Seit 2011 gibt es „Dickes Bee“, eine Food-Coop. Das ist eine Gruppe von etwa 40 achtsamen Essern, die gemeinsam Lebensmittel bestellt: bio, regional, saisonal, vegetarisch, fair produziert. Der Lebensmittelerwerb wird dabei eine besondere Aktivität, an dessen Ende verantwortungsvoller, gesunder und schmackhafter Genuss und neue Freunde stehen. Simone Lindow (Text) und Benjamin Renter (Foto) trafen die Mitglieder Willem und Marijn, probierten Pastinaken-Chips und fragten nach.
Was bekomme ich bei Euch, was ich nicht auch im Supermarkt kaufen kann?
Marijn: Bei „Dickes Bee“ bekommen wir Gutes wie Kartoffeln, Kürbisse, Salate, Eier, Säfte, Honig und viele andere Lebensmittel, aus denen einfaches, gutes Essen wird. Allerdings: Wir möchten wissen, wo alles herkommt, wir kennen sozusagen das Feld, auf dem der Salatkopf gewachsen ist. Die Bauern, von denen wir unsere Lebensmittel beziehen, haben wir fast alle vorher besucht, angesehen und ausgefragt.
Was ist gutes Essen?
Willem: Es muss schmecken und gesund sein! Wir legen Wert auf Lebensmittel, die frei von Chemikalien und von Kunstdünger sind. Dass wir die Bauern und eine Imkerin besuchen, zeigt: Unsere Produkte sind regional gewachsen (außer unsere FairTrade-Bananen oder Kaffee und Tee) und legen keine unnötigen, umweltbelastenden Wege zurück, um im Korb bei uns zu landen. Dazu ist es uns wichtig, dass die Bauern von ihrem Gut leben können, die Preise also nicht nur für uns fair sind.
Und bei diesen Bauern gebt ihr dann Bestellungen ab?
Willem: Unsere Mitglieder geben die Bestellungen über unsere Webseite bei der Markthalle Neun ab, die sich dann um die Lieferungen kümmert und uns diese in die Prinzenallee bringt. Die Bestellungen werden gebündelt und sind damit unkompliziert zu liefern. Am Mittwoch zwischen 17 und 19 Uhr holen alle ihre Lebensmittel ab. Dann sitzen viele von uns auch noch ein wenig zusammen. Es ist jedes Mal ein kleines Coop-Event.
Marijn: Das ist auch Teil unseres Gedankens: als Gemeinschaft im Kiez zusammenkommen, Erfahrungen austauschen – oder zusammen zu einem unserer Bauern zu fahren und zu lernen, wie Apfelsaft hergestellt wird. Wer möchte, kann am Mittwoch in der Prinzenallee 58 vorbeikommen und uns vor Ort kennenlernen. Die Mitgliedschaft kostet nichts – außer: drei Stunden Zeit im Monat zum Mithelfen.
Dickes Bee, Prinzenallee 58, 1. Hinterhof/Erdgeschoss, im Internet: http://www.dickesbee.org.
Der Text ist im Kiezmagazin “Soldiner” im März 2015 erschienen. Der Weddingweiser kooperiert mit dem Projekt und übernimmt ausgewählte Beiträge. Redaktionsblog: www.dersoldiner.wordpress.com
Text: Simone Lindow, Fotos: Benjamin Renter
Die Food-Coop wurde Ende 2016 geschlossen.
[…] von Bauer Reppin in der Lüderitzstraße und auf dem Ökomarkt Leopoldplatz. Außerdem gibt es mit Dickes Bee auch eine Food-Coop in […]