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Wer hilft der Freiwilligenagentur Wedding?

26. Januar 2015
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Anna Asfan­di­ar berät Tilo Kemp­fer vom Ver­ein panke.info.

Eine Kir­chen­ge­mein­de im Wed­ding braucht Unter­stüt­zung bei der Essens­aus­ga­be. Gesucht wer­den auch ein Lei­ter für eine Senio­ren­tanz­grup­pe, ein Nach­hil­fe­leh­rer für Englisch/Französisch und ein Frei­wil­li­ger, der Sport­an­ge­bo­te in einem Wohn­heim für geis­tig behin­der­te Erwach­se­ne anbie­tet. Anna Asfan­di­ar von der Frei­wil­li­gen­agen­tur Wed­ding könn­te viel tun für den Wed­ding. Seit 2006 bringt sie ehren­amt­li­che Hel­fer und Kiez­in­itia­ti­ven zusam­men. Doch weil die För­de­rung zum Ende ver­gan­ge­nen Jah­res aus­ge­lau­fen ist, hat die Agen­tur kein Geld mehr für Annas Ver­mitt­lungs­ar­beit und steht vor dem Aus.

Gera­de hat Tilo Kemp­fer vom Ver­ein panke.info die Sprech­stun­de der Frei­wil­li­gen­agen­tur besucht, weil sein Ver­ein Hel­fer für eine Putz­ak­ti­on an der Pan­ke im April sucht. In der Ver­gan­gen­heit hat panke.info schon öfter bei der Frei­wil­li­gen­agen­tur nach­ge­fragt und Hel­fer für Aktio­nen gefun­den. „Dank einer Spen­de von Mit­ar­bei­tern der Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät Ber­lin ist es mög­lich, noch bis Ostern zumin­dest eine Sprech­stun­de auf­recht zu erhal­ten“, sagt Anna Asfan­di­ar. Inter­es­sen­ten kön­nen sich don­ners­tags von 13 bis 15 Uhr in der Sprech­stun­de in der Oslo­er Stra­ße 12 bera­ten lassen.

Ins­be­son­de­re jun­ge Men­schen kom­men zu ihr, suchen eine sinn­vol­le Betä­ti­gung in der Nach­bar­schaft. „Vie­le jun­ge Leu­te, die zum Stu­die­ren in die Stadt gekom­men sind und hier woh­nen, fra­gen nach Ein­satz­mög­lich­kei­ten in ihrer Nähe“, erklärt Anna Asfan­di­ar. Vie­le brin­gen bereits Erfah­run­gen mit ehren­amt­li­cher Arbeit mit und suchen ganz gezielt nach Auf­ga­ben. „Für ande­re ist es ein­fach eine Mög­lich­keit, Kon­tak­te zu knüp­fen und den Kiez ken­nen zu lernen.“

Die Frei­wil­li­gen­agen­tur Wed­ding unter­stützt die Inter­es­sen­ten dabei, eine Auf­ga­be zu fin­den. Gleich­zei­tig hält sie Kon­takt zu den Ver­ei­nen und Initia­ti­ven im Wed­ding und stellt deren Wün­sche nach ehren­amt­li­chen Hel­fern in eine Daten­bank. So wur­den in den fast elf Jah­ren des Bestehens unzäh­li­ge Ehren­amt­li­che ver­mit­telt, 2500 offe­ne Sprech­stun­den ange­bo­ten und 750 Frei­wil­li­ge per­sön­lich bera­ten. Dazu kom­men noch­mal so vie­le Infor­ma­ti­ons­ge­sprä­che per Tele­fon, auf Märk­ten und Fes­ten sowie Bera­tun­gen per E‑Mail. Über 250 gemein­nüt­zi­ge Ein­rich­tun­gen und Pro­jek­te aus dem Wed­ding und angren­zen­den Stadt­tei­len wur­den in die Ver­mitt­lungs­da­ten­bank aufgenommen.

Die Frei­wil­li­gen­agen­tur Wed­ding wur­de im April 2004 im Nach­bar­schafts­haus in der Prin­zen­al­lee 58 eröff­net. Anfangs arbei­te­te die Agen­tur unter dem Dach eines Trä­ger­ver­bunds aus Bezirks­amt Mit­te, Nach­bar­schafts­Eta­ge und Arbei­ter­wohl­fahrt und mit För­der­mit­teln aus dem Pro­gramm „Sozia­le Stadt“. Heu­te ist die Nach­bar­schafts­Eta­ge in der Fabrik Oslo­er Stra­ße allei­ni­ger Trä­ger. Bis Ende ver­gan­ge­nen Jah­res wur­de die Frei­wil­li­gen­agen­tur von der Stif­tung Pari­tät finan­ziert. Die­se För­de­rung ist nun ausgelaufen.

Bis­her ist es nicht gelun­gen, eine Anschluss­fi­nan­zie­rung für die Frei­wil­li­gen­agen­tur Wed­ding zu fin­den. Dabei wer­den nur 8000 Euro pro Jahr benö­tigt, um die Sprech­stun­den wei­ter­zu­füh­ren, die Daten­bank zu pfle­gen und die Kon­tak­te zu den Ein­satz­stel­len zu hal­ten. „Unse­re ein­zi­ge Chan­ce sind nun Spen­den von Pri­vat­per­so­nen oder Unter­neh­men“, sagt Anna Asfan­di­ar. „Die Frei­wil­li­gen­agen­tur ist eine tol­le Sache und wird so gut ange­nom­men: es wäre scha­de, wenn jetzt Schluss wäre.“

www.freiwilligenagentur-fabrik.de

Text und Foto: Domi­ni­que Hensel

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