Freie Universität veröffentlicht Studie und lässt uns jubeln!
Dem Weddinger ist nicht über den Weg zu trauen. Da sieht er sich Seite an Seite mit dem Schlurch aus Marzahn. Beide leben in Bezirken, die zu den „negativ stereotypisierten Stadtteilen“ Berlins gehören. Dafür seien Menschen aus eher positiv beleumundeten Stadtteilen wie Kreuzberg oder Prenzlauer Berg alleine schon dieses Umstandes wegen per se vertrauenswürdiger. Das ist nachzulesen in einer Studie der Freien Universität, die jetzt in der Fachzeitschrift City & Community veröffentlicht wurde.
In einem experimentellen Vertrauensspiel konnten die Testpersonen durch höhere Geldeinsätze in ein gemeinsames Projekt sowohl ihren eigenen als auch den Gewinn der anonymen Mitspieler steigern. Dabei wussten die Teilnehmer lediglich, aus welchem Stadtteil der jeweils andere Mitspieler kam. Je mieser die Stereotype waren, mit denen dieser Stadtteil verbunden wird, desto weniger Vertrauen wurde den Vertretern dieser Kieze entgegengebracht und dementsprechend weniger Geld in das jeweilige Projekt investiert. „Die Ergebnisse zeigen, dass weit verbreitete Stadtteil-Stereotype unsere Interaktion mit Menschen aus diesen Stadtteilen beeinflussen“, sagt Soziolgie-Professor Christian von Scheve.
Mein Fazit dieser Studie: Wir Weddinger haben das echt clever hinbekommen. Während wir uns freuen, dass unser Stadtteil so viel zu bieten hat und dass es sich hier wirklich gut leben lässt, ist es uns gelungen, die hier nicht Lebenden in dem Glauben zu lassen, dass es sich nicht lohnt, sich auf unseren Schmuddelkiez einzulassen. Und doch lieber im Kollwitz- oder Bergmannstraßenkiez ihr Glück zu suchen…
Autor: Ulf Teichert
Großartig! Ich wusste doch, dass den richtigen Stadtteil gewählt habe, als ich umgezogen bin!!!