Zwei Jahre lang konnten die Sporthallen in der Wiesenstraße und in der Koloniestraße nicht für den Sport genutzt werden. Sie wurden ab 2015 zu Flüchtlingsnotunterkünften, Schul- und Vereinsportler mussten draußen bleiben. Schulen und Vereine stellte diese Umnutzung vor große Probleme, mussten sie doch ihren Spielbetrieb umstellen, Ausweichquartiere finden und sehr kreativ sein, um den Rahmenlehrplan irgendwie zu erfüllen. Nun ist eine der Hallen, die Sporthalle Wiesenstraße 56, wieder zurück an die Nutzer übergeben worden.
Nachdem die Flüchtlinge die Hallen verlassen hatten, mussten sie zunächst saniert werden. Im Falle der Sporthalle in der Wiesenstraße hat das länger gedauert als gedacht. „Die angespannte Marktlage hat in den vergangenen Monaten dazu geführt, dass auf die Ausschreibungen keine Angebote eingingen und die Vergabeverfahren wiederholt werden mussten“, erklärte Bezirksstadtrat Carsten Spallek bei der Rückgabe der Halle an Schule und Vereine. Insgesamt hat die Herbert-Hoover-Schule zwei Jahre lang auf ihre Sporthalle verzichten müssen. „Ich bedauere es sehr, dass sich die Fertigstellung verzögert hat, freue mich aber, dass jetzt die Sporthalle Wiesenstraße endlich wieder dem Schul- und Vereinssport zur Verfügung gestellt werden kann“, sagte Bezirksstadtrat Carsten Spallek.
Groß ist die Freude auch bei den Weddinger Wieseln. Die Halle in der Wiesenstraße ist die Heimhalle des Basketballvereins. Ende Januar übergab der zuständige Bezirksstadtrat Carsten Spallek nun den symbolischen Hallenschlüssel an die Schulleiterin der Herbert-Hoover-Schule und an Wiesel-Chefin Susanne Bürger. Damit endete für die Weddinger Wiesel, die ihre Geschäftsstelle im Brunnenviertel haben, eine lange Wartezeit. Der Verein mit 360 Mitgliedern hatte zwei Jahre lang improvisiert, Trainingszeiten gekürzt und den Spielbetrieb umorganisiert. Entsprechend erleichtert und froh war Susanne Bürger, dass der sogenannte Wieselbau wieder genutzt werden kann und sich die Situation für die Basketballer wieder deutlich verbessert hat.
Die Sporthalle war Ende des vergangenen Jahres umfassend saniert worden. Ein neuer flächenelastischer Fußboden wurde eingebaut, die Prallwände und Geräteräume, die Sanitärbereiche und die Umkleiden wurden dabei saniert. Die technischen Anlagen wie Heizung, Lüftung, und Alarmanlage wurden instandgesetzt. In dem Zusammenhang wurde auch das Gründach bereinigt. Die Baumaßnahme kostete insgesamt rund 340.000 Euro.
Die zweite Sporthalle im Stadtteil, die als Flüchtlingsnotunterkunft genutzt wurde, ist noch nicht wieder nutzbar. Das Oberstufenzentrum KIM sowie Vereine warten noch auf die Freigabe ihrer Halle in der Koloniestraße im Soldiner Kiez.
Fotos: Bianca Bürger, Andrei Schnell