Heute ist Schicksalstag für das Himmelbeet. Dass der Gemeinschaftsgarten den Platz an der Ruheplatzstraße verlassen muss, ist schon lange ausgemachte Sache. Doch schafft es der Bezirk, in letzter Minute eine Ersatzfläche bereit zu stellen? Heute (7.9.) treffen sich die fünf Stadträte, um als Bezirksamt einen Beschluss zu fassen. Er könnte vorsehen, dass das Himmelbeet ein dreieckiges Grundstück zwischen S‑Bahngleisen, Gerichtstraße und Grenzstraße bekommt. Im letzten Moment scheint es jetzt doch eine Ersatzfläche zu geben.
“Der Grundsatzwille ist da”, sagt Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel am Rande der Eröffnung des Panke Parcours am Freitag (3.9.): “Aber es sind tausend kleine Dinge zu klären”. Einige davon sind vielleicht wirklich klein – wie Kosten und Dauer der Bereitstellung der Fläche. Andere dürften größer sein. Offiziell ist das Gelände ein Spielplatz, wenn auch ein augenscheinlich ungenutzter. Deshalb habe es vor einigen Wochen ein Treffen zwischen ihm, Himmelbeet und dem Leiter des Straßen- und Grünflächenamtes Daniel Kyek gegeben. Um einen vollumfänglichen Betrieb des Gemeinschaftsgartens auf der neuen Fläche zu ermöglichen, müsste wahrscheinlich eine Umnutzung der Spielplatzfläche erfolgen.
Marion De Simone und Michael Grosch vom Himmelbeet bestätigen diese Gespräche. “Wegen Amandla müssen die Möglichkeiten priorisiert werden”, sagen sie. Der Amandla EduFootball e.V. will auf dem Grundstück ein sogenanntes SafeHub errichten, ein Sport-Bildungszentrum. Nach mehrfacher Verschiebung soll es nun soweit sein. Aus dem Bezirksamt hieß es zuletzt, dass die Baugenehmigung zeitnah erfolgen könnte. Der Nutzungsvertrag des Gemeinschaftsgartens ist auf das Ende der aktuellen Gartensaison begrenzt. Die Aussage des Himmelbeets zur Priorisierung der Optionen meint: der Druck wächst, sich nun zu entscheiden. Denn die Zeit in der Ruheplatzstraße ist bald definitiv vorbei. Deshalb haben die Aktiven am Montag (30.8.) bei einem internen Treffen entschieden, sich für einen Umzug auf die Fläche an den Liesenbrücken einzusetzen. Die Fläche hatte der Bezirk dem Gemeinschaftsgartenprojekt zuletzt angeboten.
In den vergangenen Jahren wurden mehrere Ausweichquartiere für den Gemeinschaftsgarten diskutiert. Bei den meisten gab es aber Probleme. Ein Umzug einfach über die Straße auf den hinteren Teil des Leopoldplatzes/Maxplatzes beispielsweise scheiterte am Runden Tisch Leopoldplatz. Dort ist laut Michael Grosch das Argument vorgetragen worden, beim Himmelbeet fühlten sich bestimmte Nutzergruppen ausgeschlossen. “Wir wollen uns nicht aufdrängen”, sagen die beiden. Der Standort Mettmannplatz sei ebenfalls nicht mehr möglich. Die Fläche wird noch bis 2024 von der Deutschen Bahn für Bauarbeiten benötigt. So bliebe die Grenzstraße als letzte Rettung übrig. Allerdings müsse die Politik helfen, denn ein Spielplatz und Sondernutzungen wie Cafébetrieb und Lagerhütten sind nicht ohne weiteres möglich. “Außerdem müssen wir sehen, ob es uns gelingt, die Fläche aus dem Dornröschenschlaf zu wecken”, sagt Grosch. Das pralle Leben müsse neben den Liesenbrücken anders als am Leopoldplatz erst herbeigeholt werden.
Ein Umzug noch in diesem Jahr hätte auch einen finanziellen Aspekt: Geldmittel, mit denen der Senat den Umzug des Himmelbeets unterstützen würde, müssen noch 2021 abgerufen werden.
Die schon lange währende Flächensuche des Himmelbeets könnte mit einem heutigen Beschluss des Bezirksamts einem Ende deutlich näher kommen. Dieser Beitrag wird nach der betreffenden Sitzung zeitnah aktualisiert.
Update 12 Uhr (7.9.): Die fünf Stadträte (Bezirksamt) haben am Vormittag über das Himmelbeet gesprochen. Stephan von Dassel sagte anschließend dem Weddingweiser, dass man sich besprochen und vereinbart habe, dass das Straßen- und Grünflächenamt mit den “konkreten Planungs- und Verfahrensschritten zur Organisation des Umzuges” beginnen soll. Ein förmlicher Beschluss mit Vorlage wurde nicht gefasst.
Text: Andrei Schnell, Dominique Hensel
hallo
stimmt derSpielplatz dort wird kaum genutzt, die Bäume werden wohl sicher stehen bleiben , was auf jedenfall fehlt sind die Wasseranschlüsse!!! (das hatte ich schon damals den Leuten versucht klarzumachen als das erste Himmelbeet auf dem Parkdeck von Schillerpark-Einkaufzentrum entstehen sollte – hatte mir keiner geglaubt , alle waren davon überzeugt das das machbar ist .… naja waren alles Studierte, was glauben die schon einem Kerl vom Bau :)))) )möglicherweise haben sie nun dazu gelernt!!?? Vielleicht erledigt sich dann auch in dieser Ecke die wilde Müllablage von Bauschutt und ausgedienten Möbeln .… man soll die Hoffnung nicht aufgeben
beste Grüße
Sowohl die Ämter als auch größer Teil der Politik wünschen sich eine Entwicklung dieser “toten Zwischengegend” . Auch wenn auf dem Grundstück gegenwärtig kein Anschluss vorhanden ist, kann man ja oberirdisch welche schaffen. Das wird ja auch für Baustellen überall gemacht.
Langfrisitig (2−3 Jahre) besteht auch die Planung die Straße an sich zu einer Fahrradstraße umzuwandeln, da sie kaum genutzt wird – außer zur Müllablage etc.. Da dafür eh Bauarbeiten nötig wären, kann man dann ja einen Wasseranschluss schaffen.
Da das durchaus als ein Stadtentwicklungsprojekt gesehen wird, sollte das mit den Geldern bestimmt auch klappen.
upps na sowas .… Fahrradstrsse … kaum genutzt !!?? ich fahre dort ständig durch von Gerichtstr kommend über den Gartenplatz , da fahre ich das kurze Stück lieber auf dem Gehweg und dann erst runter in den K reisverkehr … ist sicherer sonnst hät es mich schon einige male weggehauen … soviel dazu von wegen kaum benutzt :)))))
Gruß
Mit kaum genutzt ist der Spielplatz gemeint gewesen. Dort hat sich wirklich seit Jahren kein Kinder mehr sehen lassen.
nochmal upps :)))) freudscher fehler wer lesen kann ist klar im vorteil .… stimmt wann immer ich dort vorbei fahre ist es leer
nettes wochenende