Wie berichtet, wurde den Betreibern des Stadtbad Wedding im Mai 2015 durch das Bezirksamt eine Nutzung für das Gebäude in der Gerichtstr. 65 untersagt. Dass Tanzveranstaltungen in dem Gebäude nicht genehmigungsfähig sind, wurde schon in einer Baugenehmigung von 2012 schriftlich festgehalten, die Betreiber setzten sich jedoch über drei Jahre darüber hinweg. Was gern übersehen wird: In der Konsequenz betrifft diese von der Eventfirma verursachte Schließung auch alle weiteren Mieter des Hauses. Hierunter befinden sich seit Jahren etablierte Büros, Ateliers und Werkstätten.
Nun geht es um das Überleben der anderen kleinen, aber erfolgreichen Nutzer des Stattbads: Der betroffene Mieter “Raumfahrtagentur Berlin”, seit 2011 im ehemaligen Solarium des früheren Hallenbades untergebracht, ruft daher alle Beteiligten und beistehenden Akteure aus Wirtschaft, Politik und Kultur zum Handeln auf. Eine Umwidmung bzw. Nutzungsänderung der ehemaligen Schwimmbadräume hin zu Büro und Werkstatträumen sei in einigen Bereichen des Hauses im Rahmen des Baurechts und der vorhandenen Substanz möglich, so ein Aufruf, in dem es weiter heißt: „Es gilt, die Reste eines ehemals blühenden und durch fehlplatzierte Veranstaltungen vernichteten Standorts der Kunst und Kultur von internationalem Bekanntheitsgrad zu retten und vor erneutem Schaden durch Profilierungssucht einiger Weniger zu bewahren. Ein Leerstand und damit einhergehende weitere Verwahrlosung des Areals kann nicht im Sinne der Stadt und der Kulturlandschaft Berlin sein.“
In einer Pressekonferenz des Bezirksamtes am 22. Mai zu der Thematik war die Rede davon, den Mietern des Stadtbades je nach Einzelfall den Zugang zu ihren Räumen wieder zu ermöglichen. „Leider ist dies nicht ohne die Mithilfe und den Willen des Eigentümers Arne Piepgras und der Eigentümergesellschaft Gerichtstr. 65 GmbH möglich. Hier wurden über Jahre die notwendigen Papier- und Bauarbeiten versäumt. Auch wurde die Reputation des Hauses durch das Verhalten von Eigentümer und Eventfirma bei der Behörde nachhaltig geschädigt. Eine Beschwichtigung der Situation ist im Interesse aller, die Raumfahrtagentur bietet sich hier ausdrücklich als Mediator zwischen den Lagern an“, so die Presseerklärung der Raumfahrtagentur.
Existiert das Stattbad noch? Siehe:
http://stattbad.net/
geile idee: nutzungsänderung des sogenannten kulturellen freiraums in “Büro und Werkstatträume”…
nachtigall ick hör dir trapsen…
Sry, aber das sind doch alle Mieter selber schuld dran. Man wusste das es nicht erlaubt ist und man hat es im Kollektiv geduldet und nun das das Geheule groß, dass man keine günstigen Räume mehr hat. Arne Piepgras geht es auch nicht um Künstler, er will das Areal aufwerten und teuer verkaufen als Eigentumswohnungen. Künstler sind dort nur Mittel zum Zweck. Ob das Stattbad wirklich eine Aufwertung war für den Wedding da gibt es mehrere Meinungen.