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Roggenernte an der Bernauer Straße

27. Juli 2015
Das Getreidefeld, im Hintergrund die Häuser des Brunnenviertels. Foto: Hensel
Das Getrei­de­feld, im Hin­ter­grund die Häu­ser des Brun­nen­vier­tels. Foto: Hensel

Es ist seit zehn Jah­ren ein Zei­chen des Lebens auf dem ehe­ma­li­gen Todes­strei­fen an der Ber­nau­er Stra­ße: das Getrei­de­feld rund um die Kapel­le der Ver­söh­nung. Nun ist es wie­der so weit, der Rog­gen ist gereift. Sofern es an dem Tag nicht reg­net wird er am Don­ners­tag (30.7.) ab 10 Uhr geerntet.

Nach dem Fall der Mau­er haben Ost­ber­li­ner Grün-Akti­vis­ten um die Künst­ler Anna Lobeck, Peter Schwarz­bach und Man­fred Butz­mann im Früh­jahr 1990 Lupi­ne im Mau­er­strei­fen aus­ge­sät. Das war der ers­te Ver­such, wie­der Leben dort­hin zu brin­gen, wo wäh­rend der deut­schen Tei­lung vie­le Men­schen gestor­ben sind. Der Rog­gen kam 2005 an die Ber­nau­er Stra­ße im Rah­men eines zunächst tem­po­rä­ren Kunst­pro­jek­tes des Bild­hau­ers und Stein­met­zes Micha­el Speng­ler. Die ers­te Aus­saat wur­de vom Ber­li­ner Land­wirt Joa­chim Hen­ke per Hand aus­ge­bracht. In die­sem Jahr wur­de zum nun­mehr zehn­ten Mal gesät, und nun wird geerntet.

Das Feld an der Kapelle der Versöhnung ist von weitem zu sehen. Die goldenen Halme leuchten in der Sonne. Foto: Hensel
Das Feld an der Kapel­le der Ver­söh­nung ist von wei­tem zu sehen. Die gol­de­nen Hal­me leuch­ten in der Son­ne. Foto: Hensel

Aus­saat und Ern­te gehö­ren inzwi­schen zu den fes­ten Ter­mi­nen der Evan­ge­li­schen Ver­söh­nungs­ge­mein­de. Auch für die Besu­cher der Gedenk­stät­te „Ber­li­ner Mau­er“ ist das Rog­gen­feld ein obli­ga­to­ri­scher Stopp auf ihrem Rundgang.

Die Ver­söh­nungs­ge­mein­de hat bereits seit 2006 Unter­stüt­zung durch die Ber­li­ner Hum­boldt-Uni­ver­si­tät. Stu­den­ten hel­fen und der Uni­ver­si­täts-Land­wirt Gerd-Uwe Bösche bear­bei­tet mit neu­es­ter Tech­nik den hal­ben Hekt­ar Boden, sät und ern­tet. Bei der Rog­gen­ern­te kommt so ein Par­zel­len­mäh­dre­scher der uni­ver­si­tä­ren Lehr- und For­schungs­sta­ti­on zum Ein­satz. Das geern­te­te Korn wird übri­gens von einem Bio-Bäcker ver­mah­len und für die Kir­chen­ge­mein­de verbacken.

Ern­te­ter­min 2015

Die Kapelle der Versöhnung wird vom Feld umschlossen. Foto: Hensel
Die Kapel­le der Ver­söh­nung wird vom Feld umschlos­sen. Foto: Hensel

Geern­tet wird am 30. Juli ab 10 Uhr. Bei Dau­er­re­gen wird die Ern­te auf die Fol­ge­ta­ge verschoben.

Text und Fotos: Domi­ni­que Hensel

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