Über sieben Brücken musst du gehen – wenn du in den Wedding kommen, die schönsten Parks erkunden oder unsere Gewässer überqueren möchtest.
- Brücke im Volkspark Rehberge
Eine massive und dennoch elegante Betonbogenbrücke aus dem Jahr 1927 überspannt den Weg, der direkt auf die Catcherwiese mit dem Ringerdenkmal führt. Über die Brücke führt der Carl-Leid-Weg, der in sanftem Bogen, leicht ansteigend auf den höchsten Punkt der Düne führt, wo der Rathenaubrunnen ein Blickfang ist. Die Brücke ist mit Kalkstein verkleidet und wirkt daher sehr harmonisch ins Landschaftsbild eingefügt.
- Humboldtsteg
1987⁄88 wurde die Fußgängerbrücke unter dem alten Namen so wiederhergestellt, wie wir sie heute als den schönsten Parkeingang zum Humboldthain kennen. Auf der Seite des Humboldthaines befindet sich ein Reliefbild von Humboldt mit seinen Lebensdaten. Die markante rote Farbe des Geländers und der ungewöhnliche, weil nach unten gerichtete Brückenbogen über dem S‑Bahngraben sind ein beliebtes Fotomotiv.
- Millionenbrücke
Der klangvollste Spitzname einer Weddinger Brücke bezieht sich auf die Stahl-Fachwerkbrücke über die S‑Bahngleise an der Swinemünder Straße am Gesundbrunnen. 228 Meter lang, mit zwei gemauerten Pfeilern, über denen sich 17 Meter hohe Portalpfosten erheben – eine beeindruckende Konstruktion, bei der man gerne glauben mag, dass die Baukosten im Jahr 1905 astronomische Höhen erreichten (nämlich eine Million Mark) und auch, dass in ihr “Millionen” Nieten verbaut wurden.
- Bösebrücke
1916 wurde die 138 Meter lange und 31 Meter breite Brücke über die Bahnanlagen der Nord- und der Stettiner Bahn als “Hindenburgbrücke” eingeweiht. Berühmt wurde sie nicht wegen ihrer eleganten Konstruktion als Eisenfachwerkbrücke mit einem Zweigelenkbogen, sondern weil sie ab 1961 ein Symbol der Teilung Berlins war – und auch des Mauerfalls am 9. November 1989, weil hier am Grenzübergang Bornholmer Straße die Grenze zuerst geöffnet wurde.
- Schönwalder Straßen-Brücke
Stellvertretend für die vielen großen und kleinen Brücken über die Panke sei hier diese besonders schöne, 15 Meter lange und 26 Meter breite Brücke erwähnt. 1883 wurde hier erstmalig mit eine gemauerte bogenförmige Brücke gebaut. Bis heute ist das schöne, eiserne Geländer erhalten.
- Torfstraßensteg
Der Torfstraßensteg wurde 1980 mit einem in Brückenachse liegenden Stabbogen gebaut und führt als Fußgängerbrücke über den Berlin-Spandauer Schiffahrtskanal. Bis zu ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg befand sich dort schon einmal eine Brücke. Von der elegant wirkenden Brücke bieten sich schöne Ausblicke auf das Nordufer und den Sprengelkiez.
- Fennbrücke/Bahnbrücke
Als typische Spannbetonbogenbrücke der Nachkriegszeit (1952 fertiggestellt) geht diese wichtige Straßenverbindung zwischen dem Wedding und Moabit auf eine hölzerne Klappbrücke aus dem Jahr 1859 zurück. 1895 wurde diese durch eine steinerne Brücke ersetzt, die dann im Krieg zerstört wurde. Direkt daneben befinden sich zwei, bald drei Bahnbrücken aus der Nachwendezeit, auf der die Ringbahn, die Fern- und Regionalzüge nach Gesundbrunnen und bald auch die S 21 verkehren.
Es gibt noch viele weitere, große und kleine, wichtige und weniger bedeutsame Brücken im Wedding. Und eine Konstruktion steht außer Konkurrenz: die wunderschönen Liesenbrücken, verrostete Bahnbrücken außer Funktion, die den Kreisverkehr an der Gartenstraße/Liesenstraße überspannen.
Danke für diesen guten Bericht.