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Alhambra: Schüttelkino in D‑Box-Sessel

24. September 2019
Foto: Kon­stan­tin Iggena

Im Cine­plex Alham­bra an der See­stra­ße gibt’s jetzt Fil­me mal anders. Die neu­en D‑Box- Ses­sel sol­len Kino in die nächs­te Dimen­si­on beför­dern und das Lein­wan­d­er­leb­nis noch spek­ta­ku­lä­rer machen. Wir haben das mal ausprobiert.

4D-Kino – oder was?

Bei der Bezeich­nung muss ich unwill­kür­lich zuerst an einen Aus­flug in einen Ver­gnü­gungs­park vor ca. 15 Jah­ren den­ken. Als klei­ner Knirps habe ich näm­lich damals schon einen Film im Kino­ses­sel mit Bewe­gungs­hy­drau­lik ange­schaut. Der hat aber tat­säch­lich nur geru­ckelt, und das auch noch auf ziem­lich plum­pe Art und Wei­se. Zusätz­li­che „4D-Effek­te“ kamen von Was­ser­dü­sen aus dem Vor­der­sitz, die in (mehr oder weni­ger) pas­sen­den Situa­tio­nen das Hemd nass gemacht haben.

So ein­fach ist die neue D‑Box aller­dings nicht. Mit über 42 ver­schie­de­nen Bewe­gungs­mus­tern sind weit­aus mehr Bewe­gun­gen als nur die vier Him­mels­rich­tun­gen mög­lich. Bil­li­ge Effek­te wie Was­ser­sprit­zer und Düf­te sind des­halb zum Glück nicht notwendig.

In welchem Kino finde ich diese Sessel?

Die D‑Box Sit­ze sind an der See­stra­ße im Cine­plex Alham­bra zu fin­den. Der Auf­preis für die Pre­mi­um-Bestuh­lung beträgt immer­hin 6 Euro, dazu kommt noch ein Auf­schlag von 3 Euro, falls der Film in 3D auf die Lein­wand pro­ji­ziert wird, was das Ver­gnü­gen nicht gera­de güns­tig macht. Dafür ist das Alham­bra der bis­her ein­zi­ge Ort in Ber­lin, der mit den neu­en Stüh­len aus­ge­rüs­tet ist.

Viel Potential – aber nicht für jede Situation

Als Motor­sport­fan bin ich natür­lich vor­ein­ge­nom­men, was Renn­sze­nen in Fil­men betrifft; umso bes­ser, dass man die Kur­ven­la­ge und Drift­ein­la­gen jetzt auch noch ein wenig rea­lis­ti­scher mit­er­le­ben kann. Da wäre ich sogar bereit, viel Geld aus­zu­ge­ben, um die For­mel 1 live im Kino zu erle­ben. Auch die Sze­nen in der Schwe­re­lo­sig­keit, wie im Film Gra­vi­ty, wur­den durch die sanf­ten Schwe­be­be­we­gun­gen zu einem viel inten­si­ve­ren Nervenkitzel.

Jedoch hat alles sei­ne pas­sen­den, und weni­ger pas­sen­den Momen­te. Zum Bei­spiel der brül­len­de T‑Rex in Juras­sic World, der den gan­zen Sitz zum Beben bringt. Hier wirkt der Stuhl nur wie akus­ti­scher Ver­stär­ker, wo ich am liebs­ten zurück­brül­len möch­te: „Ich hör euch doch!“ Oder noch bes­ser: In der Ope­ning-Sze­ne von König der Löwen wur­de das Trom­meln der Musik nicht über Laut­spre­cher son­dern als Vibra­ti­on über den Sitz wie­der­ge­ge­ben. Da fragt man sich doch, was die Her­stel­ler den­ken, wo wir unse­re Ohren haben – am Kopf oder doch wo anders?

Fazit: Nach knapp einer Stun­de „Stuhl-Test“ kön­nen wir sagen, dass es durch­aus Film­mo­men­te gibt, bei denen ein 4D-Kino­ses­sel das Erleb­nis berei­chert und rea­lis­ti­scher macht. Ob man das bei jedem Film braucht, wagen wir zu bezweifeln.

Text: Kon­stan­tin Igge­na, QIEZ.de

Hier ste­hen alle Fil­me, die in den Kinos 1 und 4 mit Ses­sel in D‑Box-Tech­nik ange­bo­ten werden. 

Die­ser Text erschien zuerst bei unse­rem Koope­ra­ti­ons­part­ner QIEZ.de

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