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Ohne eigenes Auto unterwegs im Wedding

4. Dezember 2012
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Carsharing, Fahrrad & zu Fuß

Kein eige­nes Auto? Im Wed­ding ist das ganz nor­mal. Und das nicht nur wegen des schma­len Bud­gets vie­ler Bewoh­ner unse­res Orts­teils – schließ­lich besit­zen ca. 40 % der Ber­li­ner Haus­hal­te kein eige­nes Auto, in eini­gen Innen­stadt­quar­tie­ren lie­gen die Wer­te bei unter 200 Autos auf 1.000 Ein­woh­ner. Zum Ver­gleich: der Bun­des­durch­schnitt beträgt etwa 550 Autos auf 1.000 Einwohner!

Kai Diet­rich, Inha­ber einer Web- und Gra­fikagen­tur, hat das Auto vor kur­zem abge­schafft. „Wenn’s mal eilig ist oder etwas Klei­ne­res zu trans­por­tie­ren ist oder man nachts mit dem ÖPNV schlecht irgend­wo hin­kommt, nut­ze ich Car­sha­ring. Inner­halb von 1–5 Minu­ten Fuß­weg steht immer ein frei­es Fahr­zeug bereit“, sagt der 43-jäh­ri­ge Gra­fi­ker. Kai Diet­rich ist Kun­de bei car2go, ein Anbie­ter, bei dem die Fahr­zeu­ge über­all im Wed­ding und in Gesund­brun­nen im öffent­li­chen Stra­ßen­land ange­mie­tet und auch wie­der abge­stellt wer­den kön­nen. Die Kon­kur­renz, Dri­veNow, beschränkt das Geschäfts­ge­biet auf die Stra­ßen­zü­ge süd­lich der See­stra­ße bzw. Oslo­er Stra­ße. Dann gibt es auch noch das klas­si­sche Car­sha­ring, z.B. Flinks­ter, Ubee­qo oder Stadt­mo­bil, bei dem die Autos an Sta­tio­nen aus­ge­lie­hen und wie­der zurück­ge­ge­ben wer­den müssen.

In Ber­lin-Mit­te wer­den 29 % der Wege mit den Öffent­li­chen zurück­ge­legt. 14 % hin­ge­gen legen ihre Wege im Groß­be­zirk Mit­te mit dem Fahr­rad zurück (bezo­gen auf 2008). Mit­te besitzt auch einen wei­te­ren Spit­zen­wert im Ver­gleich zu ganz Ber­lin: Für 35 % der Wege benut­zen die Men­schen gar kein Ver­kehrs­mit­tel, son­dern gehen zu Fuß (Quel­le: Senats­ver­wal­tung für Stadt­ent­wick­lung). Mit dem 550 Kilo­me­ter lan­gen blau-weiß mar­kier­ten Netz der “20 grü­nen Haupt­we­ge” gibt es auch ein aus­ge­klü­gel­tes Sys­tem von meist durch­ge­hend in Parks und Grün­an­la­gen ver­lau­fen­den Fuß­we­gen. Im Wed­ding sind vor allem die Wege Nr. 3, Nr. 5 und Nr. 18 für den Fuß­gän­ger interessant.

Ob der hohe Fuß­gän­ger­an­teil nur für den tou­ris­ti­schen Orts­teil Mit­te gilt oder auch für den Wed­ding? Und ob es viel­leicht an einem even­tu­ell schlech­ten Ange­bot im öffent­li­chen Nah­ver­kehr liegt? In Ber­lin wird ja ger­ne auf die BVG geschimpft (bei der S‑Bahn ist die Schel­te immer­hin fast immer berech­tigt). Der Wed­ding ist im Gro­ßen und Gan­zen sehr gut mit den U‑Bahn-Lini­en 6, 8 und 9 ange­bun­den; außer­dem deckt die Schnell­stra­ßen­bahn auf der See­stra­ße zahl­rei­che Ver­kehrs­be­dürf­nis­se ab. Bei den Bus­sen erschlie­ßen vor allem die Lini­en 142, 247 und 327 , die alle am Leo begin­nen und enden, klein­tei­lig die Wohngebiete.

Fahr Rad im Wed­ding (alle Fahrradgeschäfte)

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