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Nancy wollte wissen: Wie ist Euer Liebesleben?

16. März 2016
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Bildschirmfoto 2016-03-05 um 15.10.07Wed­din­ger auf der Suche nach einem Esel, einem Weih­nachts­mann oder einem Luft­be­feuch­ter – all das haben wir schon erlebt auf unse­rer Wed­ding­wei­ser-Pinn­wand Im Dezem­ber fiel uns ein beson­de­rer Post von Nan­cy auf: “Nehmt doch bit­te an der Umfra­ge mei­ner Mas­ter­ar­beit teil. In 10 Minu­ten wer­det ihr zu eurem Lie­bes­le­ben und eurem Ver­hält­nis zu Schön­heit und Sex in der Wer­bung befragt.” Das Lie­bes­le­ben der Wed­din­ger? Inter­es­siert uns natür­lich auch bren­nend! Des­we­gen haben wir mal nach den Ergeb­nis­sen gefragt.

Nan­cy ist 25 Jah­re und stu­diert Medi­en- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ma­nage­ment. Auf das The­ma ist sie gekom­men, weil ihr im Fern­se­hen die vie­len neu­en Wer­be­spots für Online-Sex­shops auf­ge­fal­len sind. “Frü­her befan­den sich Sex­shops in dunk­len Ecken in Bahn­hofs­nä­he. Sie war­ben in rot und schwarz, mit künst­li­chen, dral­len Blon­di­nen und ero­ti­schen Posen”, sagt sie. “Die Sex­shops hat­ten dadurch ein düs­te­res, devo­tes Image. Heu­te lau­fen ihre Wer­be­spots im Nach­mit­tags­pro­gramm.” Ihre knall­bun­te Optik, die Musik und die Prot­ago­nis­tin­nen und Prot­ago­nis­ten erin­nern an die Wer­bung von Zalan­do und Co – spre­chen sie damit tat­säch­lich eine ganz neue Ziel­grup­pe an? Und wel­che gesell­schaft­li­chen Ver­än­de­run­gen ste­hen dahin­ter? Das woll­te Nan­cy wis­sen. “Ich woll­te in mei­ner Arbeit auch her­aus­fin­den, ob sich die­ser locke­re Umgang mit Sex­t­oys auch wirk­lich in der Bevöl­ke­rung zeigt”, sagt sie. Und kon­zi­pier­te die Umfrage.

Direk­te Fra­gen, direk­te Antworten

Sie ent­hält sehr direk­te und auch inti­me Fra­gen: Wie zufrie­den sind Sie mit ihrem Sex­le­ben? Spre­chen Sie regel­mä­ßig mit Ihrem Part­ner über Ihre Wün­sche und Bedürf­nis­se? Sind Sie expe­ri­men­tier­freu­dig im Bett? Wel­ches Sex­spiel­zeug haben Sie bereits pro­biert? Wür­den Sie gern Neu­es im Bett aus­pro­bie­ren? Außer­dem sol­len die Befrag­ten Video­clips von Online-Sex­shops wie Amorelie.de oder Eis.de bewer­ten. Sind sie wit­zig? Anstö­ßig? Lang­wei­lig? Geschmack­voll? Geschmacklos?

Ein ein­deu­ti­ges Ergeb­nis war: Expe­ri­men­tier­freu­de und eine posi­ti­ve Ein­stel­lung gegen­über Sex­t­oys las­sen sich vor allem auf zwei Fak­to­ren zurück­füh­ren. Zum einen auf die Zufrie­den­heit mit dem eige­nen Sex­le­ben und zum ande­ren auf die Offen­heit im Umgang mit dem The­ma Sex. Wobei die­je­ni­gen, die offen über Sex reden gene­rell auch eher zufrie­de­ner sind. Eine wesent­li­che Ver­än­de­rung zu frü­her sei auch, dass Sex­t­oys nicht mehr län­ger nur der Selbst­be­frie­di­gung die­nen. “Sie sind in den Kon­text der Part­ner­schaft gerückt”, sagt Nancy.

Auf­fäl­lig sei gewe­sen, dass sich 75 Pro­zent der Teil­neh­mer als expe­ri­men­tier­freu­dig bezeich­ne­ten und 83 Pro­zent ger­ne Neu­es aus­pro­bie­ren wür­den – ein hoher Wert. Zwei­drit­tel der Teil­neh­mer gaben auch an, die Online-Shops besu­chen zu wol­len, deren Wer­be­clips Nan­cy ihnen vor­spiel­te. “Das all­ge­mei­ne Inter­es­se an Neu­em ist also groß.” Ein­schrän­kend führt sie noch an, dass die Teil­neh­mer und Teil­neh­me­rin­nen eher jung gewe­sen sei­en. 68 Pro­zent waren unter 30, 88 Pro­zent Pro­zent unter 40. Wie es im Ver­gleich dazu bei einer älte­ren Gesell­schafts­grup­pe aus­sieht, weiß sie nicht zu sagen. “Das liegt sicher auch dar­an, dass ich die Umfra­ge über sozia­le Medi­en geführt habe.”

Frau­en reden lie­ber über Sex

Inter­es­sant ist auch, dass 75 Pro­zent der Teil­neh­mer Teil­neh­me­rin­nen waren. Frau­en haben wesent­lich häu­fi­ger an der Umfra­ge teil­ge­nom­men als Män­ner. „Frau­en wol­len reden, Män­ner Sex“, zitiert Nan­cy einen bekann­ten Buch­ti­tel – und schränkt ein: “Ob nun Frau­en nun mehr reden und Män­ner mehr Sex wol­len, konn­te und woll­te ich nicht beant­wor­ten. Aller­dings zeig­te sich eins: Frau­en wol­len eher über Sex reden.” Sie erklärt das damit, dass Frau­en gene­rell häu­fi­ger bereit sind, über emo­tio­na­le The­men zu reden als Män­ner. Die ein­zi­ge Erklä­rung ist es jedoch nicht. “Denn in Bezug auf die neue Gene­ra­ti­on von Sex­shops zeigt sich, dass der Mann nicht mehr die pri­mä­re Ziel­grup­pe ist”, sagt sie. Das sei­en jetzt die Frau­en – und die füh­len sich dem­entspre­chend mehr vom The­ma angesprochen.

Was Nan­cy sehr über­rascht hat: dass so vie­le Leu­te tat­säch­lich an ihrer Umfra­ge teil­ge­nom­men haben. “Wegen der Pikant­heit des The­mas und des gro­ßen zeit­li­chen Umfangs hat­ten mein betreu­en­der Dozent und ich schon so unse­re Beden­ken, ob sich vie­le Leu­te dar­auf ein­las­sen”, erzählt sie, “vie­le Umfra­gen von Abschluss­ar­bei­ten düm­peln wochen­lang rum, um über­haupt mit Mühe und Not die gefor­der­ten 300 Teil­neh­mer zu errei­chen.” Aber in ihrem Fall war das völ­lig unbe­grün­det: “Ich hat­te schon 24 Stun­den nach­dem die Umfra­ge online ging 500 Teil­neh­mer über sozia­le Netz­wer­ke erreicht. Und das waren nicht Freun­de oder Bekann­te, son­dern wild­frem­de Menschen.”

Da freu­en wir vom Wed­ding­wei­ser uns natür­lich beson­ders, dass wir hel­fen konn­ten. Inzwi­schen hat Nan­cy auch ihre Abschluss­no­te bekom­men: eine 1,0.


 

Sucht, braucht, wollt, habt Ihr auch was? Dann schaut doch mal auf unse­rer Wed­ding­wei­ser-Pinn­wand vor­bei.

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