Ideen zu einer zir­ku­lä­ren Öko­no­mie und zur Res­sour­cen­scho­nung ent­wi­ckeln. Mehr dazu steht auf der Web­sei­te www.hausdermaterialisierung.org

Plakat am Schul-Umwelt-Zentrum in der Scharnweberstraße. Foto: Hensel
Pla­kat am Schul-Umwelt-Zen­trum in der Scharn­we­ber­stra­ße. Foto: Hensel

Ein Schlusswort: bitte weitermachen!

„Der Umwelt- und Kli­ma­schutz braucht uns alle. Es gibt so unglaub­lich viel zu tun, um die Welt zu ret­ten“, sag­te Bezirks­stadt­rä­tin Ste­fa­nie Rem­lin­ger. Und des­halb wünsch­te sie sich, dass die Teil­neh­men­den und ande­re wei­te­re Kli­ma­pro­jek­te star­ten und sie auch im kom­men­den Jahr zum Umwelt­preis ein­rei­chen. Der Umwelt­preis Mit­te wird vom Bezirk seit über 30 Jah­ren vergeben.

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