Das geplante Bauprojekt in der ehemaligen Schule in der Putbusser Straße kommt nur langsam voran. Hier will die Degewo zusammen mit den Architekten der Non-Profit-Initiative von ps wedding Wohnungen und ein soziokulturelles Zentrum bauen. Zum 1. Juli sollte die Degewo Eigentümerin des Grundstücks werden und damit eine ungewöhnliche Kooperation beginnen. Doch bis jetzt wurde der Schlüssel nicht übergeben.
Eigentlich sollte die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Degewo am 1. Juli Eigentümerin des Grundstücks in der Putbusser Straße werden. Dann sollte ps wedding ein Erbbaurechtsvertrag – also eine Art langjährigen Mietvertrag für Grundstücke – angeboten werden und schließlich der Um- und Neubau in der Putbusser Straße beginnen. Damit wäre auch eine in Berlin einzigartige Kooperation zwischen einem landeseigenen Unternehmen und einer Non-Profit-Initiative geglückt.
Weil die Übertragung des Grundstücks nicht geschehen ist, kann die Kooperation nicht beginnen. Der Grund für die Verzögerung ist ein Rechtsgutachten, das die Degewo in Auftrag gegeben hat. „Das Gutachten, das uns leider nicht vorliegt, kommt zu dem Schluss, dass die geplante Weitergabe eines Teilgrundstücks in Erbbaurecht an ps wedding zu den Konditionen der Sachwerteinbringung problematisch sein könnte“, schreibt ps wedding auf seiner Webseite. Tauchen nun bei der Degewo kurz vor Beginn des Modellprojekts Bedenken auf? „Wir befinden uns in einem laufenden Prozess und die Degewo hat das Grundstück noch nicht übereignet bekommen“, teilt Degewo-Pressesprecherin Sabrina Gohlisch im August auf Anfrage mit. Das selbst beauftragte Rechtsgutachten erwähnt sie nicht.
ps wedding will das seit 2011 leerstehende Haus von Asbest befreien und umbauen. Es sollen ein soziokultureller Treffpunkt für den Kiez und preiswerte Wohnungen entstehen. Auch die Degewo will auf dem Gelände Wohnungen bauen – teilweise preiswert. Die ersten Ideen für das Projekt von ps wedding entstanden bereits 2012. Die Kooperation mit der Degewo wurde im Jahr 2015 vereinbart.
Mehr über das Bauprojekt gibt es im Internet auf der Seite www.pswedding.de
Der Beitrag wurde uns von der Bürgerredaktion im Brunnenviertel zur Verfügung gestellt. Er erschien zuerst im brunnen-Kiezmagazin, Ausgabe September 2017. Der Text wurde von Andrei Schnell geschrieben, das Foto ist von Stefanie Ostertag. Mehr über die Bürgerredaktion gibt es online unter www.brunnenmagazin.wordpress.com.