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Wohnen in Vegas

24. Oktober 2012
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Ich nen­ne mei­ne Freun­din jetzt Madame von Rob­ben & Wient­jes, aber nicht laut. Sie sam­melt Mate­ri­al gegen mei­ne Wed­din­ger Wahl­ver­wur­ze­lung, irgend­wel­che Lis­ten und Sta­tis­ti­ken, die mich davon über­zeu­gen sol­len, mit ihr in den Prenz­lau­er Berg zu zie­hen. Ein Bei­spiel: Unab­hän­gi­ge Umfra­gen haben erge­ben, dass 99% Pro­zent der Wed­din­ger nicht wis­sen, was ein Green Smoothie ist.
Die Umfra­gen hat sie natür­lich selbst gemacht, vor dem Kar­stadt, dem H&M, was weiß ich. Käme ja auch sonst kei­ner auf die Idee, so eine Umfra­ge zu machen. Bubble Tea, danach hät­te sie fra­gen sol­len, das ist eben eine ande­re Art von Green Smoothie, die “Wed­din­ger Vari­an­te”. Und grü­ner Tee kommt da, glau­be ich, auch rein. Die alte Weis­heit gilt, man darf kei­ner Sta­tis­tik glau­ben, die man nicht selbst gefälscht hat.
Mei­ne Gegen­stra­te­gie ist zur Zeit, gar nicht auf Defi­zi­te des Wed­ding ein­zu­ge­hen, son­dern kon­se­quent Vor­tei­le her­aus­zu­ar­bei­ten: “Dafür haben wir so vie­le Casi­nos, wie sonst nir­gends. Du, wir leben im Grun­de im Las Vegas Ber­lins, ist das nicht cool?”

Nur auf den ers­ten Blick ein Casi­no, hier wird lie­ber mit Wor­ten gespielt. (Foto: M. Dicke)

“In Las Vegas will doch auch kei­ner woh­nen. Das besucht man nur, und nicht mal das kann man vom Wed­ding behaupten.”
“Aber schau dir mal die Dich­te an Cock­tail­bars an, das kann auch der Prenz­lau­er Berg nicht top­pen. Es gibt direkt so vie­le, dass sie schon durch­num­me­riert wer­den müs­sen. Bar 3, Tole­ranz 5…”
“Und war­um sitzt du dann nur in dei­ner Stamm­knei­pe rum? Du hast mir ver­spro­chen, der Wed­ding wird mal cool. Aber dazu kommt es wohl eh nie, haben mei­ne Recher­chen ergeben.”
“Wie hät­te ich das ver­spre­chen kön­nen, Ela? Außer­dem ist uncool das neue cool, ver­stehst du?”
“Guck mal hier, wie vie­le Leu­te an einem durch­schnitt­li­chen Fei­er­abend auf der Stra­ße ein Bier in der Hand haben. Ich hab’s notiert.”
“Okay, in der Woche. Am Wochen­en­de hat aber die Schön­hau­ser Allee mehr Becks in der Hand als am Leo die gan­ze Woche geleert werden.”
“Sagst du nicht immer, Becks ist kein Bier?”
Zwi­schen­durch rufen wir eine Waf­fen­ru­he aus und üben uns in Diplo­ma­tie. Von ihrem Plan ist sie so aber nicht abzubringen.

 

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  1. Es ist jedoch nicht so, dass in Vegas nie­mand woh­nen möch­te, denn für vie­le bleibt nichts ande­res übrig, denn die Stadt der Super­la­ti­ve in der Wüs­te beher­bergt nun ein­mal auch sehr vie­le Ein­woh­ner, die in und von der Stadt leben. Daher ist Wohn­raum in Las Vegas auch ein Pro­blem, denn trotz des anhal­ten­den Booms sind Woh­nun­gen hier eben­falls fast uner­schwing­lich geworden.

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