Warum eine Dramaturgin und ihre Mitstreiter so wertvoll für den Sprengelkiez sind
Seit 15 Jahren macht Lioba Reckfort Theater im Kiez. Theater wollte sie immer machen und sie war motiviert, sich einzumischen und auf die Leute zuzugehen. Ihre Magisterarbeit hat sie über Stadtteilarbeit in Mexiko-Stadt geschrieben. Lioba Reckfort ist die Vorstandsvorsitzende des Intergalaktischen Kulturvereins, der seinen Sitz im Sprengelhaus in der Sprengelstraße hat. Als 2011 Fördergelder für die Theaterarbeit gestrichen wurden, hat sich der Verein gegründet. Er finanziert sich aus Eigenmitteln und ehrenamtlicher Arbeit. In ein Puppentheater, das zum Verein gehört, haben Vereinsmitglieder viel Liebe und Zeit hineingesteckt. Das Quartiersmanagement Sparrplatz hat dies mit Geldern unterstützt.
Grenzübergreifende Projekte
Die Theaterarbeit ist immer noch ein Schwerpunkt des Intergalaktischen Kulturvereins, denn Lioba Reckfort ist Dramaturgin. Sie hat immer in einer Gruppe Stücke entwickelt und hat auch oft Regie geführt. Der Verein will jedoch grenzübergreifend arbeiten. Es kann alles gemacht, muss aber am Ende auch präsentiert werden – eine Maxime der Vereinsarbeit. So wurde beispielsweise ein Kung Fu-Kurs als Theaterstück aufgeführt, Afroaerobic wird als afrikanischer Tanz vermittelt und es gibt englischsprachige Theaterstücke. Jüngst ist ein Dozent auf den Verein zugekommen, bietet Esperanto-Kurse an. Im Rahmen des Weddingseminars, das am 26. und 27. Oktober und am 2. und 3. November stattfindet, und bei dem 48 Stunden lang originelle Workshops angeboten werden, wird er genau so einen Kurs geben wie die Künstlerin, die in ihrem Seminar zu einem Skizzenspaziergang einlädt.
Theaterkurse im Kiez
Momentan hat der Intergalaktische Kulturverein eine feste Theatergruppe, die sich einmal wöchentlich trifft und projektbezogen Stücke schreibt und später auch inszeniert. Dann gibt es das Improvisations-Theater, das gerade das Stück „Hotel Deutschland“ aufführt, immer mit einem Gast und immer mit einem Autorenwettbewerb verbunden. Die Theaterkurse kosten zehn bis 20 Euro im Monat, die Kung Fu-Kurse werden mit fünf bis 8,50 Euro pro Teilnahme einzeln abgerechnet, Afroaerobic kostet zwölf bis 20 Euro pro Kurs. Die Workshops während des Weddingseminars sind kostenlos. „Unsere fleißigen Dozenten sollen auch ein kleines Taschengeld mit nach Hause nehmen“, findet Lioba Reckfort.
Autorin: Anette Weingartner; mit freundlicher Genehmigung unseres Kooperationspartners Berliner Abendblatt
Infos zum Wedding-Seminar beim QM Sparrplatz
Wedding-Seminar
26./27.10., 2.3/3.11.2013