Die Wille gGmbH startet gemeinsam mit dem Verein Selbst-Hilfe im Vor-Ruhestand e.V. ein neues Projekt zur Teilhabe älterer Menschen in Berlin-Mitte. Das Projekt BerTa wurde noch vor der Corona-Krise konzipiert, um Menschen zwischen 60 und 70 Jahren durch die Entwicklung und Stärkung digitaler Kompetenzen und die Hilfe beim Knüpfen neuer Kontakte und Netzwerke dabei zu unterstützen, einerseits Einsamkeit entgegen zu wirken, andererseits neue Fähigkeiten zu entwickeln.
Älteren Menschen helfen in der digitalen Welt
Das ursprünglich im Paul-Gerhardt-Stift geplante Café mit vielen Veranstaltungen, persönlichem Kontakt und Austausch muss bis zur Zeit nach Corona warten. Aber bereits jetzt wird die neue Anlaufstelle von Menschen, die gerade in den Ruhestand gegangen sind oder vorhaben, dies zu tun, genutzt. Das Team sieht seine Aufgabe aktuell darin, “älteren Menschen bei Anträgen, Kontakt via Handy zu Ämtern zu helfen oder auch mit Gesprächen gegen die Einsamkeit zu unterstützen“, wie Dorothea Reinhardt von Selbst-Hilfe im Vor-Ruhestand erklärt.
„Mein Coach bei BerTa hat mir geholfen, einen Antrag für einen Zuschuss bei einer Stiftung für meinen Zahnersatz zu stellen. Alleine hätte ich das gerade jetzt – wo alles zu ist – nicht geschafft.“ Wie bei Frau L. geht es darum, zuzuhören, Sorgen zu erkennen, Probleme zu lösen, egal wie geartet diese sind. „Mit dem Beginn eines neuen Lebensabschnittes ergeben sich viele Fragen. Das ändert sich auch im Alter nicht“ sagt Teammitglied und erste Ansprechpartnerin für Interessierte Christiane Ginkel. Wie kann ich mit dem Smartphone Kontakte pflegen? Wie gestalte ich mein Leben in der heutigen Gesellschaft? Wie kann ich neue Leute kennenlernen? All dies und mehr sind Themen, denen sich das BerTa-Team gemeinsam mit den Teilnehmenden stellt. Als langjährige Ehrenamtskoordinatorin und Sozialarbeiterin für ältere Menschen weiß Frau Ginkel, dass es darauf ankommt, ins Gespräch zu kommen und gemeinsam herauszufinden, was man tun kann, wenn man nicht mehr arbeiten muss und wie man seine Lebenserfahrung, sein Know-how, seine Energie zur Verfügung stellen kann. Dabei geht das Angebot über die reinen Gespräche (aktuell natürlich am Telefon) hinaus. Derzeit entwickelt das Team Formate, um den Seniorinnen und Senioren Instrumente an die Hand zu geben, mit denen sie auch digital aktiv und interaktiv sein können.
Projektkoordinator Christoph Mann fasst es zusammen: „Es geht nicht um nette Gesten, sondern um eine neue Herausforderung und Aufgabe für ein selbstbewusstes inklusives diverses Miteinander.“
Direkte Ansprechpartnerin für Interessierte:
Christiane Ginkel
Mail: [email protected]
Tel.: 0163 390 85 04