Die Weddinger haben’s schon gemerkt: Der Leopoldplatz verändert seit 2010 sein Gesicht. Jetzt geht’s auch auf dem vorderen Platzteil los.
In drei Phasen wird in diesem Frühjahr und Sommer auch der vordere Platz, der an die Müllerstraße und die Schulstraße grenzt, umgebaut. Auf dieser Website gibt es eine Übersicht über die einzelnen Bauabschnitte.
Aus den Augen, aber nicht aus dem Sinn: die Trinker, die den Platz in den letzten Jahren bevölkerten, sind schon in einen eigenen Bereich hinter der Alten Nazarethkirche nahe der Schulstraße ausgewichen. Aber auch an weniger prominenten Stellen hat sich das Bild des Leopoldplatzes verändert: durch die Anlage des Spielplatzes Burg Leopold, die baumbestandene Promenade an der Nazarethkirchstraße mit Trampolin und Schachbrett sowie das Café Leo. Jetzt ist der Platzbereich vor der Alten Nazarethkirche dran: die 1985 aufgestellte, häufig zugemüllte Steinschale mit Springbrunnen muss weichen. Allzu oft hat die Fontäne ohnehin nicht gesprudelt. Aber keine Sorge: statt dessen soll es dann an 24 Düsen “Wasser marsch” heißen. Auf dem Leo wird es dann ein großflächiges Fontänenfeld geben – eine Art Kinderplanschenersatz mit Bänken. Gut so: denn die wurden vom Bezirk fast vollständig weggespart.
1,1 Millionen Euro kosten die Aufwertungsmaßnahmen für den „Leo“ insgesamt. Schließlich ist dieser Platz (der ja eigentlich eine langgezogene Grünanlage ist), die einzige Stelle im Wedding, die man als das Zentrum des Ortsteils bezeichnen könnte. Durch die Kreuzung wichtiger Straßen und U‑Bahn-Linien sowie dank des Karstadt-Warenhauses kommen hier auch viele Besucher erstmals mit dem Wedding in Kontakt. Da kann das Erscheinungsbild des Platzes doch sehr imageprägend wirken.
Stadtteilvertretung fordert Umsetzung des Verkehrskonzepts
Im vergangenen Jahr hat die Stadtteilvertretung des “Aktiven Zentrums Müllerstraße” einen Vorschlag für ein “Verkehrskonzept Müllerstraße” vorgelegt. “Von den beteiligten Planern und der Verwaltung wurden zwar einige Details aus unserem Vorschlag aufgenommen, viele andere für uns wichtige Vorschläge jedoch nicht”, teilt ein Sprecher des Gremiums mit.
Zwei der im Verkehrskonzept enthaltenen Vorschläge – ein ampelgeregelter Überweg zwischen Rathausplatz und der nördlichen Seite der Müllerstraße sowie verkehrsberuhigende Maßnahmen in der Nazarethkirchstraße – sollen allen Interessierten noch einmal vorgestellt werden. Dazu führt die Stadtteilvertretung einen Info-Stand am Leopoldplatz durch. Dabei soll in Form von Informationen, Gesprächen und Führungen entlang der betreffenden Straßenbereiche vermittelt werden, wie sich die Stadtteilvertretung ein anwohnerfreundliches, umweltverträgliches und modernes Verkehrskonzept vorstellt. Die“Info-Aktion” findet am Samstag, den 25. Mai, von 11 bis 13 Uhr am Leopoldplatz / Müllerstraße Ecke Nazarethkirchstraße statt.
Fazit: Diese Maßnahmen kommen genau richtig. Es wird Zeit, dass dieser Platz nicht nur von Menschen “frequentiert” wird, die ihn benutzen müssen. Die Anlage dieses zentralen Punktes sollte auf jeden Fall auch Lust darauf machen, sich länger als unbedingt nötig dort aufzuhalten…
Aufwertung zieht leider Verdrängung nach sich, wie wir hier in Kreuzberg erleben müssen.